Bietigheim Steelers Schwere Vorwürfe gegen Trainer Alexander Dück

Von Niklas Braiger
Alexander Dück soll wohl monatelang anzügliche Textnachrichten an zwei Physiotherapeutinnen geschickt haben. Foto: Julia Rahn/Pressefoto Baumann

Der Coach der Bietigheim Steelers soll laut Informationen der BZ zwei junge Frauen sexuell belästigt haben. Geschäftsführer Gregor Rustige äußert sich zur Thematik.

Gegen den Trainer der Bietigheimer Steelers, Alexander Dück, ermittelt die Staatsanwaltschaft Heilbronn. Der 45-Jährige ist wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung angezeigt worden, wie die Staatsanwaltschaft auf BZ-Anfrage bestätigte. Am gestrigen Donnerstag hat sich bereits das Arbeitsgericht in Ludwigsburg mit den Folgen der Vorwürfe beschäftigt (siehe Artikel unten).

Schon vor einigen Wochen, als die Playoffs in der Eishockey-Oberliga noch in vollem Gange waren, erreichte die Redaktion der Bietigheimer Zeitung ein anonymer Brief. Der unbekannte Absender schrieb von schweren Anschuldigungen gegen Alexander Dück, dem Trainer der Bietigheim Steelers. Darin heißt es, dass es sich um „den Vorfall der sexuellen Übergriffigkeit gegenüber dem weiblichen Physiopersonal“ handle.

Angeblicher Kuss auf die Stirn

Wie eine vertraulichen Quelle bestätigte, soll der verheiratete zweifache Familienvater den beiden Kolleginnen mehrfach unangebrachte Chatnachrichten geschickt haben. „Du kannst in die Eishalle vorbeikommen und wir massieren uns gegenseitig“, soll es laut unserem Informanten unter anderem in einer Nachricht geheißen haben. Seit Dezember 2023 habe es diese Nachrichten wohl gegeben. Im Oktober versuchte Dück nach einer privaten Feier laut BZ-Informationen beim Abschied, eine der beiden jungen Frauen zu küssen. Diese drehte offenbar den Kopf zur Seite, sodass es angeblich zu einem Kuss auf die Stirn kam.

Mit diesen Anschuldigungen sind die beiden Physiotherapeutinnen des SCB, die aufgrund der Kooperation mit dem Athletic Solution Center in Bietigheim bei den Steelers arbeiteten, dann auf Geschäftsführer Gregor Rustige zugegangen und haben ihn damit konfrontiert. „Das ist für uns natürlich ein sensibles Thema“, sagt Rustige zu dem Vorfall. „Für uns ist das sportliche Miteinander das Wichtigste. Als Geschäftsführer muss ich schauen, dass der Gesellschaft kein Schaden entsteht und dass die Mitarbeiter hier einen sicheren Arbeitsplatz haben.“ Ein Statement von Dück selbst sowie den Betroffenen vom ASC blieb bislang trotz mehrfacher BZ-Nachfrage aus.

Team fordert wohl Entlassung

Intern habe es laut BZ-Quelle geheißen, dass es „persönliche Schwierigkeiten zwischen den Physios und Alexander Dück“, gebe, weshalb das Engagement mit dem ASC nicht mehr weitergeführt wurde. Letztlich sei dem Team aber mitgeteilt worden, um welche Vorwürfe es sich handle. Nach BZ-Informationen habe die Mannschaft, allen voran die Führungsspieler, die sofortige Entlassung von Dück gefordert – die Spieler selbst äußern sich öffentlich nicht dazu.

Dieser Forderung sei Rustige jedoch nicht nachgekommen. Trotz der Vorlage von Gedankenprotokollen und Textnachrichten der Betroffenen sei es nur zu zwei Abmahnungen gekommen, wie unsere Quelle berichtet. Rustige habe laut eigener Aussage „in bestem Wissen und Gewissen“ gehandelt. Im Gespräch mit der BZ gibt der 37-Jährige an, dass die Spieler so etwas nicht gefordert hätten. „Davon weiß ich nichts“, sagt er in einem Telefonat mit unserer Redaktion.

 
 
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