Aller Kritik nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge zum Trotz stellten die Bietigheim Steelers beim EV Landshut ihre Konkurrenzfähigkeit in der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2) unter Beweis und lieferten dem Tabellenvierten bis zur 51. Minute ein enges Spiel. Zweimal glichen sie einen Rückstand aus. Nach dem Gegentreffer zum 3:4 fehlten aber die Mittel und die Kräfte, um nochmals zurückzuschlagen.
Bietigheim Steelers Sechste Niederlage in Folge trotz guter Leistung
Die Steelers müssen sich in der DEL2 nach hartem Kampf beim EV Landshut mit 3:5 geschlagen geben.
Mit der sechsten Niederlage in Folge müssen sich die Bietigheimer endgültig vom Saisonziel, einer Playoff-Teilnahme, verabschieden. Jetzt geht es einzig und allein darum, den Durchmarsch aus der DEL in die Oberliga zu verhindern. „Wir sind gut gestartet, waren engagiert und fokussiert, die Führung war wichtig. Auch im zweiten Drittel haben wir weiter gut gespielt, durch das Gegentor in Unterzahl ging das Momentum aber an Landshut. Am Ende war bei uns der Tank leer“, analysierte Steelers-Coach Daniel Naud. Er war aber auch hoffnungsvoll für den weiteren Saisonverlauf und kündigte an: „Einige unserer verletzten Spieler werden bald zurückkommen. Wir werden auch einen Ausländer verpflichten.“
Nauds Team legte ein erstes Drittel aufs Eis, als wollte es all die negativen Erlebnisse und Ergebnisse der vergangenen Spiele im Eiltempo vergessen machen. In der ersten Überzahl traf Cole MacDonald von der blauen Linie zur Führung (6.). Schon zuvor war der Ex-Landshuter Jack Doremus an Jonas Langmann gescheitert (2.). Der EVL-Torhüter parierte auch bei weiteren Chancen von Doremus (12.) und MacDonald (13.) glänzend.
Die Gastgeber kamen nach und nach immer besser in die Partie und durch Edwin Schlitz zum Ausgleich (10.). Tyson McLellan, den die Steelers auf der rechten Seite durchstarten ließen, erzielte mit einem knallharten Schuss unter die Torlatte die Landshuter Führung (16.). Doch die Gäste schlugen umgehend zurück. Anton Sproll hatte plötzlich freie Schussbahn und nagelte die Scheibe ins kurze Toreck zu seinem ersten Treffer in der DEL2 und zum 2:2-Ausgleich (17.).
Das zweite Drittel dominierten in den ersten zehn Minuten die Landshuter, die in Unterzahl durch Alex Tonge auch in Führung gingen (25.). Zehn Sekunden vor Ablauf der Strafzeit ließen sich die Bietigheimer auskontern, zudem flutschte die Scheibe nach Tonges Schuss Torhüter Olafr Schmidt durch die Beine ins Tor. In Unterzahl gerieten die Steelers mächtig unter Druck und hatten Glück, dass Brett Cameron nur den Pfosten traf (29.). Durch eine Strafzeit gegen Julian Kornelli ebbte der Schwung des EVL aber ab, und die Steelers schafften aus dem Powerplay heraus einen Treffer. Ryker Killins spielte einen genialen Pass an den linken Torpfosten, wo Jackson Cressey, zum 3:3 ausglich (34.).
Im letzten Drittel ging bei den Gästen in der Offensive nicht mehr allzu viel, sie verteidigten aber stark und hatten in Schmidt einen guten Torhüter, der seinen Lapsus beim dritten Gegentor mehrfach wettmachte. Die Steelers hielten zunächst das Unentschieden, aber nur bis zur 51. Minute. Da startete Cameron ein Solo, fuhr vor dem SCB-Tor an zwei Verteidigern und Torhüter Schmidt vorbei und schob den Puck ins Tor zum 4:3. Es war sein bereits vierter Treffer in dieser Saison in den drei allesamt vom EVL gewonnenen Partien gegen Bietigheim. Ohne Schmidt zwischen den Pfosten kassierten die Steelers 73 Sekunden vor dem Ende durch David Stieler noch ein Empty-Net-Goal zum 3:5-Endstand. Claus Pfitzer