Bietigheim Steelers Später Doppelschlag dank Power-Eckl

Von Niklas Braiger
Zwei Mal knallt Bastian Eckl in den Schlussminuten die Scheibe in Richtung Passauer Tor, zwei Mal klingelt es im Kasten. Damit entscheidet der Stürmer das Spiel Foto: Ralf Poller/Avanti

Bastian Eckl legt in den letzten fünf Minuten der Partie ein Tor vor und macht den 4:1-Endstand selbst. Gegen Passau tun sich die Bietigheim Steelers aber lange schwer.

Über 50 Minuten lang ist es ein Duell auf Augenhöhe zwischen den Bietigheim Steelers und den Passau Black Hawks. Die Ellentäler, die am Donnerstagabend die lange Auswärtsreise antreten, gewinnen am Ende zwar mit 4:1 gegen den EHF, das ist in der Abrechnung zu hoch. Denn die Entscheidung kommt erst in den letzten fünf Minuten. Da ist es Bastian Eckl, der das Heft in die Hand nimmt und den SCB zu drei Punkten schießt. Der 24-Jährige jagt nämlich drei Minuten vor Schluss den Puck in Überzahl von der blauen Linie in Richtung EHF-Tor. Davor steht Tamas Kanya, der nur noch die Kelle hinhalten muss und somit unhaltbar über die Schulter von Goalie Marco Eisenhut zum 3:1 abfälscht.

Mannschaft war gewarnt

Auch am Endstand ist der gebürtige Regensburger direkt beteiligt, da sogar selbst als Torschütze, als er aus kürzerer Distanz erneut mit mächtig Gewalt die Scheibe in die Maschen drischt – zu dem Zeitpunkt sind noch 60 Sekunden auf der Uhr, es ist die endgültige Entscheidung. Dabei sieht es lange nicht so klar aus. „Das war ein sehr hartes Spiel für uns, umso mehr sind wir froh, dass wir drei Punkte mitnehmen konnten. Wir wussten, dass es schwer werden wird“, sagt SCB-Coach Alexander Dück über den Erfolg.

Passau ist von Beginn an mutig und frech, steckt nicht zurück und präsentiert sich dem Favoriten mit breiter Brust. Nach schon 45 Sekunden hat Arturs Sevcenko die erste gute Chance und darf zu leicht durch die Bietigheimer defensive skaten, rauscht dann aber zusammen mit Steelers-Goalie Olafr Schmidt ins Netz und verpasst den Abschluss.

Kolupaylo an den Pfosten

Doch auch auf der Gegenseite ist viel Betrieb, insgesamt 22 Mal feuern die Gäste im ersten Drittel auf das Tor von Ex-DEL-Keeper Eisenhut. Den Weg in die Maschen findet hiervon jedoch kein Schuss, gleich mehrfach ist es aber verdammt knapp: Fedor Kolupaylo bekommt die Scheibe bei einem Konter aus der eigenen Zone vor, scheitert dann aber am Pfosten (5.). Kurz vor der Drittelpause nimmt Tyler McNeely einen Abpraller direkt aus der Luft, den bekommt Eisenhut aber noch entschärft.

Die Black-Hawks-Offensive profitiert derweil immer wieder von kleinlichen Strafen gegen den SCB und kommt in Überzahl gefährlich vors Tor, Schmidt macht sich gegen Andrew Schembri nach neun Minuten ganz lang und kratzt einen Versuch mit dem Schoner noch aus dem Eck. Doch aus der Kabine kommt Bietigheim dann hellwach. Kolupaylo bringt die Scheibe vors Tor, da scheitert Marek Racuk erst noch am Goalie, ehe Mich Hochreither den Abpraller direkt vor die Kelle bekommt.

Zu ungenau vor dem Tor

Jedoch verpassen es die Ellentäler wie so oft nachzulegen. Immer wieder verspringen Scheiben, im letzten Drittel spielen es die Schwaben nicht sauber genug aus und zirkeln die Abschlüsse zu unplatziert auf Eisenhuts Brustplatte. So bekommen die Gastgeber die Chance auf den Ausgleich, in doppelter Überzahl schlagen sie dann zu. Erneut sind es zwei Strafen die man zwar geben kann, sie allerdings nicht zwangsläufig geben muss. „Ich hätte mir eine gerade Linie der Schiedsrichter gewünscht. Man wusste nicht, was eine Strafe ist und was nicht“, bemängelt Dück. Carter Popoff knallt den Puck aus einiger Entfernung über Schmidts Schulter hinüber zum Ausgleich nach einer halben Stunde.

Ansonsten lässt der SCB jedoch wenig zu und das trotz dem Ausfall zweier Stammverteidiger. Neben Tim Schüle fehlt nämlich auch Jesse Roach, der schon das Lindau-Spiel am Sonntag verfrüht verlassen musste. An seiner Stelle in die dritte Reihe rückt Youngster Leon Schulz, der seinen Job wie gewohnt ausgezeichnet macht. Der 20-Jährige steckt auch gegen den mehr als doppelt so alten Schembri (42) nicht zurück und liefert sich mit dem Routinier eine Rangelei Ende des zweiten Abschnittes.

Die Ungereimtheiten zwischen den beiden Teams ziehen sich auch durch das Schlussdrittel, Racuk und Popoff bekommen sich zehn Minuten vor Schluss in die Haare, auch Patrick Geiger muss nach einem unerlaubten Check gegen den Kopf vom Eis, danach kommt es zur Rudelbildung vor den Bänken (55.).

Chaos zur erneuten Führung

Zu diesem Zeitpunkt hat der SCB die Führung bereits wieder zurückerobert und erneut schlagen sie kurz nach der Pause zu – dieses Mal jedoch mit freundlicher Unterstützung der Hausherren. Die Black Hawks bekommen nämlich die Schiebe nicht sauber vor dem eigenen Tor geklärt, McNeely stochert direkt vor dem Netz nochmal rein, doch drückt Christoph Kiefersauer am Ende das Hartgummi über die Linie (45.). In der Schlussphase ist es dann Bastian Eckl, der den Deckel draufmacht.

Da parallel Deggendorf gegen Heilbronn klar verliert und Memmingen Höchstadt mit 3:1 schlägt rücken die Indians auf Platz zwei vor. Somit kommt es am Samstag zum Duell Erster gegen Zweiter, wenn Memmingen zu den Steelers in die Ege-Trans-Arena reist.

 
 
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