Bietigheim Steelers Steelers bleibt nur ein Punkt

Von Michael Nachreiner
Daniel Weiß (rechts) ist auf dem Weg zur 1:0-Führung der Bietigheim Steelers. Ingolstadts Goalie Kevin Reich tanzt er noch gekonnt aus. Foto: Avanti/Ralf Poller

Ein Gegentor in eigener Überzahl zum 3:3-Ausgleich leitet die Bietigheimer 3:4-Niederlage nach Verlängerung gegen den Tabellenzweiten ERC Ingolstadt ein.

Quo vadis, SCB?“, fragten die Steelers-Fans auf einem Banner vor der Partie gegen den ERC Ingolstadt am Mittwochabend. Die Bietigheimer Eishockeycracks gaben die Antwort auf dem Eis. Der Auftritt macht Mut im Kampf um den Klassenerhalt. Mehr allerdings auch nicht. Denn die Bietigheim Steelers verloren gegen den Tabellenzweiten der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nach Penaltyschießen mit 3:4. Und da die Augsburger Panther zeitgleich nach Verlängerung gegen die Iserlohn Roosters mit 2:1 erfolgreich waren, vergrößerte sich der Rückstand der Mannschaft von Trainer Pekka Kangasalusta auf die Augsburger auf dem vorletzten Rang um einen Zähler auf neun Punkte.

„Für uns ist natürlich jeder Punkt wichtig. Aber es kotzt mich an, dass wir zwei Zähler hergeschenkt haben“, erklärt Kangasalusta. „Wir haben allerdings gegen ein sehr strukturiertes Team gespielt. Ich habe auch viele gute Dinge gesehen, auf denen wir aufbauen können.“

Storm ist der Spielverderber

Schockstarre nach der Partie bei fast allen, die es mit den Steelers halten. Lange Zeit sah es so aus, als ob die Bietigheimer drei Punkte mitnehmen könnten. Doch ein Gegentor in Unterzahl zum 3:3 und zwei Treffer im Penaltyschießen – C.J. Stretch hatte zunächst für die Gastgeber eingenetzt – ließen den Traum von einem Sieg zerplatzen. Spielverderber war Ingolstadts Frederik Storm. Er spielte zunächst einen Konter in Unterzahl mit Daniel Pietta perfekt aus (56.). „Dieses Gegentor ärgert mich wirklich. Denn wir wussten, dass sie auch in Unterzahl angreifen würden“, echauffiert sich Kangasalusta. Dann ließ Storm Steelers-Goalie Leon Doubrawa, der nicht nur von den Fans gefeiert wurde, sondern auch ein Sonderlob seines Trainers kassierte, auch im Penaltyschießen keine Chance.

Die Bietigheimer waren viel aktiver als zuvor. Statt sich den Puck hinter dem eigenen Tor zuzupassen, forcierten sie den schnellen Spielaufbau. Das wurde belohnt. Nach einem Scheibengewinn in der eigenen Zone überlief Daniel Weiß einen Ingolstädter an der Mittellinie und hatte nur noch ERC-Goalie Kevin Reich vor sich, den er auch noch austanzte, und zum 1:0 einschob (5.).

Auch in der Folge hatten die Gastgeber ihre Chancen. Deshalb war jeder in der Ege-Trans-Arena auch überrascht, als ein ansatzloser Schuss von Leon Hüttl aus dem Bullykreis hinter Doubrawa, der Sami Aittokallio im Kasten der Steelers vertrat, der eine Pause bekam, vom Innenpfosten im Netz einschlug (15.).

Die Gastgeber steckten den Nackenschlag aber perfekt weg. Nur rund 100 Sekunden später schickte Chase Berger im Fallen Evan Jasper, der Reich erneut keine Chance ließ – 2:1 (17.).

Die Ingolstädter machten in der Schlussphase des Drittels, als Bietigheims Teemu Lepaus auf der Strafbank saß, aber mächtig Druck. Doch Doubrawa zahlte in Verbindung mit der Steelers-Defensive das in ihn gesetzte Vertrauen zurück – nicht nur in dieser Situation.

Stretch trifft zur 3:1-Führung

Der Mittelabschnitt begann nach Maß für die Steelers. Es waren gerade einmal 83 Sekunden gespielt, da traf C.J. Stretch zum 3:1. Michael Keränen, der am Mittwoch seinen 32. Geburtstag feierte, hatte nur das Außennetz getroffen, bevor Stretch vollendete. Jerome Flaake hielt die Ingolstädter jedoch mit dem Anschlusstreffer zum 2:3 weiter im Spiel (25.).

Die Steelers haben bereits am Freitag die Chance, wieder Boden auf Augsburg gutzumachen. Um 19.30 Uhr sind die Schwenninger Wild Wings in der Ege-Trans-Arena zu Gast. Bis dahin kommt aber noch Arbeit auf Kangasalusta zu, die Spieler wieder aufzubauen. „Es sind alles Profis, sie müssen auch selbst einen Weg finden, damit umzugehen, auch wenn wir ihnen helfen müssen. Aber es gab eine gute Besprechung nach dem Spiel. Zum ersten Mal, seit ich hier bin, haben die Jungs in der Kabine Charakter gezeigt. Das ist ein gutes Zeichen“, berichtet der Trainer.

 
 
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