Bietigheim Steelers Underdog zieht sich achtbar aus der Affäre

Von Andreas Eberle
Teemu Lepaus (links) und Mathew Maione nehmen Adler-Stürmer David Wolf in die Mangel. Foto: Eibner-Pressefoto/Michael Bermel

Der Außenseiter liefert den Adlern Mannheim beim 2:4 einen harten Kampf.

„Wir wollen nicht den Aufbaugegner für Mannheim spielen.“ Das sagte Constantin Braun vor dem Baden-Württemberg-Duell zwischen den Adlern und seinen Bietigheim Steelers im Interview mit Magentasport. Der Kapitän der Gäste wusste auch ganz genau, welche Qualitäten beim hohen Favoriten in der SAP-Arena gefragt waren, um nicht unterzugehen: „Wir müssen sehr intensiv und hart spielen, die Zweikämpfe annehmen und hartnäckig bleiben. Dann hoffe ich, dass es ein enges Spiel gibt.“

Brauns Hoffnungen erfüllten sich immerhin: Der SCB war im DEL-Kellerduell zwischen dem bisherigen Tabellen-14. aus der Kurpfalz – der eigentlich ein Titelkandidat ist – und dem Schlusslicht alles andere als ein Aufbaugegner. Dennoch stand Ende die dritte Saisonniederlage zu Buche: Die Steelers zogen mit 2:4 den Kürzeren und bleiben als einziger Klub ohne Punkt. „Wir haben Mannheim alles abverlangt und gut mitgehalten. Das Spiel war lange auf des Messers Schneide, es haben Kleinigkeiten entschieden“, sagte Stürmer Daniel Weiß.

Während die Adler erst am Samstag von ihrem Trip aus Bremerhaven zurückgekehrt waren, hatten die Steelers abgesehen von ihrem Aufwärmprogramm am Freitagabend wider Erwarten spielfrei und somit einen Frischevorteil: Das Heimduell gegen Ingolstadt fiel kurzfristig aus, da die Eisfläche der EgeTrans-Arena wegen eines Unfalls mit der Eismaschine unbespielbar war. Ob die Partie wiederholt oder für die Oberbayern gewertet wird, ist noch offen. Im Lauf der Woche soll eine Entscheidung fallen.

Die Reisestrapazen merkte man den Adlern kaum an. Nach ihrem Fehlstart mit nur einem Zähler aus den ersten drei Partien attackierten sie von Beginn an wütend das Bietigheimer Gehäuse. Die 1:0-Führung war die logische Folge: Hinter dem Tor bediente Luca Tosto seinen Stürmer-Kollegen Tim Wohlgemuth, und der Center schob die Scheibe um Millimeter am linken Schoner von Sami Aittokallio vorbei (12.).

Im zweiten Drittel brauchte Mannheim nur 78 Sekunden zum zweiten Treffer: Mit einem Doppelpass spielten Borna Rendulic und Nigel Dawes die Gästeabwehr aus, und Rendulics Querpass nutzte Jordan Szwarz aus spitzem Winkel zum 2:0. Michael Keränen verkürzte mit seinem ersten Saisontor auf 1:2 (25.). Zuvor war der Puck von Mark Katics Kufe zu C.J. Stretch geflutscht, der dann die Vorarbeit übernahm. Auf Markus Eisenschmids Tor zum 3:1 (36.) hatten die Gäste ebenfalls noch eine prompte Antwort parat: Chris Wilkie staubte zum 2:3 ab, nachdem Adler-Schlussmann Felix Brückmann einen Schuss von Max Prommersberger zur Seite abgewehrt hatte – genau auf die Kelle des US-Amerikaners (37.).

Auch im Schlussdrittel kassierte Bietigheim sofort wieder einen Nackenschlag: Nach einem einem Fehler des SCB im Spielaufbau war Tyler Gaudet der Nutznießer. Gerade mal 17 Sekunden dauerte das Ganze. Obwohl die Steelers bis zum Schluss kämpften, blieb es bis zum Schluss beim 2:4.

In der kommenden rheinischen Woche sollen nun endlich die ersten Punkte in dieser Saison her: Am Dienstag (19.30 Uhr) kommt die Düsseldorfer EG ins Ellental, und am Freitag (19.30 Uhr) sind dort die Kölner Haie zu Gast. Weiß ist zuversichtlich: „Wenn wir so spielen wie heute, gewinnen wir die Spiele, die wir gewinnen müssen.“  Andreas Eberle

 
 
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