Bietigheim Steelers unterliegen Grizzlys Wolfsburg knapp Außenseiter zeigt Charakter

Von Andreas Eberle
Kapitän Constantin Braun erzielte am Sonntag in Wolfsburg sein drittes Saisontor. ⇥⇥Foto: Stefan Brauer/Imago Images Foto: Stefan Brauer via www.imago-images.de

Die Steelers liefern Vizemeister Wolfsburg nach einem 0:3-Rückstand noch einen heißen Kampf. Die Überraschung bleibt aber aus: 2:3 heißt es am Ende.

Um ein Haar hätten die Bietigheim Steelers den Grizzlys Wolfsburg am Sonntagnachmittag das Fell über die Ohren gezogen. Nach einem verkorksten Anfangsdrittel und einem 0:3-Rückstand bewies der Aufsteiger Comeback-Qualitäten. Trotzdem blieb eine Überraschung aus: Knapp mit 2:3 musste sich der SCB dem Vizemeister geschlagen geben.

Obwohl der Klub aus dem Ellental nun acht der vergangenen neun DEL-Partien verloren hat, rutschte er auch am Sonntag nicht auf den letzten Tabellenplatz ab – weil das Schlusslicht Schwenningen im Kellerduell in Augsburg ebenfalls leer ausging.

Kapitän Constantin Braun hob nach der fünften Bietigheimer Auswärtspleite hintereinander die positiven Aspekte hervor: „Die zwei Punkte am Freitag gegen Ingolstadt zu holen und sich in Wolfsburg noch mal so heranzukämpfen, waren Schritte in die richtige Richtung. Wir gehen mit einem guten Gefühl in die Pause und werden jetzt die Akkus wieder aufladen für den Rest der Saison.“ Das Gastspiel am 19. November bei den Kölner Haien ist nach der Deutschland-Cup-Pause die nächste Liga-Aufgabe.

Dass die Begegnung in der Eisarena Wolfsburg noch mal eng werden würde, hätte nach dem ersten Drittel wohl keiner der 1732 Zuschauer gedacht. In der Anfangsviertelstunde war ein Klassenunterschied zu sehen. Die Grizzlys spielten mit den Schwaben Katz und Maus und schenkten ihnen drei Treffer ein. Das 1:0 erzielte Christopher DeSousa in Überzahl (6.). Beim 2:0 ließ Ryan Button alle Steelers-Verteidiger wie Slalomstangen stehen, und Trevor Mingoia besorgte den Rest (12.). Kurios war Tor Nummer drei: Jan Nijenhuis fälschte Björn Krupps Geschoss mit dem Gesicht ins Netz ab (14.). Nach seiner Torpremiere verzog sich Wolfsburgs Youngster sofort in die Kabine, wo die blutige Wunde an der Wange genäht wurde.

Neuling ist besser als der Favorit

Die mitgereisten SCB-Fans fürchteten derweil schon eine Demontage wie zuletzt zweimal gegen Bremerhaven (3:10 und 2:8). Doch diesmal kämpften sich die Steelers, die ohne Stürmer Daniel Weiß angetreten waren, aus der Misere und zeigten Charakter. In den Dritteln zwei und drei war der DEL-Neuling sogar stärker und zielstrebiger als der mittlerweile erstaunlich passive Favorit. Evan Jasper verkürzte auf 1:3, nachdem er von Max Prommersberger freigespielt worden war (35.). Kurz vor der zweiten Pause fing Braun einen Pass der Niedersachsen in deren Drittel ab und schoss zum 2:3 ein – das bereits dritte Saisontor des Verteidigers. Wolfsburg wackelte.

Viel Dusel hatten die Grizzlys, dass ihr Keeper Dustin Strahlmeier, ein Ex-Steeler, im Eins-gegen-eins-Duell mit Alexander Preibisch der Sieger blieb. Die Gäste rannten nun mit viel Herz und, in den letzten zwei Minuten, auch noch mit einem sechsten Feldspieler an. Das 3:3 sprang aber nicht mehr heraus. „Wir haben das Spiel in den ersten 20 Minuten verpennt“, bedauerte Braun.

 
 
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