Bietigheim Steelers unterliegen Nürnberg Ice Tigers 1:2 Die siebte Niederlage am Stück

Von Andreas Eberle
Nürnbergs Marko Friedrich nimmt Steelers-Stürmer Alexander Preibisch von hinten in die Mangel.  Foto: Ralf Poller/Avanti

Die Bietigheim Steelers setzen ihre Talfahrt in der DEL fort. Beim 1:2 gegen die Nürnberg Ice Tigers hapert es an der Chancenverwertung. Stammtorhüter Sami Aittokallio trainiert wieder.

Der Frust brauchte ein Ventil: Nach der Schlusssirene schoss Stürmer Riley Sheen den Puck erst ins eigene leere Tor und schlug dann seinen Schläger gegen das Acrylglas. Hinter dem hatten die SCB-Fans soeben das bittere 1:2 ihrer Bietigheim Steelers gegen die Nürnberg Ice Tigers verfolgt. Für den DEL-Neuling war es bereits die siebte Niederlage am Stück. Die Franken bejubelten dagegen ihren vierten Erfolg hintereinander.

„Es war uns von Anfang an bewusst, dass wir in dieser Liga schwierige Phasen bekommen werden. Da gibt es nur einen Weg zurück – und der besteht darin, weiter hart zu arbeiten, weiter positiv zu bleiben und weiter an sich zu glauben“, sagte Bietigheims Coach Daniel Naud. Lange Zeit, sich über die vielen verpassten Torchancen und den neuerlichen Dämpfer zu ärgern, haben die Steelers ohnehin nicht. Bereits am Freitag (19.30 Uhr) geht’s für sie mit der Heimpartie gegen Ingolstadt weiter.

Unter den 2104 Zuschauern in der EgeTrans-Arena befand sich auch Stammkeeper Sami Aittokallio, der auf der Gegentribüne mit seinen Teamkollegen mitfieberte. Der 29-jährige Finne trainiert zwar seit gut einer Woche wieder mit, ist aber nach seiner Mitte Oktober erlittenen Unterkörperverletzung noch nicht wieder ganz fit. Eine Comeback-Prognose wollte er auf BZ-Nachfrage keine abgeben. „Wir gehen kein Risiko ein. Ich spiele erst wieder, wenn wirklich alles okay ist“, sagte Aittokallio – und lobte seinen Stellvertreter Cody Brenner: „Er spielt zum ersten Mal in dieser Liga und muss zurzeit jedes Duell bestreiten. Das ist hart. Cody macht aber einen super Job.“

In der Tat erledigte der lange relativ wenig beschäftigte Brenner auch gegen Nürnberg seine Aufgabe beinahe makellos. Allerdings war auf der Gegenseite der Ex-Bietigheimer Ilya Sharipov ebenfalls große Klasse. Trotz zweimaliger Überzahl und 13:6 Torschüssen musste der SCB mit einem 0:0 zur ersten Pause leben. Erneut fehlten im Offensivspiel die Genauigkeit und die letzte Konsequenz. Ein möglicher Vollstrecker, der kurz vor Saisonbeginn mit vielen Vorschusslorbeeren verpflichtete Kanadier Mitchell Heard, stand zum dritten Mal in Folge nicht im Kader.

Sheen bricht den Torbann

Im zweiten Durchgang drückten die Steelers sogar noch etwas stärker auf die Tube. Alexander Preibisch hätte eigentlich das 1:0 erzielen müssen. Der Stürmer hatte am langen Pfosten das freie Tor vor sich, scheiterte jedoch aus einem Meter am Pfosten (29.). Somit endete auch das dritte Überzahlspiel der Schwaben ohne Erfolgserlebnis. Sheen – wer auch sonst? – brach in der 37. Minute den Torbann: Mit einem platzierten Schuss traf der Top-Torjäger ins linke Eck zur verdienten Führung. Doch 30 Sekunden vor Drittelende glich Ex-Nationalspieler Patrick Reimer, der erfolgreichste Torschütze der DEL-Geschichte, beim zweiten Powerplay der Gäste aus.

Das dicke Ende kam für den Aufsteiger erst noch. Nürnberg legte im Schlussabschnitt seine Zurückhaltung ab und erhöhte die Schlagzahl. Brenner bekam in der 56. Minute bei einer abgefälschten Direktabnahme von Dane Fox aus dem Slot seine Schoner nicht schnell genug zusammen, sodass der Puck durch die Beine hindurch zum 1:2 ins Netz flog. „Wir haben fokussiert und engagiert gespielt“, sagte Naud später und sprach von einer Reaktion auf die 2:8-Pleite am Sonntag in Bremerhaven. Nur davon kaufen können sich die Steelers eben nichts.

 
 
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