Bietigheim zu Gast in Besançon Corona-Welle erwischt SG vor Viertelfinale

Von bzh
Ausgerechnet vor dem Viertelfinal-Hinspiel im französischen Besançon beklagt die SG BBM Corona-Probleme. Veronika Malá (links), Danick Snelder (2. von links) und Stine Jørgensen (2. von rechts) fielen schon unter der Woche in Neckarsulm aus. Foto: Marco Wolf

Im Hinspiel der European League bei ES Besançon muss der Bundesliga-Spitzenreiter auf einige infizierte Spielerinnen verzichten. Gaugisch ist als Interims-Bundestrainer im Gespräch.

Unweit der Pforte zum Burgund wollen die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim die Tür zum Final Four-Turnier der European League aufstoßen. Allerdings dämpfen gleich mehrere Ausfälle den Optimismus vor dem Viertelfinal-Hinspiel am Sonntag (14 Uhr) bei ES Besançon Feminin. „Wir haben ein Corona-Problem“, gibt Trainer Markus Gaugisch unumwunden zu. Er hofft, dass zu den vier beim 36:21-Sieg am Mittwoch in Neckarsulm fehlenden Spielerinnen keine weiteren dazukommen. „Schon mit kompletter Mannschaft wäre das eine sehr schwere Aufgabe gewesen“, befindet Gaugisch angesichts der Stärke des Gegners, „weitere Ausfälle sind kaum zu verkraften.“

Rückspiel am 2. April

Das Fachblatt Handballwoche brachte den 47-jährigen Gymnasiallehrer in seiner aktuellen Ausgabe als Interimslösung für den Posten des Bundestrainers ins Spiel, bis ein neuer Coach fürs Nationalteam gefunden ist. Gaugisch verschwendet momentan daran keine Gedanken: „Jetzt zählt nur das Viertelfinale in der European League.“ Nach der Begegnung in Besançon steht am Samstag, 2. April (16 Uhr), in der Ludwigsburger MHP-Arena das Rückspiel auf dem Programm.

In Neckarsulm steckte die SG die Ausfälle der Corona-Infizierten Gabriela Moreschi, Veronika Malá, Danick Snelder und Stine Jørgensen gut weg, baute einen Abwehrwall auf, der den Gegner verzweifeln ließ. Genau das ist auch die Marschroute für Besançon.

Der Tabellenfünfte der französischen Liga verfügt über eine homogene Truppe, ist von allen Positionen torgefährlich. In den Gruppenspielen der European League erzielten die Außen Sabrina Zazai (35) und Lucie Granier (32) die meisten Treffer für ESBF. Als es im entscheidenden Duell ums Weiterkommen gegen Motherson Mosonmagyarovari (Ungarn) darum ging, den Neun-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen, explodierten die Rückraum-Asse Audrey Dembele und Alexandra Rosiak. Dank der dynamischen Durchbrüche der 21-jährigen Französin sowie der Wurfstärke der 24-jährigen Polin lag Besançon bereits beim Wechsel zehn Tore vorn.

Dieser Auftritt der „Bisontines“ sowie vier Liga-Siege in Serie sorgen bei Bietigheim für großen Respekt. „Es ist eine komplexe Aufgabe, sich auf diese Mannschaft einzustellen. Bei jedem Spiel setzen andere Spielerinnen die Akzente“, erkannte Gaugisch beim Videostudium mehrerer ESBF-Spiele. „Nach meinem Eindruck ist Besançon im Angriff stärker als in der Abwehr. Wir brauchen daher eine Defensivleistung wie in Neckarsulm.“

Ein Faktor könnte auch die Kulisse im Palais des Sports werden. „Für Besançon ist die Partie der absolute Saisonhöhepunkt. Die trommeln wie verrückt, damit viele Fans kommen. Die Halle wird brennen“, sagt der SG-Coach, „aber das motiviert auch uns.“

Info Der SWR überträgt das Spiel am Sonntag als Livestream.

http://swr.li/HabaBesanconBietigheim

 
 
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