Bietigheimer 41:31-Heimerfolg über Emsdetten SG BBM setzt ihre Siegesserie fort

Von bzh
 Der Bietigheimer Nikola Vlahovic hat den Ball mit Wucht aufs Tor des TV Emsdetten gefeuert, sein Mitspieler Nils Boschen eilt ihm zur Unterstützung entgegen. ⇥ Foto: Marco Wolf

Die Bietigheimer Zweitliga-Mannschaft fertigt den Abstiegskandidaten TV Emsdetten mit 41:31 (22:16) ab – der vierte Erfolg hintereinander. Interimstrainer Brian Ankersen ist voll des Lobes.

Den vierten Sieg in Serie feierte die SG BBM Bietigheim in der Zweiten Handball-Bundesliga. Das Team von Interimstrainer Brian Ankersen bezwang den TV Emsdetten mit 41:31 (22:16).

In den letzten Partien hatte Ankersen mit wechselnden Anfangsformationen überrascht. Das Spiel gegen die abstiegsbedrohten Emsdetter machte da keine Ausnahme. Aron Rafn Edvardsson löste Nick Lehmann im Tor ab, Juan de la Peña rückte für Max Oehler auf die Spielmacherposition. Kurios: Mit Jan Asmuth und Patrick Rentschler fielen bei der SG sowohl der Kapitän als auch sein Stellvertreter krank aus. So erlebte Christan Schäfer seine Premiere als Spielführer. Diesen besonderen Tag veredelte der Linkshänder mit elf Treffern. Mit jetzt 184 Toren baute der Rechtsaußen seine Führung in der Torschützenliste der 2. Liga aus.

Die Bietigheimer brannten gegen die von einer fünfwöchigen Corona-Zwangspause geschwächten Niedersachsen ein Feuerwerk ab. 16 Tore erzielte die SG in den ersten 16 Minuten, blieb dabei ohne Fehlwurf! „Wir wollten im Angriff einen Schritt nach vorne machen“, sagte Ankersen nach dem Spiel. Der Däne hatte die durch den Spielausfall in Hamm gewonnenen Trainingseinheiten genutzt, um der Offensive mehr von seine Ideen zu vermitteln. Das zahlte sich aus. „Wir waren extrem effektiv, spielten hohes Tempo und machten kaum Fehler!“ Sein Team war von allen Positionen torgefährlich, überrannte die Gäste mit Blitzangriffen aus der Abwehr heraus.

Nach einer Viertelstunde änderte Emsdetten seine erfolglose Abwehrformation, stellte beim Stand von 16:8 von 6:0 auf 5:1 um. Der vorgezogen deckende Sören Kress störte den SG-Spielaufbau und verhinderte so bis zur Pause (22:16) einen noch größeren Rückstand.

Einer der besonderen Pluspunkte: Bietigheim nutzte seine Überzahlchancen perfekt. Ankersens Taktik, bei Überzahl einen Rückraumspieler vom Feld zu nehmen und dafür mit Nils Boschen einen zweiten Kreisspieler zu bringen, ging voll auf. Als Entscheidungsspieler fungierte stets Juan de la Peña, der mit seinen Pässen einen der Außenspieler oder Kreisläufer erfolgreich in Szene setzte.

Nach dem Wechsel versuchte Emsdetten durch den Einsatz eines siebten Feldspielers das Blatt zu wenden. Aber erneut glückte der SG ein Blitzstart. Mit einem 5:1-Lauf erhöhten die Gastgeber auf 27:17. Eines von vielen Highlights der Partie lieferte in dieser Phase Johnny Fischer. Trotz starker Bedrängnis fischte er einen Pass einhändig aus der Luft, drehte sich blitzschnell um seinen Gegenspieler und lupfte die Harzkugel quer in der Luft liegend artistisch über Emsdettens Keeper ins Tor.

„Nach 36, 37 Minuten war das Spiel durch“, freute sich Ankersen über den starken Auftritt. Jonas Link durfte danach wie einige andere Stammspieler entspannt auf der Bank Platz nehmen. „Das war eine großartige Mannschaftsleistung“, befand der Rückraumspieler und wies daraufhin, dass die Grundlage dafür im Training gelegt wurde: „Das, was wir unter der Woche machen, haben wir ausgezeichnet ins Spiel übertragen.“

In den letzten 20 Minuten standen nahezu alle jungen SG-Akteure auf dem Feld. „Es ging nicht darum, ein oder zwei Spieler zu schonen“, so Ankersen. „Die Jungs, die auf der Bank sitzen, haben mein volles Vertrauen und es verdient, zu spielen.“ Emsdetten konnte weder aus den Bietigheimer Personal-Rochaden Kapital schlagen, noch den 40. SG-Treffer verhindern. Der glückte dem 19-jährigen Linksaußen Lukas Urban. Traditionell ist danach in Handballerkreisen eine Einladung fürs Team fällig. Voller Vorfreude erklärte der mit einer hundertprozentigen Wurfausbeute aufwartende Dominik Claus: „Wir werden uns was Schönes für ihn einfallen lassen.“

 
 
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