Bietigheimer Baumlehrpfad wird aktualisiert Baum-Infos jetzt auch aufs Handy

Von Uwe Mollenkopf
Eine Bastard-Platane des Baumlehrpfades an der Enz. Unten die Tafel mit dem QR-Code. Foto: Uwe Mollenkopf

Der Lehrpfad des BUND in Bietigheim-Bissingen wurde mit QR-Codes versehen. Ein neuer Flyer soll auch noch folgen.

Wer gerne einmal einen Chinesischen Blauglockenbaum oder einen Amerikanischer Tulpenbaum betrachten will, muss nicht nach Asien oder in die USA reisen. Die Bäume sind Teil des Bietigheimer Baumlehrpfads im Enztal, der neben vielen einheimischen Gehölzen auch einige exotische umfasst. Er wurde von dem im Jahr 1989 verstorbenen Gründungsmitglied der BUND-Ortsgruppe Bietigheim-Bissingen, Dr. Hans Halla, anlässlich der Landesgartenschau initiiert. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Baumarten und eine Karte, die den rund drei Kilometer langen Rundgang zeigt, gibt es im Internet – neuerdings auch via QR-Code.

Warten auf Weißtanne

Damit kann man nun auch per Handy alle Infos einholen. Leider seien von den neuen Schildchen mit QR-Code schon wieder mehrere abgerissen worden, bedauert Wolfgang Huber vom BUND.

Der Baumlehrpfad wird von der Ortsgruppe schon seit einigen Jahren aktualisiert und ergänzt. Mit den QR-Codes ist das noch nicht abgeschlossen. „Wir warten noch auf die Pflanzung einer Weißtanne durch die Stadtgärtnerei und haben mit dieser auch noch Klärungsbedarf bezüglich einiger Bäume, vor allem im Bereich des erweiterten Bürgergartens“, sagt Huber. Mehrere Bäume seien entweder durch Baumaßnahmen (zum Beispiel Fichte und Birke) oder wegen Krankheiten (zum Beispiel Winter-Linde oder Eberesche) im Lauf der Zeit entfallen. Bei einigen konnte an anderer Stelle ein Ersatz gefunden werden – so Robinie oder Judasbaum. Auch mehrere „neue“ Bäume sollen in den Lehrpfad aufgenommen werden, etwa Kaukasische Flügelnuss, Blasenbaum oder Amur-Korkbaum.

Der Lehrpfad dürfte im hiesigen Raum eine Besonderheit darstellen. Am südlichen Rand von Besigheim, in Richtung Brachberg, gibt es einen Obstbaumlehrpfad. Und die „Grüne Nachbarschaft“ hat einen Obstsortengarten östlich der B 27 in Höhe Hohenstange angelegt. Von einem „allgemeinen“ Baumlehrpfad sei ihm in der näheren Umgebung sonst jedoch nichts bekannt, sagt Huber.

Interessant für Schulklassen

Was das Interesse an dem Pfad anbelangt, meint das BUND-Mitglied: „Wir hören häufig, dass Schulklassen (im Bio-Unterricht) den Baumlehrpfad begehen.“ Vermutlich würden auch häufiger Vereine Exkursionenaß anbieten. „Ansonsten kommen ab und zu Rückfragen zum Lehrpfad, was darauf schließen lässt, dass er gut begangen wird.“

Wolfgang Huber geht davon aus, dass die Infotafeln nahe der Fußgängerunterführung beim Bahnhof in Richtung Altstadt und bei der Metterbrücke am Unteren Tor auch das Interesse von Passanten wecken.

Führungen werden hingegen schon länger nicht mehr angeboten. Diese machte früher meist BUND-Mitglied Martin Richters, Schulleiter der Ellentalgymnasien. Er ist jedoch vor einigen Jahren weggezogen.

Info Der Baumlehrpfad umfasste ursprünglich 50 durchnummerierte Bäume. Start ist am Bahnhof, wo sich der Zentrale Omnibus-Bahnhof befindet. Der Nummerierung folgend, geht es über eine Treppe auf die Wobachstraße und dieser entlang am rechten Enzufer entlang bis in die Altstadt Bietigheims. Dort überquert man die Enz und kehrt auf der anderen Uferseite zurück bis zur Wobachbrücke. Nach abermaliger Überquerung der Enz gelangt man wieder auf die Wobachstraße, um zurück zum Ausgangspunkt zu kommen.

 
 
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