Bietigheimer Handballer besiegen die HSG Konstanz SG sammelt fleißig Punkte

Von Sebastian Klaus
Der Bietigheimer Abwehrchef Paco Barthe (am Ball) bereitete den Spielern der HSG Konstanz auch im Angriff einige Probleme. Auf vier Treffer brachte es der französische Routinier und Rückraumspieler in 60 Minuten.⇥ Foto: Marco Wolf

Die SG BBM Bietigheim setzt ihren Aufwärtstrend in der Zweiten Liga fort. Am Dienstagabend besiegte die Mannschaft von Trainer Hannes Jón Jónsson im Baden-Württemberg-Derby die HSG Konstanz in der heimischen Sporthalle am Viadukt letztlich souverän mit 29:24 durch.

Die SG BBM Bietigheim setzt ihren Aufwärtstrend in der Zweiten Liga fort. Am Dienstagabend besiegte die Mannschaft von Trainer Hannes Jón Jónsson im Baden-Württemberg-Derby die HSG Konstanz in der heimischen Sporthalle am Viadukt letztlich souverän mit 29:24 durch. Der Erfolg über die Sieben vom Bodensee war der sechste doppelte Punktgewinn der SG BBM in den letzten acht Spielen.

Wie schnell es im Handball von der einen in die andere Richtung gehen kann, erlebten die ohne diie verletzten Jonathan Fischer und Juan de la Pena angetretenen Bietigheimer gegen Konstanz. Mit 10:4 hatten die Hausherren nach einer Viertelstunde gegen die Gäste vom Bodensee bereits in Front gelegen, hatten ihr gefürchtetes Tempogegenstoßspiel über Toptorjäger Christian Schäfer in Perfektion ausgespielt und die HSG durch ihr rustikales Abwehrspiel schier zur Verzweiflung getrieben – bis nach einer Konstanzer Auszeit und zahlreichen Wechseln auf beiden Seiten – vier bei Konstanz, drei bei der Spielgemeinschaft – die große Aufholjagd des Außenseiters begann. Während die eingewechselten jungen Wilden Max Oehler, Nikola Vlahovic und Martin Marcec nicht an die Leistung von Jan Asmuth, Paco Barthe oder Jonas Link anknüpfen konnten, glänzten bei den vier „Neuen“ auf Seiten der Konstanzer vor allem Michael Stotz im Innenblock und in der Offensive Zwei-Meter-Schlaks David Knezevic auf Halblinks. Bis auf 14:14 kamen die nie aufsteckenden Gäste in der 29. Minute so wieder heran, bis Paco Barthe wieder die Führung herstellte.

Tor wird nicht gegeben

In der Schlussphase des ersten Durchgangs hatte die SG dann einen Riesendusel, denn die Schiedsrichter gaben einen Treffer von Linksaußen Fabian Schlaich nicht. Nach einigem Palaver entschieden die Unparteiischen, dass Schlaichs Ball wohl erst einige Millisekunden nach Erklingen der Halbzeitsirene hinter die Linie getrudelt war. „Es lief bei uns erst alles nach Plan. Wir haben mit viel Energie gespielt, vor allem bei der Zweiten Welle und aus dem Rückraum. Und hinten stand bei uns Aron Edvardsson sicher“, analysierte SG-Coach Hannes Jón Jónsson nach Spielende die Partie.

Und der Bietigheimer Trainer zeigte sich dabei durchaus selbstkritisch: „Die jungen Spieler, die ich nach der Auszeit gebracht hatte, hatten keinen gut Tag erwischt. Sie waren viel zu hektisch und haben unglücklich agiert. Manchmal war ihr Wille wohl einfach zu groß. Aber wenn man junge Spieler hat, muss man sie schließlich auch bringen. Denn ich sehe ja im Training, was sie können, deshalb mache ich mir bei ihnen auch keine Sorgen.

Dahlhaus spielt groß auf

Doch wie schnell das berühmte Pendel dann auch wieder in die andere Richtung ausschlagen kann, bekamen zu Beginn der zweiten Halbzeit die Konstanzer zu spüren. Bei Bietigheim übernahmen vor allem Tim Dahlhaus und Barthe im Rückraum das Kommando. Vier der fünf Treffer beim 5:2-Lauf der Hausherren unmittelbar nach dem Wechsel gingen auf das Konto der beiden Shooter. Auf fünf Tore sollte es Dahlhaus am Ende bringen, alleine vier davon erzielte der Rückraumrechte im zweiten Durchgang.

Und ausgerechnet als der bis dato überragende Christian Schäfer mit zwei Fahrkarten in Folge plötzlich kleine Unsicherheiten zeigte, bewies Oehler, warum sein Trainer so große Stücke auf ihn hält. Der in der Abwehr stark aufspielende 19-Jährige übernahm auch im Angriff Verantwortung und steuerte die Treffer 22 und 23 für die SG bei. Das Talent tankte sich bei beiden Toren sehenswert gegen sein ebenfalls in der Bietigheimer Jugend ausgebildetes Gegenüber Fynn Beckmann durch, der es nach 60 Minuten auf drei Buden bringen sollte.

Zwar kam Konstanz durch Tim Jud noch einmal auf 20:23 heran, doch nach den beiden schnellen Toren von Marcec und Patrick Rentschler zum 25:20 und einer dritten Auszeit von HSG-Trainer Daniel Eblen war die Messe gelesen. Sichtbar war das am bis dato überragenden Tom Wolf im Team der Eble-Sieben, dem plötzlich auch die Nerven und die Hände zitterten. Nach einem Ball aus dem Rückraum, der das Tor deutlich verfehlte, war der Toptorjäger der HSG den nächsten Ball gleich ins Seitenaus. Der Widerstand der Gäste war gebrochen, sodass nach 60 Minuten ein deutlicher 29-24-Heimerfolg für die Bietigheimer stand. „Wir waren 40 bis 45 Minuten ganz gut im Spiel. Aber als wir dann wieder heran waren, ist das Spiel gekippt“, so HSG-Trainer Eblen.

 
 
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