Bietigheimer Handballer empfangen Aufsteiger SG BBM peilt dritten Sieg in Serie an

Von Bernhard Gaus
Bei Nick Lehmann läuft es derzeit. Der Torhüter des Zweitligisten SG BBM Bietigheim zeigte in den letzten Spielen starke Leistungen.⇥Foto: Foto: Marco Wolf

Der zuletzt ganz stark aufspielende Bietigheimer Zweitligist empfängt das kampfstarke Schlusslicht TuS Fürsenfeldbruck.

Nach zwei Siegen in Folge wollen die Bietigheimer Handballer am 28. Spieltag ihre Leistung stabilisieren. Gegner am Samstag (19:30 Uhr) ist Aufsteiger TuS Fürstenfeldbruck.

Was für turbulente Tage für Bietigheims Nummer Zwei im Tor. Den Amtsantritt von Interimscoach Brian Ankersen und die ersten Spiele unter dem Dänen verfolgt Nick Lehmann von außerhalb des Spielfeldes. Der 22-Jährige hat nach einem in Großwallstadt erlittenen schweren Kopftreffer Trainingsverbot. Eine Vorsichtsmaßnahme. Es folgte sein Auftritt in Lübeck, als er für den werdenden Vater Aron Edvardsson zwischen den Pfosten stand. Mit zwei Paraden hatte der 1,95 Meter große Keeper den 24:22-Erfolg der SG BBM an der Ostsee in den Schlussminuten gesichert, durfte sich dafür nach dem Schlusspfiff von seinen Kollegen ausführlich feiern lassen.

Lehmann für TVB im Einsatz

Am Donnerstag bekam Lehmann dann zusätzliche Spielzeit in der 1. Liga, rückte dank Zweitspielrecht für den verletzten Jogi Bitter gegen Friesenheim in den Kader des TVB Stuttgart und entschärfte bei seinem Gastauftritt beim Bietigheimer Nachbarn unter anderem zwei Siebenmeter.

Die „Brucker Panther“ kommen mit einem dicken Ausrufezeichen in die Halle am Viadukt. Die Mannschaft von Martin Wild schlug am vergangenen Wochenende Spitzenreiter Hamburg. Und das war nicht der erste Coup der Bayern, die Ende Februar auch dem VfL Gummersbach eine deutliche 32:25-Schlappe beigebracht hatten. Dass der Neuling dennoch unverändert auf dem letzten Platz der Tabelle rangiert, zeigt, wie hartnäckig dort um den Klassenerhalt gekämpft wird.

Die SG BBM ist aber nicht nur durch die beiden Fürstenfeldbrucker Überraschungserfolge vorgewarnt. Schon im Hinspiel hatte sich der Aufsteiger als äußerst schwer zu bespielender Gegner erwiesen. Die Schwaben gewannen Ende Januar das Nachholspiel zwar mit 33:30, doch der Ausgang der Partie vor den Toren Münchens war bis in die Schlussminuten offen.

Mit ihrer offensiven 3-2-1-Abwehr können es die Panther jedem Gegner schwermachen. Der zurückgetretene Bietigheimer Coach Hannes Jón Jónsson setzte im Hinspiel von Beginn an einen zusätzlichen Feldspieler dagegen. Das drängte die gegnerische 3-2-1-Abwehr zwar wieder in die Defensive, verlangte vom angreifenden Team aber volle Konzentration, sicheres Passspiel und Torabschlüsse. Auch für Brian Ankersen wird der zusätzliche Feldspieler eine taktische Option sein, die in dieser Trainingswoche im Mittelpunkt stehen wird.

Kolodziej ständiger Unruheherd

Ankurbler des Brucker Angriffsspiels ist Falk Kolodziej. Der 27-jährige Spielmacher liegt mit seinen 131 Saisontoren auf Rang Sieben der erfolgreichsten Torewerfer der Liga, jene Statistik, die aktuell Bietigheims Rechtsaußen Christian Schäfer mit 164 Toren anführt. Genauso gefährlich wie seine häufig ansatzlosen Würfe sind die Anspiele von Kolodziej auf Julian Prause am Kreis oder die Räume, die er für seine Nebenleute wie Max Horner oder Yannick Engelmann auf den Halbpositionen schafft.

Eines der Bietigheimer Erfolgsrezepte der beiden letzten Spiele war eine kompakte Abwehr, die bei den Siegen gegen Aue und Lübeck-Schwartau nur sehr wenige Gegentore zuließ. Beginnt die Defensive zu greifen und bekommen Edvardsson oder Lehmann eine Hand an die Bälle, dann hat die SG BBM auch gegen Fürstenfeldbruck das Momentum auf ihrer Seite.

 
 
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