Bietigheimer Handballer triumphieren in Lübeck Romeros Wutausbruch bringt SG BBM in die Spur

Von bzh
Die Bietigheimer Spieler feiern in der Hansehalle tanzend ihren Sieg beim VfL Lübeck-Schwartau. ⇥ Foto: Eibner Pressefoto/Marcel von Fehrn

Trotz eines 1:8-Fehlstarts gewinnt der Bietigheimer Zweitligist beim VfL Lübeck-Schwartau mit 35:31.

Selbst ein Horror-Start konnte die SG BBM Bietigheim im Zweitliga-Duell beim VfL Lübeck-Schwartau nicht stoppen. Der Gast aus Schwaben gewann an der Ostsee 35:31 (16:18) und verbesserte sich auf 14:16 Punkte.

Im Mittelpunkt des Geschehens stand zunächst Ariel Panzer. Der wegen ihrer Torwartprobleme von den Gastgebern kurzfristig für ein Comeback verpflichtete bereits 48-jährige Argentinier meisterte gleich die ersten SG-Würfe und wurde von den 800 Zuschauen, die trotz Corona-Beschränkungen in die Halle durften, gefeiert.

Noch mehr Probleme als mit Panzer hatte Bietigheim mit sich selbst. Viele Angriffe endeten mit Fehlpässen und ermöglichten den Norddeutschen ein Gegenstoß-Festival. Nach sechs Minuten stand es 4:0 für die Gastgeber. Iker Romero griff zur Grünen Karte, schaffte es in der Auszeit aber nicht, seiner Truppe den Fehlerteufel auszutreiben. Zwar glückte Christian Schäfer nach sieben Minuten der erste SG-Treffer. Weil aber vor allem die Kreisanspiele zu Jonathan Fischer ein ums andere Mal in der Deckung hängen blieben, wurde Lübeck weiter zum Kontern eingeladen und lag nach zehn Minuten 8:1 vorn.

Es folgte Romeros großer Auftritt. Erneut nahm er eine Auszeit. Zunächst pfefferte er seine Taktiktafel auf den Boden, dann las er seinen Spieler leidenschaftlich und gestenreich die Leviten. Das wirkte. Bietigheim war nun wach, hatte zudem durch die eingewechselten Jonas Link und Juan de la Pena mehr Ordnung im Spiel. Die Fehlerquote nahm ab. Die Gastgeber kamen dadurch nicht mehr zu Gegenstößen und waren so ihrer besten Angriffswaffe beraubt. Aus dem Positionsspiel heraus glückte dem VfL gegen die aggressive SG-Abwehr nur wenig.

Bis zur Pause schrumpfte die Führung der Einheimischen auf 18:16. Weil Linkshänder Niels Versteijnen sein Visier nach dem Wechsel gut eingestellt hatte, behauptete der VfL seine Zwei-Tore-Führung bis zum 24:22. Danach kippte die Partie. Schäfer erzielte den 23:24-Anschlusstreffer, Link schaffte aus dem Rückraum in der 42. Minute den erstmaligen Ausgleich, und Alexander Pfeifer ließ mit dem 25:24 die erste Führung folgen. Der Linksaußen legte zum 26:24 nach, und de la Pena nagelte sehenswert einen Knickwurf zum 27:24 ins Dreieck.

Vollends den Zahn zog den Lübeckern der für Nick Lehmann ins Tor gekommene Konstantin Poltrum. Gleich dreimal brachten die VfL-Schützen den Ball beim Siebenmeter nicht in seinem Kasten unter. Dominik Claus machte mit dem 33:28 in der 55. Minute den Sack zu. Mit dem 35:31-Auswärtserfolg feierte Bietigheim den von Iker Romero geforderten zweiten Sieg in Folge.

 
 
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