Bilanz 2019 Löchgauer Wehr zu 35 Einsätzen gerufen

Von Uwe Deecke
Kommandant Oliver Siegel (rechts), Stellvertreter Frank Scheurer (links) und der Löchgauer Bürgermeister Robert Feil mit Max Bubeck, der zum Hauptfeuerwehrmann befördert wurde.⇥ Foto: Oliver Bürkle

Die Feuerwehrleute trafen sich zur Hauptversammlung im neuen Gemeinschaftsraum. Hilfezeiten konnten eingehalten werden.

Alles ist neu im Gemeinschaftsraum der Löchgauer Feuerwehr: Die Schallschutzdecke sorgt für gute Akustik, die Lüftungsanlage für bessere Luft, die Fenster sind erneuert und die Küche ist jetzt abgetrennt vom Gemeinschaftsraum, wo man sich nun besser verstehen kann. Was vor zwei Jahren mit viel Eigenleistung gebaut wurde, zahlte sich auch bei der Hauptversammlung aus, die am Samstag stattfand.

Kommandant Oliver Siegel blickte auf ein Jahr mit vielen Einsätzen zurück. „Im Jahr 2019 wurden wir zu sage und schreibe 35 Einsätzen alarmiert. Damit verzeichneten wir wieder eine Steigerung bei den Einsätzen in einem Berichtsjahr unserer Feuerwehr“, so der Kommandant. Seit 2012 ist er im Amt, seit 1989 bei der Freiwilligen Feuerwehr Löchgau, für die es im letzten Jahr einiges zu tun gab. Sechs Brandeinsätze, 23 technische Hilfeleistungen, zwei Gefahrguteinsätze und vier Brandwachen waren zu verzeichnen.

Einige Einsatz hob Siegel besonders hervor. Im Januar war auf schneeglatter Fahrbahn ein älteres Ehepaar mit seinem Wagen Richtung Erligheim ins Rutschen gekommen und landete auf dem Dach. Beim Sturm am 10. März musste die Wehr zur nahen Hauptstraße ausrücken. Dort hatten sich auf dem alten Rathaus Ziegel gelöst und waren auf die Straße gefallen. Mit Hilfe der Drehleiter aus Besigheim wurde das Dach notdürftig abgedichtet und der Bereich gesichert. Der größte und heißeste Einsatz war Ende März. Ein Flächenbrand war am Ortsrand entstanden und es wurden große Mengen Wasser benötigt. Die Löschwasserversorgung gelang mit Hilfe der Besigheimer und Bietigheimer Wehr, aber auch durch örtliche Bauern, die das Wasser auf den brennenden Acker brachten. Ein weiterer Einsatz, den Siegel ansprach, war im Dezember am Königsträßle, wo es zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen war.

Die geforderten Hilfezeiten konnten im abgelaufenen Jahr stets eingehalten werden, konstatierte Siegel. Dabei sei die Tagesverfügbarkeit immer gewährleistet bei der Freiwilligen Feuerwehr, die nun 40 Aktive, davon vier Frauen, zählt. Die Jugendfeuerwehr zählte zum Jahresbeginn 13 Mitglieder und hatte einen Wechsel in die Einsatzabteilung zu verzeichnen.

Auch geübt wurde viel: 30 Zugübungen gab es im Jahr 2019, insbesondere zur Brandbekämpfung, aber auch die technische Hilfeleistung wurde geübt. Eine gemeinsame Übung mit den Wehren aus Besigheim und Bönnigheim fand im November auf dem Petershof statt. Die drei Wehren bilden nun für eventuelle Großbrände die „Löschwasserförderkomponente Nord“ im Landkreis.

Bürgermeister Robert Feil lobten den hohen ehrenamtlichen Einsatz der Einsatzkräfte und blickte auf den großen Feldbrand im März zurück. Es sei wichtig als Gemeinde in die Arbeit der Feuerwehr zu investieren, wie es im letzten Jahr mit dem HLF 2 geschah. Es wurde für rund 335 000 Euro nach einer europaweiten Ausschreibung günstig gebraucht erworben, nochmal 28 000 Euro kostete die hydraulische Rettungsausstattung. Am 9. und 10. Mai soll es im Rahmen eines Tag der offenen Tür offiziell übergeben werden.

Befördert zum Hauptfeuerwehrmann wurde nach seiner Gruppenführerprüfung Max Bubeck. Es gab zwei Neuaufnahmen mit Rainer Bürkle und Leon Hieber, die mit Handschlag verpflichtet wurden.

„Wie alle Jahre wieder, muss ich in diesem Bericht darauf hinweisen, dass wir weiter nach Verstärkung suchen müssen und hierzu sicherlich auch eine aktive Werbung weiter forcieren müssen“, so Siegel, der sich dabei Unterstützung durch die Gemeinde erhofft.  Auch bei der Feuerwehr gehe der demographische Wandel weiter und es würden immer wieder Kameraden ihren Dienst beenden. Wünschenswert wäre eine Mannschaftsstärke von 50 bis 55 aktiven Kameraden. Auch die Aus- u. Weiterbildung will die Führung vorantreiben, dies scheitere aber mitunter an dem neu vom Landratsamt eingeführten Anmeldesystem.

Bei seinem Ausblick auf 2020 hob Siegel den  Jahresausflug nach Straßburg und ins Elsass hervor, der am 20. und 21. Juni stattfinden soll. In diesem Rahmen findet auch eine Besichtigung des Europäischen Parlaments statt.

 
 
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