Auf die diesjährige BMX-Weltmeisterschaft in Rock Hill blickt man im Umkreis Bietigheim mit gemischten Gefühlen zurück. Während unter anderem Philipp Schaub vom MSC Ingersheim hinter den Erwartungen blieb und das Viertelfinale erreichte, holte sein Vereinskollege Maik Baier den Weltmeistertitel.
BMX-WM in Rock Hill Maik Baier jubelt zum zweiten Mal über WM-Gold in der Master Class
Bereits zum zweiten Mal holt Maik Baier vom MSC Ingersheim den Weltmeister-Titel in der Master Class. Die Elite-Fahrer bleiben hinter ihren Möglichkeiten.
„Während dem Wettkampf hat man Gefühle, die man so im Alltag eigentlich gar nicht hat. Man ist aufgeregt und angespannt. Nach dem Wettkampf kommt die Erleichterung und die Freude das Ziel erreicht zu haben“, erzählt Baier über seine erlebten Gefühle. Dabei ist das nicht der erste Weltmeistertitel, den der 34-Jährige in seiner Vita stehen hat. 2019 gewann Baier bereits den Titel in der sogenannten Master Class, welcher für ihn noch immer von großer Wichtigkeit ist. „Der erste Titel hat mir mehr bedeutet, aber der Zweite jetzt ist anders. Es ist trotzdem cool gewonnen zu haben“, berichtet Baier.
Gezieltes Training als Faktor
Für seinen Erfolg hat er sich auch gut vorbereiten müssen. „Gezieltes Training und die Vorbereitung auf das Rennen. Zudem bin ich sehr diszipliniert, habe sehr auf meine Ernährung geachtet und das Training komplett auf das Turnier konzentriert, und mich komplett auf den Wettkampf in Amerika vorbereitet“, sieht der Radsportler als Schlüssel für seinen Erfolg.
Dass er seinen nächsten Weltmeistertitel gewinnen könnte, hatte er schon vor dem Wettkampf geahnt: „Ich wusste, wenn ich gut fahre, könnte die Wahrscheinlichkeit rauskommen, dass ich den Titel gewinn. Und das war jetzt so.“
Während Maik Baier sehr erfolgreich war und seine Erwartungen einhielt, stand Philip Schaub, der in der Eliteklasse fuhr, vor einer persönlichen Herausforderung, die ihn dabei hinderte in das für ihn angestrebte Halbfinale zu kommen. Für ihn endete das Turnier bereits im Viertelfinale. „Ich sehe es als ein zweischneidiges Schwert, denn einerseits muss ich sagen, dadurch, dass ich in dem Welt-Cup den vierten Platz belegt habe, hätte ich natürlich gerne ein besseres Ergebnis erreicht, andererseits hatte ich nach dem Cup noch mal ein paar muskuläre Beschwerden, durch meinen Bandscheibenvorfall und konnte deswegen kaum richtig trainieren“, erklärt Schaub und weiter: „ Jetzt bei der Weltmeisterschaft war mein Rücken wieder einigermaßen in Ordnung und konnte wieder halbwegs fahren. Man hat jedoch gemerkt, dass ein bisschen die Vorbereitung und das Training gefehlt hat.“ Dennoch ist Schaub glücklich über seinen Viertelfinaleinzug. „Aus diesen Umständen kann ich auch an sich zufrieden sein, weil ich gut gefahren bin bis in das Viertelfinale und da hat mir meine körperliche Fitness ein Strich durch die Rechnung gemacht“, reflektiert Schaub.
Enttäuschung verfliegt erst später
Es hat jedoch etwas Zeit gekostet, bis er zufrieden auf den Wettkampf zurückblicken kann. „Ich war zunächst enttäuscht, weil ich vom Ergebnis her besser gefahren wäre, aber mit zwei, drei Tagen Abstand habe ich schon gesehen, dass ich eigentlich den Umständen entsprechend Gutes geleistet habe und deswegen auch nicht so hart zu mir selbst sein darf“, bringt Schaub zum Ausdruck. Doch generell freut er sich über den deutschen Erfolg den man erzielt hat: „Ich habe mich sehr über den Erfolg an sich gefreut, weil alle drei Elitefahrer in der Viertelfinalrunde gefahren sind.“ Die Teilnahme war für Schaub sehr wichtig, aufgrund der Olympia-Qualifikation. „Wir haben aktuell 400 Punkte Vorsprung auf Italien. Das ist ein gutes Polster.“ Damit wäre dem deutschen Team der letzte Startplatz sicher.