Den Mundelsheimer Böckler „erlebbarer machen“, erklärt Bürgermeister Boris Seitz beim Blick über die Steillagen, das ist das Ziel von gleich zwei großen Investitionen in das beliebte Freizeitgebiet in Mundelsheim. Einmal sorgt ab sofort die neue Stromversorgung für mehr Möglichkeiten für die Mundelsheimer Vereine und den Käsbergkeller, Veranstaltungen inmitten der Natur auszurichten: Bisher habe man sich hier immer mit zwei Aggregaten behelfen müssen, erzählt Sonja Schult vom Käsbergkeller.
Böckler Mundelsheim Zwei Investitionen ins Weinerlebnis
Der Mundelsheimer Böckler wird einen Stromanschluss und einen Weinerlebnispfad attraktiver.
Option für einen Weinpavillon
Der Investition von 100.000 Euro ging durchaus eine Diskussion im Gemeinderat voraus, so Bürgermeister Seitz. Dann habe man sich aber entschlossen, die Chance zu nutzen und das Starkstromkabel auf den Böckler zu legen. Auch eine Bodenplatte wurde betoniert: eine Option für einen zukünftigen Weinpavillon.
Am Sonntag wurde auch der neue Weinerlebnispfad feierlich eingeweiht. Vier Tafeln sorgen entlang des Weges ab sofort für Lern- und Rätselspaß rund um das Thema Wein. Bedarf gebe es: „Die Leute denken ja, die Wengerter schaffen im Winter nichts“, so Schult lachend. Dass das nicht stimmt, kann man an einer Tafel zu Arbeitsschritten am Weinberg zu jeder Jahreszeit erlernen. An den anderen drei kann man sich über Tiere auf dem Weinberg informieren – vom Milan bis zur Eidechse –, lernt den Aufbau eines Weinstocks und vollzieht schließlich den Weg von der Traube bis zum Wein nach.
An der ersten Tafel, am Beginn des Wegs unterhalb vom Wanderparkplatz beim Brunnen versuchen sich schon zwei Wanderer, als Seitz und Schult vorbeikommen: mit verschiebbaren Kacheln muss ein Weinstock zusammengesetzt werden. Wer es schafft, alle vier Schilder zu lösen und im Verkaufsraum des Käsbergkeller ein Foto der Lösung vorzeigt, bekommt einen kleinen Gewinn.
„Schön wäre es, wenn wir bis zum Himmelreich kommen und einen Rundwanderweg bekämen“, erklärt Schult die Pläne für eine Fortsetzung, der Pfad sei „jederzeit erweiterbar“: Ideen gibt es für insgesamt elf Stationen – allerdings ist die Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg ohne einen Bundeshaushalt ungewiss. Das Land beteiligte sich an dem Förderprojekt vom Verein Regionalentwicklung Neckarschleifen mit 80 Prozent an den bisherigen vier Tafeln, von denen eine 5 000 Euro mit Betonfundament und Montage kostete. Die nächsten Feste mit der neuen Stromversorgung auf dem Böckler stehen schon an: zuerst Silvester, dann das Wein-Feuer Ende April und der Vatertag. Jonathan Lung