Auch wenn es 2024 für die Freiwillige Feuerwehr Bönnigheim keine großen, spektakulären Herausforderungen gab, war es den 70 Einsatzkräften der 187 Personen großen Gemeinschaft keinesfalls langweilig. Sie hatten sogar mehr zu tun als im Vorjahr. Der Gesamteindruck bei der Hauptversammlung am Samstagabend: Die Wehr ist motiviert, personell, materiell und kameradschaftlich sehr gut in Schuss.
Bönnigheim 20 Einsätze mehr als im Vorjahr
Bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bönnigheim wurde deutlich, dass 2024 ein bewegtes Jahr gewesen ist. Die Einsatzzahl stieg deutlich auf 66 an.
Kommandant Mike Etzel konnte bei der stark besuchten, lockeren 100-Minuten-Veranstaltung dann auch von einem weiter steigenden Frauenanteil – sieben Frauen gehören aktuell der Einsatzabteilung an – und von einem guten bis sehr guten Ausbildungsstand berichten. Dank und Lob gab es von ihm auch für die Nachwuchsschmiede sowie letztlich alle Angehörigen der Wehr.
Lob am Ehrenamt
Das Lob vom Ehrenvorsitzenden Reinhold Grünenwald bei der einstimmig erfolgten Entlastung und die betonte Anerkennung durch Birgit Papendorf, die den Bürgermeister vertrat, fielen ähnlich deutlich aus. Die Frau aus dem Bönnigheimer Rathaus würdigte den Dienst an der Allgemeinheit und herausragendes, verlässliches ehrenamtliches Engagement ebenso wie sie Professionalität und Mut lobte. Die Wehr, so Papendorf, sei ein wichtiger Pfeiler in der Stadtstruktur. Der Kommandant wiederum bedankte sich ausdrücklich bei Bürgermeister Albrecht Dautel, Stadtverwaltung und Gemeinderat „für eine gute und ehrliche Zusammenarbeit“.
Auch im Jahresbericht 2024 konnte Mike Etzel Zahlen sprechen lassen. Angefangen von 66 Einsätzen mit insgesamt 955 Einsatzstunden plus 88 Stunden Bereitschaftszeit. Dazu kamen 2870 vielseitige Übungsstunden inklusive Arbeitseinsätzen, ohne Lehrgänge beziehungsweise Einweisungen. „Wir hatten fast jeden Mittwoch eine Übung“, hieß es. Auch mit dem positiven Hinweis darauf, dass die Bönnigheimer Feuerwehr in nur vier bis sechs Minuten Ausrückzeiten am Einsatzort war.
Mehr Einsätze als 2024
Was die klassischen Einsätze anbelangt, waren es 20 mehr als im Vorjahr; die Einsatzstunden erhöhten sich ebenfalls, und zwar von 657 auf die genannten 955 Stunden. Die meisten Einsätze waren im Juni, gefolgt vom September. Das bisherige Rekordjahr war übrigens 2018 mit 69 Einsätzen. Laut dem Oberbrandmeister reichten die Leistungen dabei von auffällig vielen Hilfen für eingeschlossene Personen über Herausforderungen bei Bränden oder auch Hochwasser-Einsätzen in Erligheim, Hohenstein, Bönnigheim, Brackenheim und Freudental bis hin zu Einsätzen bei Wassereinbrüchen in Gebäuden oder beispielsweise die Beseitigung von Ästen und einem Baum auf einem Verkehrsweg – und selbst bis hin zur Hilfe für eine verirrte Enten-Familie.
In diesem Jahr stünden unter anderem die Beschaffung des digitalen Einsatzstellenfunks auf dem Plan, die Vergrößerung der Damenumkleide und die Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans. Inzwischen, blickte Etzel weiter nach vorne, sei die europaweite Ausschreibung für ein Löschgruppenfahrzeug 20, das im ersten Quartal dann bestellt werden solle, veröffentlicht worden.
Vom Landkreis sei Bönnigheim als eine von fünf Kommunen mit Gerätschaften für die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung ausgewählt worden. Die Gerätschaften seien bereits da, jetzt fehle noch die Ausbildung des Personals.
Erneut viel Beifall gab es auch für Jugendfeuerwehrwart Jannik Joos und „seine“ 58 Kinder und Jugendlichen, die ein ereignisreiches Jahr mit etlichen Höhepunkten wie dem ersten Preis bei einem Musik-Wettbewerb der Kreisjugendfeuerwehren, Markungsputzete, Besuch im Schnapsmuseum und beispielsweise die Schauübung beim Oktoberfest, die sie mit Bravour gemeistert hätten.
Altersabteilung feiert Jubiläum
Ähnlich war es bei der 43-köpfigen Altersabteilung, für die Klaus Schweiher von gut gelungenen Events sprach und davon dass man im nächsten Jahr das 50-jährige Jubiläum feiern wolle.
Zum guten Gesamtbild passten schließlich auch der positive, vom Kassenprüfer gewürdigte Kassenbericht, den Frank Sartorius anstelle des verhinderten Andreas Aichert vorgetragen hatte, sowie ein Grußwort, das Lucas Venus vom Feuerwehr-Partner Freikirch (Lausitz, nahe Dresden) im Namen der achtköpfigen Besuchsdelegation sprach.