Bönnigheim Ein Abend mit Gänsehautgarantie

Von Birgit Riecker
Die Schülerinnen und Schüler der Bläserklassen zeigten beim Konzert, was sie musikalisch erlernt haben Foto: /Oliver Bürkle

Bläserklassen der Ganerbenschule zeigen ihr Können

Was wäre die Welt ohne Musik? Gefühlsärmer wäre sie auf jeden Fall. Daher braucht es den Musikernachwuchs, der sich mit viel Übungsfleiß den perfekten Melodien annähert. Als ein Erfolgsmodell hierfür stehen die Bläserklassen, die es jetzt schon seit 25 Jahren gibt – und die mit einem Namen verbunden sind: Stadtmusikdirektor Rainer Falk.

39 Schülerinnen und Schüler der drei vierten Klassen der Ganerbenschule zeigten selbstbewusst, was sie in zwei Jahren gelernt haben. Unter der Leitung von Simon Betz, dem Musiklehrer an der Ganerbenschule, spielten sie mit Posaunen, Trompeten, Klarinetten, Querflöten, Saxofonen, Hörnern, Baritonhörnern, Oboen, Fagott, Tuba und dem Schlagwerk harmonisch und gekonnt zusammen. Ganz schön ins Schwitzen brachten sie ihren Dirigenten bei der „Mary-Ouvertüre“.

Er musste so viele Einsätze für die verschiedenen Instrumente geben, dass er auch Vorturner hätte sein können. Doch die Kinder waren diszipliniert und hielten sich an seine Vorgaben, das Ergebnis war sensationell.

Erstaunliche Entwicklung

„Vielleicht erinnern Sie sich“, wandte sich Musikschulleiter Rainer Falk an das Publikum, die Eltern, Großeltern und Geschwister in der vollen Turn- und Festhalle. „Vor zwei Jahren waren sich die Schülerinnen und Schüler teilweise noch gar nicht sicher, welches Instrument sie lernen wollen. Und was jetzt daraus geworden ist, spricht für sich“, sagte er und lobte die Kinder für ihre „riesige Leistung“.

Er vergaß auch nicht zu erwähnen, dass die Schule, die Musikschule und auch der Musikverein im Hintergrund sehr gut zusammenwirkten. Martina Höllige, die stellvertretende Schulleiterin, bekannte, dass die Bläserklassen für sie inzwischen eine Herzenssache seien. „Das Abschlusskonzert ist für die Kinder ein ganz besonderer Abend.“ Es erwärme die Herzen der Zuhörer und sorge auch für Gänsehaut. „Über 1000 Kinder haben in den vergangenen 25 Jahren die Bläserklassen hier, in Erligheim und in Kirchheim besucht“, sagte Falk. „Und ich bin sicher, egal, ob sie weiterspielen oder nicht, es bleibt ihnen lebenslänglich in Erinnerung.“

In Erinnerung bleibt der aktuellen Bläserklasse sicher auch ihr gutes Abschneiden beim Wettbewerb BW-Musik. Mit 92 von 100 möglichen Punkten vergab die dreiköpfige Jury einen Siegerpreis für drei Vorträge, darunter auch die Titelmelodie aus den unvergesslichen Pippi Langstrumpf-Filmen.

Die Besucher hatten das freche, furchtlose Gör vor Augen, sahen im Geist, wie sie das Pferd von der Veranda hob oder wie sie ihren Freunden toll erfundene Geschichten erzählte.

Musik passend zum Wetter

Passend zum Wetter spielten die jungen Musikerinnen und Musiker den „Happy Summersong“ und ließen manches Bein hüpfen bei Sambaklängen oder dem berühmten Czardas. Und beim rhythmischen „Bossa Blue“ fand sich Rainer Falk am Tambourin. Was motiviert ihn nach so langer Zeit noch?

„Ich wurde noch nie von einer Bläserklasse enttäuscht, es gab noch nie Knatsch“, sagt er. „Der gute Geist in den Gruppen, die schönen musikalischen Ergebnisse und die gute Nachhaltigkeit machen immer wieder Freude.“ Der begeisterte Applaus hielt so lange an, bis es zur Zugabe kam.

Auftritt bei der „Nachtmusik“

Und dass der Funken immer wieder überspringt, werden die Besucher bei den weiteren Veranstaltungen des Musik- und Kulturwochenendes erleben können. Am heutigen Samstag beginnt um 19 Uhr die „Bönnigheimer Nachtmusik“ auf fünf verschiedenen Podien in der Innenstadt. Den Abschluss bildet um 22 Uhr das Konzert im Schlosshof.

Am morgigen Sonntag ist von 15 bis 17 Uhr ein Tag der offenen Tür bei der Musikschule in der Aula des Alfred-Amann-Gymnasiums. Den Abschluss bildet dann am Sonntag ab 19 Uhr die Kammermusik im Bönnigheimer Schloss. Birgit Riecker

 
 
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