Es ist früher Abend in Bönnigheim, genau 18.18 Uhr, als am Samstag lautes Sirenengeheul und Blaulichter das Industriegebiet erfüllen. Dichter Rauch steigt über dem Gelände des Autohauses Vogt auf, Feuerwehrfahrzeuge treffen ein, Einsatzkräfte eilen zur Stelle. Was auf den ersten Blick nach einem dramatischen Brand aussieht, ist zum Glück nur ein geplantes Szenario: die alljährliche Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Bönnigheim.
Bönnigheim Einsatzkräfte bewahren trotz Hitze einen kühlen Kopf
Die Freiwillige Feuerwehr demonstrierte bei ihrer Hauptübung im Industriegebiet eindrucksvoll ihr Können und ihre Schlagkraft.
Das angenommene Einsatzbild hatte es in sich: ein Werkstattbrand mit vermissten Personen, dazu die Gefahr durch ein größeres Feuer – genau die Art von Einsatz, auf die alle Beteiligten vorbereitet sein müssen. Und auch die äußeren Bedingungen machten die Übung realistisch: Bei Temperaturen von über 30 Grad kamen die Feuerwehrleute in ihren dicken Schutzanzügen ordentlich ins Schwitzen.
Trotz der Hitze bewahrten die Einsatzkräfte einen kühlen Kopf. Unterstützt vom Deutschen Roten Kreuz Bönnigheim, das ebenfalls vor Ort war, wurde das Szenario Schritt für Schritt abgearbeitet. Die Koordination lief reibungslos – ein entscheidender Faktor bei solchen Einsätzen. „Es ist immer wichtig, dass alle Informationen zusammenfließen im Einsatz“, betonte Kommandant Mike Etzel mit Blick auf die Abläufe.
Alle Fahrzeuge beteiligt
Insgesamt waren sämtliche Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Bönnigheim beteiligt – von Löschgruppenfahrzeugen über das Hilfeleistungslöschfahrzeug bis hin zur Drehleiter. Die vollständige Fahrzeugflotte konnte dabei zeigen, was sie im Ernstfall zu leisten vermag. Für die Zuschauer, die sich rund um das Autohaus versammelt hatten, bot sich ein beeindruckendes Bild: Blaulichter, Wasserschläuche, Leitern, Atemschutztrupps – Feuerwehrarbeit zum Anfassen und Staunen.
Ein wichtiger Bestandteil der Übung war auch der Aufbau der Hygieneeinheit. Dort konnten sich die eingesetzten Kräfte nach dem Einsatz mit frischer Kleidung versorgen und sich erfrischen – auch mit Getränken. Kommandant Etzel erklärte den Sinn dieser Maßnahme: Die Einsatzkleidung wird nicht unnötig ins Gerätehaus oder gar nach Hause geschleppt. So wird verhindert, dass möglicherweise gesundheitsgefährdende oder giftige Stoffe aus dem Einsatzbereich unkontrolliert weitergetragen werden. Gerade nach einem Brand, bei dem giftige Rückstände an der Kleidung haften können, ist diese Hygienemaßnahme ein wichtiger Schutz für die Einsatzkräfte selbst und ihr Umfeld.
Für die Feuerwehr Bönnigheim ist die Hauptübung weit mehr als nur eine Pflichtaufgabe im Kalender. Sie ist eine wertvolle Gelegenheit, die Abläufe unter realistischen Bedingungen zu trainieren und gleichzeitig den Bürgern Einblicke in die Arbeit der Einsatzkräfte zu geben. Denn die Freiwillige Feuerwehr lebt vom Mitmachen – und so sollen solche Veranstaltungen auch Interesse und Begeisterung für das Ehrenamt wecken.
Keine Nachwuchssorgen
Besonders die jüngsten Fans der Feuerwehr sorgten für gute Stimmung: Die Kinder- und Jugendfeuerwehr, die in Bönnigheim bereits ab sechs Jahren aktiv ist, verfolgte das Geschehen begeistert und feuerte die Kameraden lautstark an. Dass es hier keine Nachwuchssorgen gibt, zeigte sich deutlich – die nächste Generation ist hochmotiviert.
Die Hauptübung ist jedes Jahr ein Highlight für die Feuerwehr – aber auch für die gesamte Bönnigheimer Bevölkerung. Sie bietet nicht nur die Möglichkeit, die Schlagkraft der eigenen Feuerwehr live zu erleben, sondern unterstreicht auch, wie wichtig das Engagement der freiwilligen Helfer für die Sicherheit in der Stadt ist.