Bönnigheim Facetten des Frühlings

Von Susanne Yvette Walter
Beim Kunsthandwerkermarkt kamen die Ausstellerinnen und Aussteller aus dem Zabergäu, dem Bottwartal, dem Heilbronner, dem Ludwigsburger und dem Stuttgarter Landkreis. Foto: /Oliver Bürkle

Bei sommerlichen Temperaturen hat der dritte Kunsthandwerkermarkt die Besucher ins Bönnigheimer Schloss gelockt. An 28 Ständen gab es für sie viel zu entdecken.

Endlich stand das Stadion’ sche Schloss in Bönnigheim wieder einmal im Mittelpunkt des Geschehens. Seit dem Auszug der Sammlung Naiver Kunst liegt das Zeugnis hoher Baukunst im Dornröschenschlaf und wartet auf seine weitere Bestimmung. Am Wochenende wurde es kurzzeitig aufgeweckt. Der Verein Kulturfenster Bönnigheim hatte zum dritten Kunsthandwerkermarkt ins Erdgeschoss eingeladen. Und da bekanntlich alle guten Dinge drei sind, kamen die Besucher trotz oder gerade wegen des strahlenden Sonnenscheins. Denn es hat sich inzwischen auch herumgesprochen, dass hier auf Händler und Besucher ein zauberhaftes Ambiente wartet.

Kooperation zwischen Stadt und Kulturfenster

Gerrit Schmälzle begrüßte die Gäste mit einem Glas Sekt. Sie gehört zu den neuen Aktiver im Verein. „Die Idee zum Kunsthandwerkermarkt kam vor vier Jahren auf. Damals luden wir zum ersten Mal in den Kulturkeller ein, wo einige Kunsthandwerker ihre Stände aufgebaut hatten“, erinnert sich Ute Pfeil vom Kulturfenster Bönnigheim.

Weil es so heiß war beim Ganerbenfest, flüchteten viele Besucher in den Keller, wo es schön kühl war. „Das war so ein tolles Erlebnis und viele fragten, ob wir das wiederholen würden und wann“ , sagt Pfeil. Es entstand eine Kooperation zwischen der Stadt und dem Kulturfenster und fortan darf der Markt jährlich im Schloss abgehalten werden. Der Haken: Keiner weiß, wie lange. Denn das Stadion’ sche Schloss soll, sobald sich die Besitzverhältnisse ändern, neu genutzt werden. Am Wochenende war davon jedoch noch nichts zu spüren. 28 Stände mit allem, was das Dekoherz begehrt fanden Platz allein im Erdgeschoss des imposanten Baus. Praktisches für den Alltag wie selbst genährte Handtaschen waren dabei. Perlenketten aus recycelten Materialien, Grußkarten für jeden Anlass, aquarellierte und gefaltete kleine Kunstwerke aus Papier. Eine Kunsthandwerkerin beschnitt und faltete die Kanten von Buchseiten so, dass Muster entstanden. Eine andere arbeitete mit dem Laser auf Holz. Vieles wurde in Form gegossen, auch die handgemachten Seifen, die den ganzen Raum mit ihrem Duft erfüllten. Die Aussteller kamen aus der Umgebung rund herum: aus dem Zabergäu, dem Bottwartal, dem Heilbronner, Ludwigsburger und Stuttgarter Landkreis. Auch einheimische Kreative aus Bönnigheim nutzten die Gunst der Stunde, um hier zu zeigen, was sie Zuhause zur Ruhe bringt. Ute Pfeil vom Verein Kulturfenster Bönnigheim bot an ihrem Stand frühlingshafte Blumenarrangements und Osterdekorationen fürs Fenster an.

Perlenketten für jeden Anlass

Wie ein Magnet wirkte auch ein Stand, der darauf ausgelegt war, werdende Eltern zu beschenken. Hier gab es handgestrickte Söckchen und Miniaturbabys aus Filz, die sich in Weinbergschnecken-Häuschen kuschelten.

Ein Heimspiel hatte zum Beispiel Ausstellerin Eva Porta aus Bietigheim. Zusammen mit ihrem Mann Marcel hatte sie seit 16 Jahren die Märkte im Süden des Landes besucht und hatte ihre Perlenketten dabei für jeden Anlass. „Eine Freundin hat mich damals inspiriert“, ließ sie wissen und ergänzte: „Ich habe sofort gemerkt, das mir das liegt und bin dabei geblieben.“ 

 
 
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