Bönnigheim Gelungenes Revival

Von Susanne Yvette Walter
In den 1990ern und 2000ern eine feste Institution im Bönnigheimer Musikleben: „Four Weeks“ heizte den Fans bei der wiederbelebten Rockparty in der Bönnigheimer Kulturkelter am Dienstagabend kräftig ein. Foto: /Richard Dannenmann

Wie in alten Zeiten: „Four Weeks“ und „Under the Pigs“ rocken den Kulturkeller bei der Wiederauflage der beliebten Rockparty. Die Fans waren begeistert.

Herbst ist Erntezeit. Das gilt nicht nur für Obst, sondern offenbar auch für „Four Weeks“ und „Under the Pigs“: Schon in den 90ern traten die beiden Rockbands gemeinsam auf. Am Dienstagabend zeigten die zu Routiniers herangereiften Bands in der Kulturkelter am Burgplatz, dass sie die Hütte immer noch rocken.

„Four Weeks“ hat sich irgendwann einmal innerhalb von vier Wochen formiert, so sagt man. „Under the Pigs“ die Special Guests und Vorband probte lange über einem Schweinestall. „Dass es eigentlich „Above the Pigs“ hätte heißen müssen, hat damals im Gründungsfieber keiner wahrgenommen. Beide Bands bereicherten in den 1990er- und 2000er-Jahren das Nachtleben in Bönnigheim und Umgebung. „Die Festhalle war bei ihrer Rockparty immer brechend voll“, erinnert sich Carolin Geiger aus Kirchheim.

Gelungene s Comeback

Nicht viele Bands schaffen ein Comeback, zumal die alten Träume von der großen Musikerfreiheit heute nicht mehr die erste Geige spielen. Auch bei den Members von „Four Weeks“ und „Over the Pigs“ sind die Zeiten wohl vorbei, in denen sie nachts stundenlang im Proberaum miteinander improvisieren und tüfteln konnten. Wie gut, wenn man sich einen Grundstock erarbeitet hat: „Over the Pigs“ schöpfen heute aus dem Vollen ihrer eigenen Songs, die sie kultiviert und ausgebaut haben. Die Band ist aufeinander eingespielt.

Vorigen Herbst beschlossen beide Kombos, den Ort ihrer Wurzeln, den Bönnigheimer Kulturkeller zu bespielen und die Rockparty neu zu beleben. Bei den Fans rannten sie offene Türen ein.

Heute schimmert ein Ehering an der rechten Hand des Gitarristen und Kinder turnen vor der Bühne herum. Beim ersten Gitarrensolo sind sie wie gebannt, wartend auf das, was kommt. Junge Familien hocken auf dem Boden und schauen zur Bühne hoch, die Kleinen auf dem Schoß. Auf eine Bestuhlung wurde bewusst verzichtet. Sonst hätte es keinen Platz mehr zum Tanzen gehabt.

„For Weeks“, die Hauptband, serviert Rockklassiker zum Mitsingen und Tanzen. Bei „Under the Pigs“, singen viele mit, die mit der Band aufgewachsen sind. Noch immer haben beide Bands die Strahlkraft, den Gewölbekeller zu füllen. Es ist am Dienstagabend ein Wiedersehen wie in alten Zeiten.

In der Pause erinnern sich Fans draußen an damals, als die Festhalle am 2. Oktober nachts bebte. Manche waren sogar beim ersten Konzert dabei und freuen sich umso mehr über dieses Revival.

 
 
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