Bönnigheim-Hohenstein Das Ende der Holperstrecke naht

Von Jürgen Kunz
Die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Hohenstein und Hofen ist seit längerer Zeit marode. Foto: /Martin Kalb

Im Rahmen der Verlegung von Leitungen durch die Netze BW will die Stadt die Straße zwischen Hohenstein und Hofen sanieren.

Die Netze BW will entlang der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Hofen und Hohenstein eine sogenannte Mittelspannverkabelung verlegen. Die Umsetzung ist bis Ende dieses Jahres geplant. Die Kabellegung soll von Hohenstein kommend auf der östlichen Fahrbahnseite erfolgen, da im westlichen Fahrbahnbereich schon Kabel andere Versorgungsträger liegen. Dabei wird ein Streifen der Fahrbahn von etwa 70 Zentimeter erneuert. In der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses (TA) erläuterte Peter Knoll, Leiter des Fachgebiets Bauen und Planen, dass die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße bereits mehrfach im Rahmen von Haushaltsberatungen angesprochen wurde. Jetzt bestehe die Möglichkeit einer gemeinsamen Herstellung der Asphaltschichten und die Gemeindeverbindungsstraße so auszubauen, um die Tonnagenbeschränkung aufzuheben und die Verkehrsbelastungen der Mittlere Straße im Ortskern Hohenstein zu reduzieren.

TA befürwortet Ausbau

Der Technische Ausschuss hat in seiner Sitzung am 19. Januar die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße im Zusammenhang mit dem Netzausbau der Netze BW befürwortet. Das Büro Ippich (Brackenheim) wurde mit der Planung für die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße und einer Kostenermittlung beauftragt. Über die Planung mit drei verschiedenen Ausbauvarianten wird in der Gemeinderatssitzung an diesem Donnerstag beraten und auf dieser Basis soll ein Ausgleichsstockantrag bis zum 31. Januar gestellt werden.

Nach den Planungen des Büro Ippich soll die Gemeindeverbindungsstraße in zwei Abschnitten saniert werden: Auf einer Länge von etwa 750 Metern vom Ortsende Hohenstein bis zur Einmündung in den Weg nach Kirchheim – und dabei soll die Fläche von bisher 3,5 Meter auf vier Meter verbreitert werden. Der zweite Abschnitt hat in der Verlängerung eine Länge von 260 Meter und geht bis zur Anbindung an die Kreisstraße 1629.

Gemeinderat prüft Varianten

Der Gemeinderat soll am Donnerstag über die Varianten „Vollausbau“, „Fräsrecycling“ und „Hocheinbau“ für den ersten Abschnitt entscheiden. Rund 3830 Kubikmeter Material wird für den Vollausbau ver- und bearbeitet: Aufnahme des Asphalt- und Bodenmaterials, Herstellung Planum einschließlich Verdichtung, Einbau von neuer Schottertragschicht und einer neuen Asphalt-Tragschicht sowie einer Asphalt-Deckschicht. Außerdem werden die Seitenbereiche wieder tragfähig verfüllt und die Bankette angeglichen. Diese aufwendige Sanierung hat ihren Preis: Bei knapp 530 000 Euro liegt die Kostenschätzung des Planungsbüros.

Beim „Fräsrecyling“- Verfahren wird das vorhandene Material abgefräst unter Zugaben von Bindemittel vermischt und als Tragschicht wieder eingebaut. Darüber kommt ein neuer Asphaltbelag: Kostenschätzung knapp 293 000 Euro. Beim „Hocheinbau“ wird lediglich das vorhandene Asphaltmaterial abgefräst und beim Einbau einer neuen Asphalt-Tragschicht und einer Deckschicht wiederverwendet. Diese Variante ist allerdings nur möglich, wenn der vorhandene Oberbau ausreichend tragfähig ist, einschließlich der Seitenräume und Bankettbereiche. Mit rund 230 000 Euro ist dies nach der Kostenschätzung die günstigste Variante.

Für den zweiten Abschnitt, mit dem Abfräsen der vorhandenen Asphaltbefestigung und der Sanierung des Fahrbahnoberbaus im Hocheinbauverfahren, veranschlagt das Planungsbüro Kosten in Höhe von rund 70 000 Euro. Die Netze BW beteiligt sich laut Stadtverwaltung an den Kosten für die Oberflächenwiederherstellung für rund 600 bis 700 Quadratmeter.

Überlegung: Amphibienschutz

Im Bereich der Gemeindeverbindungsstraße wird der Amphibienschutz aktuell durch mobile Zäune und Abschrankungen durch den städtischen Bauhof und ehrenamtlichen Vertretern des NABU umgesetzt. Vom Büro Ippich wurden alternativ die Kosten für festinstallierte Leiteinrichtungen/Straßenquerungen sowie Schrankenlösung (wie an der K 1632 Freudental–Cleebronn) ermittelt. Neben einer dauerhaften Erstellung von rund 370 Laufmetern Leiteinrichtungen einschließlich sechs Fahrbahnquerungen wurde alternativ die Montage von drei Schrankenanlagen untersucht. Das Büro schätzt für die Leiteinrichtung und Straßenquerung Kosten in Höhe von 152 000 Euro, für die Schrankenanlagen etwa 35 700 Euro. Hinzukommen für eine Schrankenanlage noch die nach Bedarf erforderlichen personellen Aufwendungen für das Schließen und Öffnen der Schranken.

 
 
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