1968 war Bau 1 im Schulzentrum nagelneu und modern. Doch der Zahn der Zeit hat kräftig an ihm genagt. Daher sind nun die Handwerker am Zug. Zwei zeitgemäße Chemieunterrichts- und vorbereitungsräume entstehen. Ganz billig ist das nicht: Die Herstellungskosten belaufen sich voraussichtlich brutto auf 1,22 Millionen Euro.
Bönnigheim Zeitgemäßer Umbau nach fast 60 Jahren
Das Schulzentrum erhält neue Chemie- und Vorbereitungsräume. Auch die Bücherei ist umgezogen.
Noch röhren dort die Bohrmaschinen, dröhnen die Schleifmaschinen und kreischen die Sägen. Völlig entkernt werden die beiden ehemaligen EDV- Räume im Süden des ersten Obergeschosses. Auch im ehemaligen Chemieraum des Gymnasiums im Norden des ersten Obergeschosses sind die Handwerker bei der Arbeit.
Hochkomplexes Projekt
Die beiden südlichen Zimmer bekommen eine Klimaanlage. Dafür sind bereits Kabel an der Decke verlegt. Im Boden ist der Belag entfernt und es verlaufen dort teils große Schlitze. Für die Experimentiertische sind darin die Wasser- und Abwasserrohre verlegt, die Absaugeinrichtungen sind vorbereitet und werden über das Dach abgeleitet. „Dieser Umbau ist eine hochkomplexe Geschichte“, erklärt Bauamtsmitarbeiter Jürgen Lais, der übrigens in seinem ehemaligen Klassenzimmer steht. Doch Bau 1 habe sich schon seit Jahren zum Fachraumbau entwickelt, erinnert er sich und wechselt auf die Nordseite: „Hier im Chemiesaal des Gymnasiums werden dagegen auf Wunsch der Schule die Tische künftig von oben ver- und entsorgt, mit Wasser, Abwasser und Gas“, erklärt er in den Bohr- und Sägepausen der Trockenbauer. Dort wird es ebenfalls einen Chemiesammlungsraum geben. „Nur durch diesen Umbau und die Modernisierung ist ein zeitgemäßer Unterricht möglich“, betont er.
Umbau kostet 1,22 Millionen Euro
Die Herstellungskosten, die sich aus Bau- und Nebenkosten zusammensetzen, betragen voraussichtlich 1,22 Millionen Euro. Zuschüsse nach den Schulbauförderrichtlinien in Höhe von 260.000 Euro seien beantragt, aber noch nicht genehmigt. „Wir haben aber die Baufreigabe erhalten, sodass wir die Sommerferien für die geräuschstarken Arbeiten nutzen konnten“, erklärt Lais. Die Fertigstellung sei für Mitte Oktober geplant. Der Schulbetrieb laufe in den Räumen, in denen nicht gearbeitet werde, nach den Sommerferien normal weiter.
Bücherei im Erdgeschoss
Doch es hat sich noch etwas in den Ferien getan: Die Bücherei ist in Bau 1 eingezogen. Im Erdgeschoss wurde der ehemalige „Obes“, der Oberstufenraum, der später zum allgemeinen Aufenthaltsraum wurde, aufgehübscht und mit den Regalen, Büchern, Zeitschriften und DVDs eingerichtet. Büchereileiterin Tordis Oder und ihre Kolleginnen hoffen, dass die Übergangsräumlichkeiten während der Bauzeit an Bau 2 bei den Besuchern gut ankommen. „Manche Sachbücher mussten wir ins Magazin legen, können sie aber auf Wunsch gerne herausholen“, bietet sie an. Birgit Riecker