Bönnigheimer Marc Schnatterer will mit Heidenheim in die Bundesliga Noch ein Schritt bis zur Krönung der Karriere

Von Andreas Eberle
Kapitän Marc Schnatterer will den 1. FC Heidenheim in die Erste Liga führen. ⇥ Foto: Tom Weller

Der aus Bönnigheim stammende Marc Schnatterer steht mit Heidenheim vor dem Erstliga-Aufstieg.

Wird Marc Schnatterer der dritte Kicker aus der Region, der in der jüngeren Bundesliga-Geschichte eine Mannschaft in der deutschen Eliteklasse als Kapitän aufs Feld führt? Sollte der aus Bönnigheim stammende Mittelfeldmann mit dem 1. FC Heidenheim aufsteigen, würde er in die Fußstapfen des Löchgauers Julian Schuster, Ex-Profi des SC Freiburg, und des Bietigheimers Bernd Leno (früher Leverkusen, jetzt Arsenal London) treten. Denn diesen beiden ist jene Ehre in ihrer Zeit im Oberhaus bereits zuteil geworden. Nur ein Heidenheimer Heimerfolg an diesem Montag (20.30 Uhr) im entscheidenden Relegationsduell gegen Werder Bremen trennt Schnatterer nun davor, auf seine alten Fußball-Tage hin noch Erstliga-Luft zu schnuppern. Der Aufstieg wäre die Krönung seiner Karriere.

„Es haben uns nur wenige zugetraut, dass wir hier ein 0:0 mitnehmen können – auch in dieser Weise“, erklärte der 34-Jährige kurz nach der Nullnummer im Hinspiel an der Weser. Für das Rückspiel auf der Ostalb fordert er eine ähnlich starke Vorstellung und Mentalität: „Wir müssen das noch einmal genau so abrufen. Ein Millimeter oder ein Zentimeter weniger, dann wird es schon eng.“ Am Freitag brachte Schnatterer nach seiner Einwechslung in der 69. Minute gleich neue Impulse ins Offensivspiel des Zweitliga-Dritten. Gut möglich, dass der Standardspezialist nach dem gelungenen Kurzeinsatz in die Startelf zurückkehrt. „Natürlich ist er ein Kandidat, aber genauso kann er mittlerweile die andere Rolle – nämlich von der Bank zu kommen“, ließ sich Frank Schmidt am Sonntag bei der letzten Pressekonferenz vor der Partie nicht in die Karten schauen. „Wenn er am Ball ist, kann es immer gefährlich werden“, fügte der Trainer aber vielsagend hinzu.

Seit Sommer 2008 trägt Schnatterer das Trikot mit dem roten FCH-Wappen auf der Brust. Damit ist er der mit Abstand dienstälteste Profi im Kader. Mit seinem Herzensverein stieg er von der Regionalliga in die Zweite Liga auf. Er fühlt sich wohl vor Ort. „Die Leute wissen, was sie an mir haben, und ich weiß, was ich an ihnen und an Heidenheim habe. Das passt einfach. Beim FCH habe ich im Fußball meinen Weg und mein Glück gefunden“, sagte Schnatterer kürzlich in einem Interview mit der BZ.

Wenn man in der 50 000-Einwohner-Stadt nach den Architekten des Heidenheimer Erfolgsmodells fragt, bekommt man in der Regel genau drei Personen genannt: den Vorstandsvorsitzenden Holger Sanwald, Dauercoach Schmidt (seit 2007 im Amt) und eben „Schnatti“, den Dauerbrenner auf dem Feld. Und die gemeinsame Erfolgsgeschichte soll noch nicht vorbei sein. Schnatterer: „Wir sind bereit, am Montag alles reinzuhauen, um dann die Sensation oder das Wunder anzugehen.“

 
 
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