Boxnacht in Ludwigsburg Dem Titel ordnet Krasniqi alles unter

Von Michael Nachreiner
Schon vor dem Kampf gegen Saul Ivan Male lässt Ardian Krasniqi, der Neffe von Luan Krasniqi, die Muskeln spielen. Foto: Axel Kammerer/Imago

Der 27-jährige Halbschwergewichtler aus Rottweil hat vor seinem Kampf um den Intercontinental-Gürtel der WBO am 28. September in der Ludwigsburger MHP-Arena den Tunnelblick. 

Sein zehnter Profikampf ist wahrscheinlich auch sein größter: Am 28. September geht es für Ardian Krasniqi in der Ludwigsburger MHP-Arena um den Intercontinental-Titel im Halbschwergewicht (bis 79,3 Kilogramm) der World Boxing Organisation (WBO), einer der vier großen Weltverbände im Faustkampfsport, gegen Saul Ivan Male aus Uganda. „Der Intercontinental-Titel ist der größte Titel unter dem Weltmeister-Gürtel in der WBO“, erklärt der 27-jährige Rottweiler.

Erster Schritt auf Weg zum WM-Gürtel

Es soll nur der erste Schritt in einer großen Profikarriere sein. Denn auch wenn der Neffe des früheren Schwergewichts-Champions Luan Krasniqi weiß, dass man nur einen Schritt nach dem anderen machen soll, hat er bereits klare Vorstellungen, wie es weitergehen soll. „Es gibt Überlegungen, im nächsten Jahr auf weitere Titeljagd zu gehen. Ich will vor allem in der WBO den Weg weitergehen, versuchen, in der Rangliste ganz nach oben zu kommen, und dann auf die Chance hoffen, um die Weltmeisterschaft zu boxen. Das sind die nächsten drei Schritte: die Europameisterschaft der European Boxing Union (EBU), einen Interims-Kampf, also einen Ausscheidungskampf um die WM und dann einen Kampf um die Weltmeisterschaft“, erzählt der Rottweiler.

Deshalb hat Ardian Krasniqi in diesem Sommer auch alles der Vorbereitung auf den Titelkampf gegen den Ugander Male untergeordnet. „Man bereitet sich auf jeden Kampf voll vor. Und ich hatte schon zwei Mal einen Titelkampf, habe mich also auf einen Fight über zehn Runden vorbereitet. Aber dieses Mal ist es diese Mega-Riesen-Chance, um diesen großen Titel zu boxen“, berichtet der 27-Jährige. „Dass ich so früh in meiner Karriere diese Chance bekomme, hat mich noch mehr angespornt. Deshalb habe ich mehr als sonst in der Vorbereitung gegeben. Ich war sehr fokussiert, habe viel trainiert – jeden Tag zwei Mal außer Sonntag, das war ein Ruhetag – und mich gut erholt. Es gab nur noch mich und den Sport. Dazu habe ich komplett an der Ernährung geschraubt. Dinge, die ich davor nicht so diszipliniert angegangen bin.“

„Das wird der stärkste Ardian, den man bisher gesehen hat.“

Dementsprechend gut fühlt er sich bereits gut 14 Tage vor dem Event. „Ich war noch nie in so einer Verfassung wie jetzt, ich bin wirklich topfit und habe jetzt schon mein Gewicht, das ich haben muss. Ich bin viel schneller als davor, kräftiger, stärker, explosiver. Ich habe an allen Punkten gearbeitet, wir haben echt was zusammengeschmiedet. Das wird der stärkste Ardian, den man bisher gesehen hat“, schickt er als Kampfansage in Richtung seines Kontrahenten.

Vor Male hat der Rottweiler aber Respekt. „Er ist noch nie k.o. gegangen. Er ist bereit, über die Runden zu gehen“, berichtet Ardian Krasniqi. „Er ist ein guter Mann, ist allerdings etwas kleiner als ich.“ Vielleicht ein Vorteil für den 27-Jährigen.

 
 
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