Brian Ankersen tritt mit der SG BBM in Lübbecke an Interimscoach gibt seinen Einstand

Von Bernhard Gaus
Der neue Bietigheimer Interimstrainer Brian Ankersen (rechts) und Torjäger Christian Schäfer begrüßen sich bei der Übungseinheit am Dienstagabend coronakonform mit der Faust.   ⇥ Foto: Marco Wolf

Jonsson-Nachfolger Brian Ankersen tritt mit der SG BBM innerhalb von drei Tagen zweimal gegen den Aufstiegsanwärter TuS N-Lübbecke an. Das Team steht nach dem Trainerwechsel in der Pflicht.

Innerhalb von drei Tagen müssen die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim in dieser Woche zweimal gegen den TuS N-Lübbecke ran. Zunächst wird an diesem Mittwoch (19.30 Uhr/Sportdeutschland TV) die Nachholpartie des fünften Spieltages in der Merkur-Arena in Lübbecke ausgetragen. Am 24. Spieltag erwartet die Spielgemeinschaft dann am Samstag (19.30 Uhr) die Ostwestfalen in der heimischen Viadukthalle.

Ein Punkterfolg für die Schwaben wäre in der aktuellen Verfassung der beiden Teams eine Überraschung. Mit einer Serie von sieben Spielen ohne Niederlage stürmte der TuS N-Lübbecke auf den zweiten Platz, der am Ende der Saison zum Aufstieg ins Oberhaus berechtigt. In diesem Jahr gab die Mannschaft von Emir Kurtagic nur beim 25:25 bei Tabellenführer HSV Hamburg einen Zähler ab und zog nach Punkten mit dem VfL Gummersbach gleich. Alles sieht jetzt nach einem Dreikampf an der Tabellenspitze um die beiden Aufstiegsplätze aus. Die Bietigheimer holten dagegen nur zwei Punkte aus den letzten sechs Spielen, liegen mittlerweile mit 18:22 Punkten auf Rang zwölf.

Nach der kurzfristigen Trennung von Chefcoach Hannes Jon Jonsson am Montag wird noch genauer darauf geschaut werden, wie sich das Team der SG BBM in diesen beiden Partien präsentieren wird. Vor wie nach dem Trainerwechsel gilt: Eine Reaktion auf die beiden jüngsten Niederlagen gegen Hamm-Westfalen und in Großwallstadt muss aus der Mannschaft selbst kommen. Nur zwei Vorbereitungstage hat Interimstrainer Brian Ankersen schließlich Zeit, um erste eigene Impulse in die Mannschaft mit einzubringen.

Auch unter dem 32-jährigen Dänen lautet das Ziel der Mannschaft unverändert, das Optimale aus den restlichen immerhin noch 16 Saisonspielen herauszuholen. Mit jeder weiteren Niederlage sinkt jedoch die Messlatte zwangsläufig. Nach dem morgigen Nachholspiel ist die SG BBM mit ihren ausgetragenen Saisonpartien wieder im Soll, für die Bietigheimer Handballer bietet sich ein aussagefähiges Tabellenbild. Und das könnte durchaus so aussehen, dass die Abstiegszone nach dem 24. Spieltag ein deutliches Stück näher rückt.

Auffällig sind die Parallelen im Spielverlauf in den beiden jüngsten Partien. Bietigheim kommt gut ins Spiel, versäumt es jedoch gegen Hamm-Westfalen wie gegen Großwallstadt mit einem Vorsprung in die Pause zu gehen. Jeweils im zweiten Abschnitt neigt sich das Pendel gegen Bietigheim, weil sich die Schwaben mit zunehmender Spielzeit immer weniger Torchancen erkämpfen, die Ideen fehlen und beim Torabschluss schlechte Entscheidungen getroffen werden (müssen). Gegen Hamm gelangen nach der Pause noch sieben eigene Treffer, gegen Großwallstadt neun. Zu wenig für erfolgreichen Handball.

TuS macht Qualitätssprung

Rosiger sind die Aussichten beim aktuellen Gegner. Der TuS N-Lübbecke will sich nach drei Spielzeiten in der Zweiten Liga auf der anhaltenden Erfolgswelle zurück ins Oberhaus tragen lassen. Das war zu Saisonbeginn nicht unbedingt zu erwarten, auch wenn in Nettelstedt der Aufstieg als Saisonziel ausgegeben wurde. Die Ostwestfalen besetzten zwölf Positionen in ihrem Kader neu, die Mannschaft hat an Qualität und Feuer gewonnen. Beispielweise durch Linksaußen Tom Skroblien (von TuSEM Essen), der ligaweit mit seinen 132 Toren auf Rang zwei liegt. Auch der 38-jährige slowenische Torsteher Aljosa Rezar (kam von Bjerringbro-Silkeborg) hat sich in den letzten Spielen als Stütze erwiesen. Im Rückraum bieten sich Emir Kurtagic in seiner zweiten Spielzeit in Nettelstedt viele Alternativen. Valentin Spohn, Dominik Ebner, Lutz Heiny und Benas Petreikis sind für rund die Hälfte der Torerfolge verantwortlich und werden auch die Hintermannschaft der SG mit variablen Spielsystemen immer wieder vor neue Aufgaben stellen können.

 
 
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