Briefwahl bevorzugt Wahl unter besonderen Vorzeichen

Von Jürgen Kunz
Am Nikolaustag bestimmen die Löchgauer Wähler, ob Robert Feil für weitere acht Jahre Chef im Rathaus bleibt.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Die Bürgermeisterwahl am 6. Dezember wird von der Corona-Pandemie geprägt: Allen Wahlberechtigten wurden Briefwahlunterlagen zugeschickt.

Rund 4500 Wahlberechtigte sind am 6. Dezember aufgerufen, den Löchgauer Bürgermeister zu wählen. Amtsinhaber Robert Feil stellt sich dem Votum der Löchgauer, kurz vor Bewerbungsschluss hat – wie schon vor knapp acht Jahren – der 60-jährige Dauerkandidat Ulrich Raisch aus Stuttgart seinen Hut in den Ring geworfen. Corona wirbelt dabei auch diese Wahl durcheinander, denn es wird keine offizielle Kandidatenvorstellung geben, die Bewerber verzichten auf öffentliche Veranstaltungen, und an alle Löchgauer Wähler wurden ohne Antrag ab 2. November die Briefwahlunterlagen zugeschickt.

„Es ist tatsächlich eine Premiere“, sagt Hauptamtsleiter Jens Millow, der, wie die Gemeinderäte Heinz Schneider, Vorsitzender, Monika De Coninck, stellvertretende Vorsitzende, den Beisitzern Birgit Griesinger und Thomas Makowiec, zum Gemeindewahlausschuss gehört. In enger Abstimmung mit der Kommunalaufsicht wurde die Entscheidung getroffen, allen Wählern die Briefwahlunterlagen automatisch zuzuschicken. Rund 15 000 Euro kostet dieser Versand per Post.

Das Angebot der Briefwahl wird von den Löchgauern nach der ersten Einschätzung von Millow gut angenommen, und es gab keine Beschwerden aus der Bürgerschaft. Stand diesen Dienstag sind bereits rund 1000 Briefwahlscheine zurückgekommen, das entspricht einer Quote von aktuell 22 Prozent. „Ich denke wir können ruhigen Gewissens sagen, unser Konzept wird in Löchgau angenommen“, so der Hauptamtsleiter.

Viel Geduld brauchte man bekanntlich bei der Auszählung der Briefwähler in den USA, „die Auszählung der Briefwahl bei der Bürgermeisterwahl geht deutlich schneller“, ist sich Millow sicher. Er rechnet damit, dass das Wahlergebnis rund 45 bis 60 Minuten nach Schließung des Wahllokals feststeht. Jeweils zehn Wahlhelfer werden die beiden Briefwahlbereiche in der Gemeindehalle auszählen. „Es ist also nicht mehr Personal nötig, es wird nur anders verteilt“, so Millow.

Apropos Wahllokale: Bisher gab es drei bei Wahlen in Löchgau, dieses Mal können die Wähler ihre Stimme nur in der Gemeindehalle abgeben. Strenge Hygiene- und Abstandregeln werden dort herrschen, die Wahlhelfer werden mit Plexiglasscheiben von den Wählern getrennt und Halle sowie Foyer gut gelüftet. Es gilt Maskenpflicht, es gibt ausreichend Desinfektionsmittel und die Wähler sind angehalten, ihren eigenen Kugelschreiber mitzubringen. Um ganz sicher zu gehen, hat die Gemeinde auch 100 Stifte für die persönliche Stimmabgabe bestellt.

 
 
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