Bücherschränke in der Region Intensive Pflegefälle

Nein, nicht jeder Ort hat einen Bücherschrank: In der Stadt Bönnigheim gibt es laut Auskunft von Büchereileiterin Tordis Oder keinen, aber in ihrer Bücherei kann man sich aussortierte Bücher holen. Ansonsten fanden sich immer Buchliebhaber und Buchliebhaberinnen, die in ihrer Kommune einen Bücherschrank aufstellten. Privatpersonen, Buchhändlerinnen, den Landfrauen oder Rathausmitarbeiterinnen ist es zu verdanken, dass es fast überall Bücherschränke gibt.

Idee der Bücherschränke ist eine der Nachhaltigkeit und des Teilens: Wer sein Buch nicht mehr braucht, kann es in den Schrank einstellen. Somit kommt ein anderer kostenlos in den Genuss der Lektüre und das heimische Bücherregal quillt nicht aus den Nähten.

Bücherschränke sind gegen Angriffe kaum geschützt

Im Idealfall findet man dabei auch wieder ein neues Buch und ein Austausch von Lektüre kann entstehen. Im schlechtesten Fall vermüllt der Bücherschrank, weil er als Ersatz für das richtige Entsorgen benutzt wird.

Ein Bücherschrank ist aber auch ein intensiver Pflegefall. Da er in der Öffentlichkeit steht, ist er gegen Angriffe kaum geschützt. So wurden beispielsweise die Glastüren des Löchgauer Bücherschranks in der Bushaltestelle an der Wette zerstört. Das Regal ist zwar sehr gut frequentiert und die Bücher stehen hier nicht sehr lange, aber es gibt auch Zeiten, in denen er ziemlich zerfleddert aussieht.

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Löchgaus Büchereileiterin Heike Feigl hat sich den Schrank genauer angeschaut: „Ich erkenne keine Sortierung, aber eine große Auswahl an Genres“, sagt sie. Während sie am Bücherschrank steht, nimmt eine Frau sogar ein altes, sehr dickes Deutschlexikon mit. Die meisten Bücher sind historische Romane oder Krimis, schon vor Jahren erschienen. „Natürlich kommen die zeitgenössischen Bücher hier zeitversetzt an“, so Feigl. Aber sogar die derzeit so beliebten „Adult-Fantasy-Romane“ findet man hier.