Bürgerbefragung Ingersheim Viel Verkehr, wenige Wohnungen

Von Jörg Palitzsch
Neben den unbefriedigenden Einkaufsmöglichkeiten und dem Mangel an bezahlbaren Mietwohnungen zählt in einer Bürgerbefragung die Verkehrsbelastung in Ingersheim zu den meistgenannten Problemen. Foto: /Foto: Helmut Pangerl

Im Rathaus in Ingersheim fand die Präsentation der Ergebnisse der Bürgerbefragung statt.

Wie will man in Ingersheim in Zukunft wohnen, wie arbeiten, wo liegen die sozialen Schwerpunkte und wie geht man mit dem ständig wachsenden Straßenverkehr um? Zu diesen und vielen weiteren Themen erhielt die Bevölkerung im Herbst 2022 einen Fragebogen. Um ein repräsentatives Bild zu erhalten, wurde dieser Fragebogen in einer zweiten Runde nochmals verschickt.

Der Rücklauf lag bei knapp über 40 Prozent. Ergänzend hinzu kam eine flächenbezogene und bauliche Bestandsuntersuchung, eine Bevölkerungsvorausrechnung sowie eine kommunale Klausurtagung des Gemeinderats im November 2022, alles soll in ein „Gemeindeentwicklungskonzept Ingersheim 2040“ einfließen.

Am Montag wurden nun die Umfrage-Ergebnisse von Tobias Meigel und Maxime Gsell vom Planungsbüro Reschl Stadtentwicklung aus Stuttgart in einer ersten Veranstaltung im Rathaus vorgestellt. In der Präsentation schälten sich drei negative Kernthemen heraus, auf die man in einer Zukunftswerkstatt Antworten finden will: Bezahlbare Mietwohnungen, der belastende Straßenverkehr und die unbefriedigende Einkaufssituation, die sich nach der Schließung von Edeka, die ein Jahr andauern soll, noch verschärft hat.

Lebensqualität wird als sehr gut eingestuft

Mit der Befragung kamen eine ganze Reihe weiterer Stimmungsbilder hervor, die zeigen, was die Bevölkerung denkt. So wird die Zufriedenheit mit der Lebensqualität in Ingersheim mit 87 Prozent als „sehr gut“ eingeschätzt, Pluspunkte gab es für die Lage des Ortes, die umgebende Natur, das Bildungs- und Betreuungsangebot sowie für den Zusammenhalt.

Überraschend war der Zuspruch für eine deutliche Ausweitung von Gewerbeflächen, für die sich 60 Prozent der Befragten aussprachen. Beim Umweltschutz wird der Ausbau regenerativer Energiequellen an erster Stelle genannt, an zweiter Stelle der Ausbau der Windkraft. In Sachen Umwelt habe die Kommune den größten Handlungsspielraum, so Gesell. Ein besonderes Augenmerk wurde auf den Wohnraumbedarf gelegt, den man innerörtlich abdecken solle. Dem gegenüber stehen 20 Prozent, die eine weitere Wohnbebauung komplett ablehnen, die von Stadtplanerin Maxime Gesell als „kritische Masse“ eingestuft wurde. Nach der Auftaktveranstaltung wurde das „Zukunftsatelier“ eröffnet, alle Einwohnerinnen und Einwohner können bis einschließlich 18. Februar ihre Ideen und Anregungen zur Gemeindeentwicklung formulieren. Eine Zukunftswerkstatt findet dann am Samstag, 4. März, statt.  Jörg Palitzsch

 
 
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