Bürgerin beklagt sich über Mühlwiesen-Unterführung Düstere Atmosphäre unter der Brücke

Von Heidi Vogelhuber
Die Beleuchtung unter der Mühlwiesenbrücke in Bietigheim-Bissingen lässt zu wünschen übrig, beklagt sich eine Bürgerin bei der BZ. Auf dem Foto fährt ein Fahrradfahren durch die Unterführung, wodurch sich die roten Lichteffekte ergeben und alles erleuchten. ⇥ Foto: Helmut Pangerl

Eine BZ-Leserin beklagt sich über schlechte Beleuchtung und Betrunkene in der Unterführung bei der Mühlwiesenbrücke. Die BZ fragt bei Stadt, Stadtwerken und der Polizei nach.

Es ist einfach verantwortungslos“, sagt eine Bietigheim-Bissinger Bürgerin im Gespräch mit der BZ. Wenn die Frau ihre Eltern besuchen möchte, geht sie die Strecke vom Ahlesbrunnen in der Altstadt, wo sie wohnt, ins Wohngebiet Sand, in dem ihre Eltern wohnen, gerne zu Fuß. Es sei auch eine schöne Strecke zum Laufen, sagt sie: Durch die Bietigheimer Altstadt hindurch, vorbei am Rathaus und dem Ku(h)riosum, bis zur Kronenbergstraße, die über die Enz führt. Am Enzpavillon biegt sie dann links ein, läuft unter der Mühlwiesenbrücke hindurch und kommt an der Agip-Tankstelle heraus, wo sie ihren Weg ins Wohngebiet fortsetzt.

Gerade in der kalten Jahreszeit, in der es schon um 16 Uhr dunkel wird, gibt es aber eine kritische Stelle auf ihrem Weg: Die Unterführung unter der Mühlwiesenbrücke. „Es gibt dort sowieso schon immer zu wenig Licht. Die Neonröhren sind mittlerweile aber komplett ausgefallen“, schildert die Bürgerin der BZ ihr Anliegen. Dass sich jemand um diesen Ort kümmere, könne sie nicht erkennen, „die Neonröhren sind voller Schmutz und Spinnweben, die hat schon lange keiner mehr ersetzt“, sagt sie (siehe unteres Foto). „Es sollte Standard sein, eine Unterführung ausreichend zu beleuchten. Das ist einer Stadt wie Bietigheim-Bissingen einfach nicht würdig.“ „Der Hinweis der Bürgerin wurde an die Stadtwerke weitergegeben, da diese dafür zuständig sind“, antwortet Anette Hochmuth, Pressesprecherin der Stadt Bietigheim-Bissingen, auf die Anfrage der BZ.

Lichter werden geprüft

„Die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen (SWBB) reagieren auf Störungsmeldungen, so wurde diese bereits aufgenommen und in Kürze werden die Leuchten geprüft, gereinigt und notfalls erneuert“, teilt Thomas Hladik mit. Er ist Abteilungsleiter vom Service Strom bei der SWBB. Hladik erklärt, dass die Stadt Bietigheim-Bissingen schon seit einiger Zeit begonnen habe, auf LED umzustellen. Nach und nach würden die alten Leuchtmittel gegen neue ausgetauscht. Der Vorteil: „die neuen LED-Leuchten sind wartungsärmer.“ Die Beleuchtung in der Unterführung scheint jedoch durchs Kontroll-Raster gerutscht zu sein. Wie hell welche Straßen und Wege erleuchtet werden müssen, ist übrigens vorgeschrieben. An diese Vorgaben halte man sich bei den Stadtwerken. „Gibt es Änderungen in der Beleuchtungsanlage, wird sie neu bewertet“, führt er weiter aus. Auch das neue Insektenschutzgesetz, das für weniger Lichtverschmutzung für Tiere und Pflanzen sorgen soll, fließe in die Bewertung ein. „Grundsätzlich werden Neuanlagen nach den geltenden Normen und dem Stand der Technik gebaut, Bestandsanlagen kontinuierlich erneuert und verbessert“, fasst Hladik zusammen.

Mängel werden behoben

Die Unterführung Mühlwiesenbrücke stehe nun auf seiner Liste, die Mängel würden schnell behoben, kündigt er an.

Außer der fehlenden Beleuchtung bereitet der Bietigheimer Bürgerin aber noch etwas anderes Sorge: „Auf der Sitzbank am Häuschen bei der Tankstelle treiben sich außerdem oft alkoholisierte Leute herum“, sagt sie. Sie sei eigentlich nicht ängstlich, aber das alles sorge für eine unangenehme Atmosphäre. Und das nicht nur bei ihr, auch ihr Bruder habe sich ihr gegenüber ähnlich geäußert. „Man muss auch daran denken, dass das für viele Kinder der Schul- und auch Heimweg ist“, merkt sie an. Sowohl aus dem Wohngebiet zu den Ellentalgymnasien als auch aus der Innenstadt zur Schule im Sand, passieren Kinder und Jugendliche die Unterführung – nach der Mittagsschule auch im Dunkeln.

„Prinzipiell ist es nicht verboten dort zu sitzen und Alkohol zu konsumieren“, sagt Peter Widenhorn, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Auch seien ihm keine Zwischenfälle an der Stelle bekannt. Im Auge behalten möchte die Stadt die Unterführung nun trotzdem.

 
 
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