Bürgermeisterwahl 2022 in Tamm Zwei Bewerber stellen sich vor

Von Michaela Glemser
Die beiden Bürgermeisterkandidaten zur Wahl in Tamm am 25. September. Der Herausforderer Ulrich Raisch (links) und Amtsinhaber Martin Bernhard. Foto: /Foto: Richard Dannenmann

Am 25. September ist Bürgermeisterwahl in Tamm. Die Bürgermeisterkandidaten Martin Bernhard und Ulrich Raisch präsentieren vergangenen Freitag ihre Ziele vor rund 50 Besuchern im Tammer Bürgersaal.

Mir ist es, als sei es erst gestern gewesen, dass ich hier am Rednerpult stand und meine erste Bewerbungsrede gehalten habe“, sagte Bürgermeister Martin Bernhard am Freitagabend bei der öffentlichen Vorstellung der Kandidaten zur Bürgermeisterwahl. Vor acht Jahren war er mit 57,9 Prozent der Stimmen erstmals zum Rathauschef in Tamm gewählt worden. Am 25. September stellt sich Bernhard erneut zur Wahl.

Vergangene Projekte

In seiner Rede ließ er wichtige Schritte seiner vergangenen Amtszeit, wie den Neubau oder die Planung mehrerer Kindertagesstätten, den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen, die Planung und teilweise Umsetzung der Wärmewende, des Neubaus des Feuerwehrgerätehauses, der Grundschule Hohenstange und des Neubaugebiets „Calwer Straße“ sowie nicht zuletzt die Ernennung Tamms zur Stadt am 1. März dieses Jahres, Revue passieren. „Es ist der Verdienst unserer gesamten Stadtgemeinschaft, und ein Zeichen dafür, dass wir an einem Strang ziehen. Deshalb ist meine Begeisterung auch ungebremst weiterhin mit Ihnen für diese Stadt zu arbeiten. Es macht nach acht Jahren sogar noch mehr Freude, als zu Beginn, denn ich merke die Arbeit trägt Früchte“, erklärte Bernhard den rund 50 Besuchern im Tammer Bürgersaal.

Der 62-jährige studierte Architekt, der vor seinem Bürgermeisteramt bereits Ortsbaumeister und Gemeinderat in Tamm war, hat in seiner möglichen künftigen zweiten Amtszeit auch noch viel vor. So will er unter anderem mit dem Neubau von weiteren Kindertagesstätten im Erlenweg, in der Häldenstraße und im Neubaugebiet „Calwer Straße“ sowie dem fertig gestellten Neubau der Grundschule Hohenstange sehr gute Rahmenbedingung für die Bildung und Erziehung der Kinder in der Stadt schaffen.

Unterstützt Mobilitätsoffensive

Zudem unterstützt Bernhard eine Mobilitäts- und Infrastrukturoffensive mit einem weiteren Ausbau des Radwegenetzes und der Elektromobilität. „Auch Innenentwicklung vor maßvoller Außenentwicklung muss unser Credo sein. Ökologische Aspekte müssen in unserer Stadtplanung noch mehr Bedeutung gewinnen. In der Innenentwicklung gilt es Potenziale clever zu nutzen, zum Beispiel durch die Teilüberbauung des P&R-Parkplatzes und der Bebauung südlich des Rathauses.“

Weiterhin will er mit dem Bürgergarten eine „grüne Oase“ schaffen. Die Unterstützung des Ehrenamts und der Senioren durch einen Treffpunkt auf der Hohenstange oder ein Seniorenkino, der fortschreitende Ausbau des kommunalen Wärmenetzes, die Schaffung ortsnaher Arbeits- und Ausbildungsplätze durch eine Erweiterung des gemeinsamen Zweckverbandsgebiets „Laiern“ mit der Stadt Bietigheim-Bissingen sowie eine solide Finanzpolitik, welche den Schuldenstand der Stadt weiter senkt, sind andere Punkte auf der künftigen Agenda von Martin Bernhard.

Als zweiten Redner des Abends rief der Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses und Stellvertreter des Bürgermeisters, Dr. Andreas Richter, den Kandidaten Ulrich Raisch aus Stuttgart ans Rednerpult. Der 61-jährige Musik- und Berufspädagoge sowie ausgebildeter Gemeinschaftskundelehrer verwies auf seine Erfahrung von nunmehr über 60 Kandidaturen bei Bürgermeisterwahlen, viele davon in Gemeinden im Landkreis Ludwigsburg.

Realistische Selbsteinschätzung

„Ich denke schon, dass ich einiges an Erfahrung mitbringe und lerne aber auch noch jeden Tag Neues dazu“, erläuterte Raisch. Er schätzte seine Chancen in Tamm allerdings realistisch ein und erinnerte an sein bisher bestes Wahlergebnis in Renningen mit über 300 Stimmen. „Eine vierstellige Stimmenanzahl habe ich noch nie erreicht und werde ich höchstwahrscheinlich auch in Tamm nicht erreichen. Aber es ist wichtig, dass es zwei Kandidaten gibt, damit es eine echte Wahl ist.“ Er will vor allem Kinder und Jugendliche in die Gemeindepolitik einbinden. „Man muss sie an den Tisch holen und nicht warten bis sie von selbst ins Rathaus kommen.“ Demokratie sei keine Selbstverständlichkeit, erklärte er, und dafür werde er mit Haut und Haaren einstehen.

 
 
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