Anfang September hatte Achim Schober angekündigt, dass er Bürgermeister in seiner Heimatstadt werden möchte (die BZ berichtete). Nun hat der 33-jährige Jurist und Besigheimer Stadtrat sowie Sprecher der Fraktion CDU/WIR, Taten folgen lassen: In der Nacht auf Samstag, dem ersten Tag der Bewerbungsphase, hat Schober seine Unterlagen im Besigheimer Rathaus eingeworfen
Bürgermeisterwahl Besigheim Erste Bewerbungen liegen vor
Der Besigheimer Achim Schober und der Tammer Dr. Florian Bergmann melden Kandidatur an.
„Ein Kind der Stadt“
„Ich weiß, die Aufgabe ist groß – besonders mit Blick auf die anstehenden Investitionen“, sagt Schober. Mit seiner Ausbildung als Jurist mit verwaltungsrechtlichem Schwerpunkt und kommunalpolitischer Erfahrung habe er das nötige Handwerkszeug, „als Kind dieser Stadt die nötige Leidenschaft“, so der Kandidat, der von 2014 bis 2019 bereits ehrenamtlicher Stellvertreter des Bürgermeisters war.
Wichtig ist ihm zusammen mit der Bürgerschaft ein Zukunftskonzept 2040 zu erarbeiten. Dies gilt für ihn insbesondere auch im Bereich der Energieversorgung, sodass er den Bau von Wärmenetzen stärker in den Blick nehmen möchte. Einen weiteren Schwerpunkt möchte Schober auf die Innenstadtentwicklung legen. Der Bahnhof soll seiner Auffassung nach besser mit der Altstadt verbunden und den Altstadt-Akteuren mehr Planungssicherheit gegeben werden.
Ein ganz besonderes Anliegen ist es Schober, den Bürgerinnen und Bürgern mehr Gelegenheiten zu vielfältigen Begegnungen zu bieten. Dies will er erreichen und fördern, indem er beispielsweise für eine belebte Ottmarsheimer Dorfmitte sorgt, sich für Sportanlagen mit Zukunft einsetzt oder auch für grüne Inseln in der Innenstadt Möglichkeiten schafft. Um Bürokratie und Kosten zu sparen, möchte der Besigheimer verstärkt mit den Nachbarkommunen kooperieren.
Auch Dr. Florian Bargmann aus Tamm will Bürgermeister in Besigheim werden und gab seine Bewerbung am ersten Tag der Einreichungsfrist ab. Der promovierte Jurist seine Bewerbung ab. Der 40-jährige Jurist ist in Kiel aufgewachsen und lebt seit sechs Jahren mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Kindern in Tamm, dem Heimatort seiner Frau.
Mit einem Studium der Rechtswissenschaften in Regensburg, einer Promotion in Tübingen und internationaler Erfahrung bei der Europäischen Kommission in Brüssel sowie einem deutschen Rechtsanwalt in Singapur bringe er eine breite Expertise mit. Seine Führungserfahrung in Finanzämtern, im Finanzministerium und als Dozent an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg bildeten eine solide Grundlage für die Herausforderungen des Bürgermeisteramts, so der Bewerber.
Als parteiloser Kandidat stehe Bargmann für unabhängige, bürgernahe Politik. Sein Credo sei der Dialog auf „Augenhöhe“, unabhängig von Alter, politischer Gesinnung oder Herkunft. Er sehe die Rolle des Bürgermeisters als ein Mediator, der Mehrheitswünsche erkenne und mit der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat im Interesse der Bürger umsetze.
Tammer will nach Besigheim
Zu den Schwerpunkten der kommunalen Arbeit gehöre für ihn in Anbetracht der erheblichen auf Besigheim zukommenden Sanierungskosten für die Schulen die Ausrichtung des Haushalts, um Spielräume für weitere Projekte zu schaffen. Um Ausgaben zu reduzieren, seien die Priorisierung von Investitionen in Bereichen mit hohen Förderquoten und eine interkommunale Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden Ansätze. Die Weiterentwicklung der Stadt als attraktive Heimat, die Förderung von Vereinen und Ehrenamt sowie Bürokratieabbau und Digitalisierung sind Florian Bargmann wichtig.