Bundesligist vermeldet Abgang Emily Sando verlässt SG BBM

Von Sebastian Klaus
Emily Sando in Aktion: Besonders in der Champions League (wie hier gegen Metz) lieferte die 32-Jährige in der vergangenen Spielzeit starke Leistungen ab.⇥ Foto: Marco Wolf

Die norwegische Nationaltorhüterin hat ihren Vertrag in Bietigheim aufgelöst, um sich einem Verein in Skandinavien anzuschließen. Geht nun auch Sandos Lebensgefährte Brian Ankersen?

Mit gleich drei Torhüterinnen im Gepäck waren die Bundesliga-Handballerinnen der SG BBM Bietigheim am Mittwochabend zum Spitzenspiel beim Thüringer HC angetreten. Neben den beiden Neuzugängen Gabriela Moreschi und Melinda Szikora war auch die ebenfalls im Sommer verpflichtete niederländische Nachwuchs-Keeperin Lieke van der Linden mit an Bord.

Nicht in Bad Langensalza dabei war mit Emily Sando die vierte Torfrau im Kader der Bietigheimerinnen. Die 32-jährige norwegische Nationalspielerin, die vor der letzten Saison die nach Ungarn abgewanderte Dinah Eckerle als Nummer eins im SG-Gehäuse abgelöst hatte, hatte Anfang März ihr letztes Spiel für den Bundesligisten bestritten. Aufgrund einer Infektion am Herzen und dem Anraten des SG-Ärzteteams hatte die zweifache Europameisterin seitdem zusehen müssen. Sie selbst fühlt sich allerdings fit. Nach eigener Aussage bestätigen ihr zudem gleich mehrere medizinische Gutachten, für den Leistungssport weiterhin geeignet zu sein (wir haben berichtet).

Wohnung bereits gekündigt

Nun hat sich Sando mit der SG BBM einvernehmlich zum 24. September 2021 auf die Auflösung des bis 30. Juni 2022 laufenden Vertrages geeinigt. Nach Vereinsangaben habe die Beraterin der Norwegerin bereits in der vergangenen Woche um eine Beendigung des laufenden Arbeitspapiers gebeten. Eine Bitte, der die Verantwortlichen der SG BBM nachkamen.

„Ich habe mich in Bietigheim wohlgefühlt und bin sehr traurig, dass es nicht wie geplant gelaufen ist. Nach einem schwierigen Jahr mit den Auswirkungen von Corona habe ich mir in dieser Saison große Ergebnisse mit dem Team erhofft. Ich werde die Mädels sehr vermissen und wünsche ihnen alles Gute“, wird die 32-Jährige in einer Mitteilung des Vereins zitiert.

Sando selbst war nicht für eine Stellungnahme erreichbar, dafür jedoch ihr Lebensgefährte Brian Ankersen. Der Däne, der vor der Verpflichtung von Iker Romero in der letzten Spielzeit interimsweise die Zweitliga-Männer der SG BBM erfolgreich trainiert hatte, ist in dieser Saison sowohl für die Bundesliga-Reserve der SG-Frauen in der Dritten Liga als auch für die weibliche A-Jugend in der Bundesliga verantwortlich. Ankersen ließ im Telefon-Gespräch mit der BZ durchklingen, dass sich seine Lebensgefährtin einem Verein in Skandinavien anschließen werde. Um welchen Klub es sich genau handelt, soll vermutlich in den nächsten Tagen kommunziert werden.

Und auch für Ankersen bringt die Personalie Sando selbstverständlich einige Veränderungen mit sich. So neigt sich seine Zeit als Trainer in Bietigheim wohl dem Ende entgegen. Die gemeinsame Wohnung in Bietigheim-Bissingen haben Emily Sando und er jedenfalls bereits bis zum Jahresende gekündigt. Der 33-jährige Regisseur, der vor wenigen Monaten noch mit einem Engagement als Spieler bei einem Zweit- oder Drittligisten geliebäugelt hatte, schließt eine aktive Karrriere inzwischen aus. Stattdessen hofft der Däne, dass er sich mit seinen positiven Resultaten bei seinem Intermezzo in der Zweiten Liga und bei den Drittliga-Frauen, die als Aufsteiger nach drei Spieltagen noch ungeschlagen sensationell die Tabelle anführen, einen Namen gemacht hat. „Mein Plan ist es, im Trainergeschäft zu bleiben. Am liebsten in Deutschland in der Ersten oder Zweiten Liga“, macht Ankersen deutlich, dass auch eine Fernbeziehung mit seiner Lebensgefährtin möglich wäre.

In der jüngeren Vergangenheit habe es bereits ein paar lose Gespräche mit ambitionierten Drittligisten gegeben, doch Ankersen will mehr: „Es macht gerade auch mit den Mädels in Bietigheim riesigen Spaß, aber andererseits ist es natürlich nicht das Niveau, auf dem ich sein will“, erklärt der Däne. Doch auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass Ankersen auch im neuen Jahr in Bietigheim seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen wird, so ganz ausschließen will es der 33-Jährige dann doch nicht. „Man muss sehen, wie sich alles entwickelt. Es kann auf jeden Fall immer schnell gehen.“

 
 
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