BZ-Themenseite zur Landtagswahl (WK14) Was muss im Bereich Bildung besser werden?

Von Frank Ruppert
Schüler benutzen im Unterricht einen Laptop. Foto: dpa

Die BZ befragte die Landtagskandidaten der fünf größten Parteien aus dem Wahlkreis 14 (Bietigheim-Bissingen) zum Thema Bildung.

Am Montag beginnt nach dem Lockdown wieder der Präsenzunterricht an Schulen, wenn auch in abgespeckter und begrenzter Form. Das Thema Bildung spielt im Wahlkampf eine zentrale Rolle. Corona hat vor allem in der Digitalisierung den immensen Nachholbedarf der Schulen im Land aufgezeigt. Akut sind Fragen, wie man künftig Unterricht organisieren will und wie sich die Schulen am besten auf Fernunterricht und die Einbeziehung digitaler Medien vorbereiten. Ein Thema, das die Gemeinden schon seit Jahren umtreibt ist die Schaffung von Kita-Plätzen. Der Kreis ist beliebt bei jungen Familien und die Kinderzahl nimmt stetig zu. Längst nehmen deshalb und wegen des Rechtsanspruchs auf Betreuung die Kosten für die Kindergärten und Co einen großen Teil der Haushaltsausgaben ein. Gleichzeitig ist es für viele Kommunen eine echte Herausforderung, genug Personal zu bekommen, weil Erzieherinnen äußerst begehrt sind.

Das sagen die Kandidaten:

Tayfun Tok (Die Grünen): "Sprachförderung und Digitalisierung sind die größten Herausforderungen beim Thema Bildung und Erziehung. Der Geldbeutel der Eltern darf nicht über den schulischen Erfolg eines Kindes entscheiden. Eine Idee, die mir deshalb vorschwebt, wäre die Gründung eines Talentzentrums. Eine Einrichtung, die mit Talentscouts frühzeitig Talente an Schulen entdeckt und Ihnen beratend beisteht. Corona hat gezeigt, dass wir bei der Digitalisierung weit hinterher hängen: Wir brauchen leistungsstarke digitale Endgeräte, Breitband und eine funktionierende Lernplattform. Sprache ist der Schlüssel für eine gute Bildung und für gesellschaftliche Teilhabe. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass Sprachbildung im Kindergartenalltag entschlossen ausgebaut und verbessert wird."

Tobias Vogt (CDU): "Als Familienvater weiß ich um die Herausforderungen: Die Zahl der Betreuungsplätze der Kitas muss ausgebaut und Modelle flexibler werden. Die Digitalisierung mit all ihren Facetten sollte in den Schulen mit aller Kraft angepackt werden. Hardware, Software und das Know-How der Lehrkräfte müssen noch stärker gefördert werden. Lehrpersonal wurde deutlich ausgebaut - ein richtiger Schritt, der fortgesetzt werden muss. Jedes Kind sollte nach der Grundschule entsprechend seiner Stärken seinen Platz und eine bestmögliche Förderung in einem differenzierten und durchlässigen Schulsystem finden. Die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung ist mir ein persönliches Anliegen."

Daniel Haas (SPD): "Die größte Herausforderung beim Thema Bildung und Erziehung ist der andauernde Mangel an Personal für Schulen und Kitas. Auch das Thema Digitalisierung wird gerade für Schulen wichtig sein. Lehrkräfte sollten konsequent weiter ausgebildet und unbefristet eingestellt werden. Die bestehenden Lücken müssen abgebaut werden, nicht nur an Grundschulen und sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren. Dem Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung soll mit dem Aufbau von Studienplätzen sowie der praxisintegrierten Ausbildung (PiA) entgegengewirkt werden."

Nikolaos Boutakoglou (AfD): " Die Kitas und Schulen sollen ab sofort unter Hygiene- und Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel dem Tragen von Mundschutz sofort wieder öffnen. Ich bin dafür, dass mehr Kitas entstehen müssen. Dass die Betreuungszeiten in Kitas zur Entlastung der Eltern erhöht werden, gleichzeitig der Lohn für Erzieherinnen drastisch angehoben wird. Im Bildungsbereich haben wir viele unterschiedliche Akteure, unterschiedliche digitale Bedürfnisse, die bedient werden wollen. Daher gilt es sofort zu handeln und die Schulen mit der neuesten digitalen Technik auszustatten. Denn wenn wir für die Zukunft erfolgreich sein wollen, müssen wir in die Bildung unserer aller Kinder investieren. Dazu gehört die digitale Ausstattung der Schulen."

Elvira Nägele (FDP): "Zuerst muss das Leitungsnetz, vor allem im ländlichen Raum, sehr rasch saniert werden. Die Bereitstellung von EDV (Computer, Drucker, Scanner) für Schüler und Lehrer ist die Basis und wird für die Gleichstellung der Schüler für alle benötigt. EDV-Partner zur Einrichtung müssen den Schulen stetig bereitgestellt werden. Bücher und weitere Utensilien müssen auch digital vorhanden und die Benutzung erlaubt sein, so zum Beispiel E-Book und so weiter. Für die Erziehung muss es für die Eltern von Kleinkindern individuelle Angebote in der Versorgung geben, die für alle finanzierbar sind."

 

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