CDU Markgröningen ist der wichtigste Ort für Oettinger

Von Yasina Hipp
Beim sehr gut besuchten Neujahrsempfang des Kreisverbands der CDU in der Stadthalle Markgröningen war Günther Oettinger ein begehrter Gesprächspartner.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Beim  20. Neujahrsempfang der CDU erinnerte Günther Oettingerdaran, dass hier mit Annemarie Griesinger seine politische Karriere begann.

Mit zwei Kästen Bier, aus der Oettinger- und Wieland-Brauerei, und einer Chuck-Berry-CD startete die 20. Auflage des CDU-Neujahrsempfangs. Rainer Wieland, Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Ludwigsburg, überreichte Günther Oettinger die Präsente, um sich für die letzten 20 Jahre und den gesamten gemeinsamen Werdegang zu bedanken. Auch in diesem Jahr sprachen sowohl Wieland als auch Oettinger vor einer voll besetzen Halle am Benzberg in Markgröningen.

„Dieses Jubiläum ist gleichzeitig auch eine Zäsur“, so Rainer Wieland, „zum ersten Mal seit 20 Jahren spricht Günther Oettinger hier auf unserer Bühne, ohne ein öffentliches Amt zu begleiten.“

Drohungen an Politiker

Im Hinblick auf die Wahlen im vergangenen Jahr habe sich die gesamte CDU ein besseres Ergebnis gewünscht, meinte Rainer Wieland. „Es liegt ein politisch schwieriges Jahr hinter uns. Das Klima, unsere Gesellschaft und das Klima in der Gesellschaft haben sich verändert und erfordern zielführende Lösungen, die wir als Partei anbieten müssen“, betonte der Vorsitzender des Kreisverbands.

Dabei machen ihm unter anderem die Drohungen an Politiker, auch auf kommunaler Ebene, gerichtet und die Anschläge auf Menschen jüdischen Glaubens Sorgen. Um diesen Fliehkräften standhalten zu können und als Europa stark zu sein fordert Wieland Geschlossenheit: „Wir müssen geschlossen hinter einer Person stehen. Sei es 2021 Susanne Eisenmann oder der nächste Kanzlerkandidat bei den Bundestagswahlen.“

Günther Oettinger knüpfte an diesen Ausblick auf die kommenden Jahre an: „Das 19. Jahrhundert war von Europa geprägt. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts auf eine unschöne Weise von den Deutschen, die zweite Hälfte dagegen von Amerika“, so Oettinger, „von wem wird nun das 21. Jahrhundert seinen Stempel aufgedrückt bekommen? China?“ Diese Frage entscheide sich laut Oettinger in diesem Jahrzehnt: Die Welt würde neu vermessen. „Das Leben der nächsten Generationen wird von Peking, Shanghai und Washington und nicht mehr von Markgröningen, Stuttgart und Brüssel bestimmt, wenn wir so weitermachen“, meint der ehemalige EU-Kommissar. Ihn bestürze die europäische Sprachlosigkeit vor allem in Sachen Außenpolitik. Günther Oettinger betonte: „2020 muss Europa endlich erwachsen werden.“

Instabile Nachbarschaft

„Für mich ist Europa der attraktivste Kontinent, wenn es um Bildung oder Lebensqualität geht. Wir haben aber auch die instabilste Nachbarschaft“, sagte Oettinger. Auf nationaler und regionaler Ebene bezeichnete Oettinger in seiner Rede Stuttgart 21, sobald es fertiggestellt sei, als „Erfolgsgeschichte der CDU“.

Zu guter Letzt richtete er persönliche Worte an das Markgröninger Publikum: „Genau hier hat meine Karriere gestartet, damals 1983 mit Annemarie Griesinger. Ich sehe Markgröningen als wichtigsten Ort meiner beruflichen Vergangenheit.“

 
 
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