Kleine flauschige Wildkatzen zählen zu den Publikumslieblingen im Wildparadies Tripsdrill. Dafür ist es natürlich umso wichtiger, dass der Nachwuchs kerngesund und munter ist. Drei männliche und drei weibliche junge Wildkatzen wurden am Freitag einer ersten ärztlichen Untersuchung unterzogen. Während sich einige wehrten, laut fauchten und die Krallen ausfuhren, blieben andere ganz ruhig. Lediglich ein leises Miauen oder ein sanftes Fauchen war zu hören. „Die einen sind empfindlicher und ängstlicher als die anderen – so unterschiedlich wie wir Menschen sind, läuft es eben auch in der Tierwelt“, sagte Andreas Fischer, Mitglied der Geschäftsführung des Erlebnisparks Tripsdrill.
Cleebronn Ein Personalausweis für Wildkätzchen
Der Tierarzt kommt ins Wildparadies Tripsdrill, um sechs Jungtiere zum ersten Mal zu untersuchen. Zudem werden die kleinen Wildkatzen zur Wiedererkennung gechippt.
Erster Besuch vom Tierarzt
Dr. Manfred Neubacher von der Tierarztpraxis Neubacher in Brackenheim hatte seinen Besuch angekündigt. Die Wildkätzchen wurden von den Mitarbeitern des Wildparadieses aus der Transportbox auf den Untersuchungstisch gehoben. Dabei wurde auch schnell deutlich, welches Tier eher weniger Lust auf den Arztbesuch hatte. Lara Giebler, Tierpflegerin, durfte am Freitag zum ersten Mal bei den Wildkätzchen behilflich sein: „Anfangs war ich ziemlich aufgeregt. Es hat mir dann aber großen Spaß gemacht“, meinte sie.
Die kleinen Wildkatzen sind ungefähr acht Wochen alt, erklärte Paulina Neubacher von der Tierarztpraxis und vom Wildparadies. Neben den sechs Jungtieren bewohnen drei ausgewachsene Wildkatzen das Gehege. Bei der Allgemeinuntersuchung wurden die Jungen gründlich untersucht, beispielsweise auf Ohrenmilben. „Die anschließende Impfung schützt sie vor Schnupfen und der Katzenseuche“, sagte Paulina Neubacher. Alle Tierbabys sind gesund, nach der Geschlechterbestimmung folgte zuletzt die Setzung des ganz persönlichen Ausweises: Ein kleiner Mikrochip wurde von Manfred Neubacher zwischen den Schulterblättern der Kätzchen eingesetzt. Zur Wiedererkennung wird nämlich die Identifikationsnummer mithilfe eines Lesegeräts ausgelesen.
Mittlerweile sei es üblich, die Tierbabys auf diese Art zu chippen. Der Transponder bleibt ein Leben lang an Ort und Stelle. „Man möchte wegkommen von Tattoos als Kennzeichnung. Beim Chippen handelt es sich nur um einen kleinen Pieks, sonst ist der Vorgang für die Tiere schmerzlos“, erklärte Fischer.
Bis Oktober soll der Nachwuchs im Wildparadies bleiben. Dann geht es in eine andere Einrichtung, damit der Platz im Gehege weiterhin ausreicht. „In diesem Jahr haben wir einen regelrechten Jungtierboom“, sagte Fischer. Viele junge Greifvögel, Storche oder Wölfe seien dabei. Am Freitag wurden neben den Wildkätzchen auch sechs Wolfswelpen im Wildparadies Tripsdrill in gleicher Prozedur untersucht und schließlich gechippt.