Corona Hohe Nachfrage nach Diagnostikprodukten

Von Claudia Mocek
Teamtechnik hat eine Montageanlage für Corona-Diagnostik in Betrieb genommen. Foto: Teamtechnik

Das Unternehmen Teamtechnik aus Freiberg  hat eine Anlage in Betrieb genommen, mit der sich Schnelltests herstellen lassen, die das Coronavirus nachweisen können. Die BZ sprach mit dem Bereichsleiter Medtech Carsten Köhler über den Geschäftsbereich Medizintechnik.

Das Freiberger Unternehmen Teamtechnik hat eine Anlage in Betrieb genommen, mit der sich Schnelltests herstellen lassen, die das Coronavirus nachweisen können. Die BZ sprach mit  Bereichsleiter Medtech Carsten Köhler über die Medizintechnik.

 

Was ist das Besondere an der neuen Anlage?

Carsten Köhler: Es handelt sich um eine Endmontage verschiedenster Produktvarianten von Flüssigkeitsträgern. Integriert ist eine strenge Qualitätsüberwachung bei der Montage.

Produzieren Sie diese Anlagen in Freiberg?

Ja, am Hauptsitz in Freiberg.

Wie lange dauert es, bis Sie eine solche Maschine produziert haben?

Zirka 15 Monate vom Auftragseingang bis zur Fertigstellung.

Wir groß ist die Nachfrage nach solchen Anlagen für Diagnostikprodukte?

Generell steigt die weltweite Anfrage an Diagnostikprodukten, speziell die patientennahe Labordiagnostik, die nicht in einem Zentrallabor, sondern im Krankenhaus unmittelbar auf der Krankenstation, in der Praxis eines niedergelassenen Arztes, oder einer öffentlichen Apotheke durchgeführt werden. Im Zuge von Covid steigen die Anfragen nochmal enorm.

Wie gelingt es Ihnen, den gestiegenen Bedarf zu bedienen?

Wir konzentrieren uns auf die Anfragen und Produkte, die zu unserer Prozesslandschaft passen.

Mussten Sie schon Aufträge ablehnen?

Nein.

Haben Sie Ihre Produktionsweise aufgrund der Krise verändert?

Nur bezüglich Abstands- und Hygieneregeln. Auf Grund einer guten IT-Infrastruktur können wir Besprechungen auch per Videoschaltung  durchführen. Bürotätigkeiten fanden verstärkt auch im Homeoffice statt.

Sind Sie auf Zulieferer aus dem Ausland angewiesen? Wenn ja: Was bedeutet das zurzeit für Ihre Produktion?

Der Anlagenbau ist davon nicht betroffen.

Unser Einkauf muss jedoch verstärkt Ausweichlieferanten im In- und Ausland suchen.

Wie viele Mitarbeiter arbeiten bei Ihnen, wie viele davon im Kreis Ludwigsburg?

Dazu geben wir keine detaillierten Informationen. In der Teamtechnik-Gruppe arbeiten 950 Mitarbeiter.

Wie schützen Sie Ihre Mitarbeiter vor Ort gegen das Coronavirus?

Wir halten uns streng an alle Vorgaben des Robert-Koch-Instituts und die SARS-Co-2-Arbeitsschutzstandards. Teamtechnik hat so zum Beispiel weiträumig Desinfektionsspender aufgestellt, Mundschutzmasken verteilt und Abstand zwischen Arbeitsplätzen organisiert. Wenn dies nicht möglich ist, werden auch Schutzwände aus Kunststoff aufgestellt.

Wie wirkt sich die Krise mittelfristig auf Ihr Unternehmen aus – werden Sie sich noch stärker auf die Medizintechnik konzentrieren?

Es ist schwer, in der aktuellen Wirtschaftssituation Aussagen zu treffen, auch Teamtechnik spürt natürlich die weltweiten Folgen der Coronakrise. Strategisch planen wir unseren Geschäftsbereich Medtech weiter erfolgreich auszubauen. Wir haben in den letzten Jahren in der Medizintechnik viel Technologie-Know-how aufgebaut und zahlreiche Produktionsanlagen weltweit ausgeliefert.

Vielen Dank für das Gespräch.

 
 
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