Corona: Ladenschließung in Bietigheim Einzelhandel baut auf staatliche Hilfe

Von Frank Ruppert
Die Bietigheimer Innenstadt: Einige Läden hatten am Dienstag schon geschlossen. ⇥ Foto: Werner Kuhnle

Die angekündigten Schließungen treiben auch den Einzelhandel in der Region um. In Bietigheim waren schon am Dienstag erste Läden geschlossen.

Seit Bundeskanzlerin Angela Merkel sich am Montagabend an die Öffentlichkeit gewandt hat, ist klar, dass demnächst auch viele Läden schließen müssen. Der Handelsverband Baden-Württemberg geht davon aus, dass eine dafür erforderliche Verordnung der Landesregierung spätenstens am Donnerstag greifen wird.

Einer der ersten geschlossenen Läden in Bietigheim-Bissingen war das Modehaus Kittel, das bereits am Dienstag zu hatte. „Wir sollten uns alle an Recht und Gesetz halten und für mich war die Mitteilung der Bundeskanzlerin eindeutig, deswegen haben wir bereits ab Dienstag geschlossen“, sagt Geschäftsführer Klaus Kittel. Schon seit zwei Wochen habe der Handel eine Zurückhaltung bei den Kunden gespürt.

Er setze in der aktuellen Situation auf die Handlungshinweise des Handelsverbands und leite diese Empfehlungen als Vorsitzender der Werbegemeinschaft in Bietigheim auch allen 215 Mitgliedern weiter. Kittel informiert auch im Internet und am Ladeneingang darüber. „Ich bin nicht in der Lage zu beurteilen, ob das der richtige Weg ist. Ich bin kein Virologe, aber ich gehe davon, dass es notwendig ist, wenn die Regierung so etwas beschließt“, sagt Kittel auf BZ-Anfrage. Ein Notbetrieb für die Abholung bezahlter Ware und ähnliches hält er aufrecht. Betriebsintern müsse man nun mit den Mitarbeitern Lösungen finden.

Hoffnung auf Entschädigung 

Neben der Zeit der Schließung in der die Kosten weiterlaufen,  denkt Kittel auch schon an die Zeit nach der Wiedereröffnung. Es brauche eine Zeit, bis der Betrieb wieder normal laufe. „Ich gehe davon aus, dass der Einzelhandel für den Totalausfall von EU, Bund, Land oder Kommunen entsprechend entschädigt wird“, sagt Kittel. Das sei nun eine schwere Zeit, aber die werde man in Bietigheim durchstehen, meint er mit Blick auf den Einzelhandel. Die Werbegemeinschaft sei auch schon dabei, neue Aktionen für die Zeit nach der Schließung zu planen.

Nachdem IKEA am Dienstag verkündete, ab sofort alle Filialen zu schließen, hat das Möbelhaus Hofmeister erklärt, nun abzuwarten was die Landesregierung anordnet. „Wir rechnen aufgrund der Dynamik der Situation damit, dass wir sehr bald schließen müssen“, sagt Geschäftsführer Frank Hofmeister. Etwa 30 Prozent der Belegschaft ist von der Schließung des Verkaufs betroffen.

Lager und Auslieferung laufen weiter und das sei auch für das Unternehmen wichtig. „Entscheidend ist, dass jetzt keine Panik verbreitet wird“, beschwichtigt Hofmeister. Man habe schon seit Wochen einen Krisenstab eingesetzt und sei vorbereitet auf die Situation, so gut es eben gehe. Es gehe nun um den Abbau von Überstunden und unter Umständen auch um Kurzarbeit.

 
 
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