Corona-Pandemie im Kreis Ludwigsburg Sport, Kultur und Kino ohne Maske?

Von Frank Ruppert
Die Steelers-Fans könnten bald wieder ohne Masken jubeln. Der Eishockey-Klub will sich unter anderem mit den Handballern der SG BBM auf eine einheitliche Linie verständigen.⇥ Foto: Hansjürgen Britsch via www.imago-images.de

Eine Änderung der Corona-Verordnung gibt Veranstaltern eine 2G-Option fürs Publikum. Vereinzelt gilt die Regelung im Kreis schon jetzt.

Wir haben die neue Möglichkeit gleich genutzt“, sagt Claus Wollenschläger, Inhaber des Central & Union Filmtheaters in Ludwigsburg. Seit Freitag erlaubt er nur noch Menschen, die gegen das Coronavirus geimpft oder von einer entsprechenden Erkrankung genesen sind, Filme in seinen Kinosälen zu verfolgen. „Das tut mir natürlich leid für alle, die nicht geimpft sind“, schiebt Wollenschläger ein. Das seien in den letzten Wochen aber ohnehin nur noch vereinzelte gewesen. Der weit überwiegende Teil der Kinobesucher sei geimpft, so Wollenschläger. Und für eben diejenigen ergeben sich durch die 2G-Regeln entscheidende Erleichterungen. „Sobald man hier im Haus ist und den 2G-Nachweis erbracht hat, gibt es keine Maskenpflicht mehr.“

Ein Stück Normalität

Das sei ein weiteres Stück Normalität, das zurückkehre in die Kinos, meint Wollenschläger, der über den Kinoverband HDF in dem er aktiv ist, auch Kontakt zu anderen Betreibern in ganz Baden-Württemberg halte. Es bleibe abzuwarten, ob sich nun viele für das 2G-Modell entscheiden. Für ihn hat es entscheidende Vorteile, weil Wollenschläger glaubt, dass die Maskenpflicht viele vom Kinobesuch abgehalten hat: „Klar darf ich beim Essen die Maske abnehmen, aber der Bond-Film dauert so lange, so viel können sie gar nicht essen.“ Was bleiben wird in Wollenschlägers Sälen ist ein Abstand von einem Sitz zwischen den Buchungen. Das verlange das Sicherheitsempfinden der Menschen.

Noch mehr Zuschauer locken Sportereignisse. Deshalb beschäftigen sich die Vereine der Region auch mit dem Thema. Volker Schoch, Geschäftsführer des Eishockey-Erstligisten Bietigheim Steelers gibt sich vorsichtig. Eine so schnelle Änderung, wie bei Wollenschläger, wird es in der EgeTrans-Arena nicht geben. Für Oktober seien die Tickets bisher unter Maßgabe der 3G-Regelung verkauft worden. „Wir beobachten was an anderen Standorten passiert, wie die Gesellschaft reagiert und sich die Zuschauerzahlen entwickeln“, so der Steelers-Chef. In Berlin habe es wegen der Umstellung auf 2G bereits einen Shitstorm gegeben, erzählt er.

Einheitliche Regeln

Angedacht sei, diese Beobachtungen in eine Abstimmung mit den übrigen Eishockey-Teams aus Baden-Württemberg einfließen zu lassen. Eine einheitliche Regelung strebe man auch im Austausch mit den Handballern der SG BBM für den Profisport in Bietigheim-Bissingen an. Ziel ist für Schoch ein angenehmes Spielerlebnis ohne Masken. Für ihn wäre „3G-Plus“ der Königsweg gewesen. Das hätte bedeutet: keine Maskenpflicht und Getesteten nur mit negativem PCR-Test Einlass zu gewähren.

Ähnlich ist die Situation bei den Bundesliga-Basketballern aus Ludwigsburg. Wie Pressesprecherin Anna Andre erklärt, sei man derzeit klubintern in der Abstimmung, wie und ob auch das Publikum bei den Riesen künftig nur noch aus Genesenen und Geimpften bestehen soll. „Etwa die Hälfte der Liga schätzungsweise hat so eine Regelung“, glaubt Andre. Eine schnelle Änderung sei aber in Ludwigsburg nicht geplant, schließlich hätten viele Karten im Vertrauen auf die 3G-Regel erstanden.

Mehr Komfort als Ziel

„Wir denken darüber nach und prüfen, wo es passen könnte. Die Entscheidung fällt in Kürze“, sagt Anette Hochmuth, Sprecherin der Stadtverwaltung Bietigheim-Bissingen zu einer möglichen 2G-Regelung bei Veranstaltungen der Stadt. Bislang kämen zu Kulturveranstaltungen auch nur eine Handvoll Nichtgeimpfte, meint sie. Wenn 2G komme gehe es vor allem darum, durch die entfallende Maskenpflicht dem Publikum mehr Komfort zu geben.

 
 
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