Corona-Schwerpunktpraxis in Bietigheim Ein Container gegen das Virus

Von Frank Ruppert
Vor der  Praxis von Dr. Stefan Göpfert ist in einem Behandlungscontainer die Corona-Schwerpunkt-Praxis untergebracht.⇥ Foto: Martin Kalb

Hausarzt Stefan Göpfert betreibt in Bietigheim-Bissingen eine Corona-Schwerpunktpraxis. Durch einen eigens dafür aufgestellten Container soll die Ansteckungsgefahr verringert werden.

Vor der Hausarztpraxis von Dr. Stefan Göpfert in Bietigheim steht seit Kurzem ein Container des Roten Kreuzes. „Wir sind eine sogenannte Corona-Schwerpunktpraxis zur ambulanten Versorgung von Covid-19- Erkrankten oder Patienten mit Verdacht darauf“, sagt Göpfert. Die Patienten werden von anderen Praxen oder über die zentrale Rufnummer 11.61.17 zugewiesen. „Wir sind keine Anlaufstelle für Corona-Abstriche bei Beschwerdefreien oder eine Beratungsstelle für Gesunde“, hebt Göpfert hervor. Das von der Kassenärztlichen Vereinigung initiierte Projekt der Corona-Schwerpunktpraxen läuft seit Montag vergangener Woche und seitdem ist auch Göpfert dabei.

„Wir haben durch den Container vom DRK die Möglichkeit, die Patientenströme zu trennen und die Ansteckungsgefahr in der Hausarztpraxis zu minimieren“, sagt Göpfert.

Das DRK habe ihm ein gutes Angebot gemacht, was den Container betrifft, und auch die Stadt habe die Genehmigung erteilt, ihn auf dem Parkplatz vor der Praxis aufzustellen. Gemeinsam mit einer angestellten Ärztin und seinen Mitarbeiterinnen fährt Göpfert nun zweigleisig. „Die Patienten kommen immer in Schüben“, sagt er. Jeden Vormittag sei der Container besetzt und vereinzelt auch am Nachmittag, vier bis fünf Stunden täglich.

Neben vielen leichten Fällen und Verdachtsfällen behandeln Göpfert und sein Team auch schwerer Erkrankte, die täglich begleitet würden. „Die Unsicherheit bei einigen ist schon groß“, sagt der Mediziner. Seinen Humor hat er aber nicht verloren: „Ich sage den Verdachtsfällen immer, dass es fast besser ist, man wird positiv getestet und hat einen leichten Verlauf.“ Die Alternative mit schweren Symptomen und einem negativen Test seien nämlich auch eine Herausforderung.

Warum er sich überhaupt auf die Anfrage der Kassenärztlichen Vereinigung hin als Schwerpunktpraxis beworben hat, ist für ihn einfach zu beantworten: „Wer, wenn nicht wir Hausärzte, deren Tagesgeschäft ohnehin häufig Infektionen sind, sollte eine solche Schwerpunktpraxis betreiben?“ Außerdem habe er durch den Container die Möglichkeiten die Patientenströme zu trennen und so andere zu schützen.  Wie lange der Krisenmodus bleibt, weiß auch Göpfert nicht. Er rechne mit mehreren Wellen, aber das sei nur seine persönliche Meinung, betont der Hausarzt. Die Genehmigung für den Container habe die Stadt zunächst für zwei Monate gegegeben.

 
 
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