Das Hotel wird nicht auf der Liegenschaft im Ellental entstehen“, sagt Amelie Wichert, Prokuristin und Marketingchefin der Thesauros Asset Management AG, und bestätigt damit die Aussagen der Stadtverwaltung Bietigheim-Bissingen (die BZ berichtete). Am Sport- und Freizeitquartier, das zwischen Schwarzwaldstraße und Fischerpfad entstehen soll, hält der Investor fest. Dort sollen Multifunktionshalle und Einzelhandel Platz finden. Auch das Hotel ist weiterhin fester Bestandteil der Planung, versichert Wichert im Gespräch mit der BZ.
„Crown“ in Bietigheim-Bissingen Investor setzt auf zwei Gebäude
Thesauros möchte neben einer Multifunktionshalle mit Lebensmittelhandel und Gastronomie im Ellental ein Hotel an anderer Stelle in Bietigheim bauen. Es gibt schon ein potenzielles Grundstück. Es kommt Bewegung ins Großprojekt „Crown“.
„Wir sind noch in einer sehr sehr frühen Phase. Es ist üblich, dass sich in diesem frühen Stadium noch einiges ändert“, sagt sie und betont: „Das ist keine Entscheidung gegen das Hotel.“
Potenzielles Grundstück im Blick
Spruchreif sei noch nichts, jedoch habe Thesauros bereits ein Grundstück im Auge, auf dem das Hotel entstehen könnte. „Wir sehen den Bedarf an Hotelbetten in Bietigheim-Bissingen.“
Man habe die Faktoren genau betrachtet und sich entschieden, auf zwei statt ein Gebäude zu setzen. Dadurch gebe man der Multifunktionshalle mehr Raum. Das sei auch mit Hinblick auf einen möglichen Aufstieg der SG BBM-Handballer in die erste Handball-Bundesliga eine gute Entscheidung, um ein zukunftsfähiges Projekt umzusetzen. Denn der Standort Bietigheim ist dem Investor aus Köln wichtig, sagt Wichert.
Sie könne nur wiederholen, was bereits Geschäftsführer Willi Michels bei der Projektvorstellung in Bietigheim-Bissingen gesagt hat: „Wir sind gekommen, um zu bleiben“, so Wichert und ergänzt: „Und wir wollen auf gute Nachbarschaft bauen.“ Denn vor allem das Thema Parkplatznot und Verkehr beschäftigte Anwohner und Bürger. Durch die Verlegung des Hotels werde der Parkplatzbedarf am Standort Schwarzwaldstraße gemindert. „Wir haben die Anregungen aufgenommen, welche wir im Austausch mit den Mietinteressenten und den Bürger im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung Mitte April erhalten haben und unseren ersten Entwurf nach Optimierungsmöglichkeiten untersucht“, teilt Simon Michels, Vorstand der Thesauros, mit. Das neue Projektkonzept habe der Investor kurzfristig am vergangenen Dienstagabend dem Gemeinderat (nicht öffentlich) vorgestellt.
An der Außenfassade der Halle soll nicht viel verändert werden, man halte an den bereits vorgestellten Entwürfen fest. Innen jedoch tut sich einiges: Anstatt auf zwei Seiten soll die Tribüne das Spielfeld umrahmen, wodurch mehr Zuschauer Platz finden. Der neue Entwurf sieht somit statt der ursprünglich geplanten 2500 Sitzplätze eine Erweiterung auf bis zu 3000 Sitzplätze vor.
Im Osten der Halle soll außerdem ein Gastronomieangebot mit Außenfläche entstehen. Der Haupteingang für den Publikumsverkehr soll südöstlich sein, „entgegen des Wohngebiets“, betont Wichert. Die Fläche des Einzelhandels bleibt unverändert, jedoch entfällt im neuen Entwurf die Tiefgarage. Die fehlenden Parkplätze werden aber überirdisch zwischen EgeTrans-Arena und der Multifunktionshalle ersetzt.
Die Optik des Hotels wiederum ist noch ungewiss. Zwar wolle man am modernen Entwurf mit viel Glas festhalten, werde sich aber auch nach dem neuen Standort richten und die Fassade gegebenenfalls dem Umfeld anpassen. Derzeit befinde man sich noch in der Baurechtsschaffung, also der Vorarbeit des Bauantrags mit dem Ziel, eine Baugenehmigung zu erhalten, und wolle flexibel reagieren. „Beim Hotel fangen wir bei Null an“, sagt Wichert. Dadurch sei es wahrscheinlich, dass Halle und Hotel nicht gleichzeitig eröffnen werden.
„Crown“-Eröffnung 2026
Die Bauzeit der „Crown“ könne eingehalten, durch den Wegfall des Hotelkomplexes an der Stelle vielleicht sogar verkürzt werden. Man rechne daher mit einer Eröffnung 2026, sollte alles nach Plan laufen.
Zur Kostenentwicklung des Großprojekts kann zu diesem Zeitpunkt noch nichts gesagt werden, so die Prokuristin.