Das Ende der Stadt Großsachsenheim Letzte Sitzung vor 50 Jahren

Von Martin Hein
Am 25. November 1971 traf sich der Großsachsenheimer Gemeinderat zu seiner letzten Sitzung im Wasserschloss, zugleich wurde der letzte Nachtragshaushalt in der Geschichte Großsachsenheims verabschiedet. ⇥ Foto: Martin Kalb

Der Großsachsenheimer Gemeinderat tagte vor 50 Jahren zum letzten Mal am 25. November 1971.

Vor genau 50 Jahren fand die letzte Sitzung des Großsachsenheimer Gemeinderats statt. Bei der Sitzung am 25. November 1971 wies Bürgermeister Karl-Heinz Lüth auf diesen historischen Umstand hin.

Um alles geordnet in die neue Stadt Sachsenheim einzubringen, wurde zugleich der letzte Nachtragshaushalt in der Geschichte der Stadt Großsachsenheim verabschiedet. Der ordentliche Haushalt schloss damals mit 5 389 800 D-Mark ab, etwa 307 600 D-Mark weniger als bis dahin üblich. Bei den Einnahmen beklagte Großsachsenheim damals einen Rückgang bei der Gewerbesteuer um 638 100 D-Mark, jedoch waren 254 800 D-Mark weniger an Gewerbesteuerumlage zu entrichten, weshalb der tatsächliche Ausfall 380 000 D-Mark betrug.

Letzten Nachtragshaushalt
einstimmig beschlossen

Der Gemeinderat stellte den Nachtragshaushalt einstimmig fest. Etwas Wehmut schwang scheinbar bei der letzten Sitzung schon mit, zumal kurz darauf die Stadt Großsachsenheim der Vergangenheit angehörte und in der neuen Stadt Sachsenheim aufging. Eine der letzten Amtshandlungen des Großsachsenheimer Gremiums war die Umwandlung des Bebauungsplans „Verlängerung der Wiesenstraße“ in ein allgemeines Wohngebiet und schließlich die Bitte an die Verwaltung, die mit dem Zusammenschluss notwendigen Änderungen in der Bezeichnung, Anschrift und dergleichen, der Einwohnerschaft bekanntzugeben.

Zum 1. Dezember 1971 haben sich danach Großsachsenheim und Kleinsachsenheim zur Stadt Sachsenheim zusammengeschlossen. Der Gesamt-Gemeinderat der  Stadt Sachsenheim tagte bereits am 3. Dezember. Bürgermeister Karl-Heinz Lüth führte in der ersten offiziellen gemeinsamen Sitzung des Sachsenheimer Gemeinderats  aus, dass der 1. Dezember 1971 einen bedeutungsvollen Tag in der Stadtgeschichte darstelle, denn seitdem gebe es nur noch ein Sachsenheim.

Kurt Bader wurde vom neuen Gremium zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt, zweiter Stellvertreter wurde Friedrich Sauer und als dritter Stellvertreter Otto Siber bestimmt. 26 Stadträte gehörten dem ersten Sachsenheimer Gesamt-Gemeinderat an.

 
 
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