Das Stadtmuseum Hornmoldhaus in der Coronazeit „Hinter den Kulissen ist immer viel zu tun“

Von Uwe Mollenkopf
Im Hornmoldhaus wird derzeit im zweiten Obergeschoss ein neuer Ausstellungsraum in der Dauerausstellung eingerichtet. Zu sehen sind archäologische Funde. Foto: Stadtmuseum

Das Bietigheimer Hornmoldhaus ist seit 2. November geschlossen. Während der coronabedingten Pause wird unter anderem ein neuer Ausstellungsraum in der Dauerausstellung eingerichtet.

Die Corona-Pandemie hat auch die Ausstellungsplanungen im Stadtmuseum Hornmoldhaus in Bietigheim-Bissingen gründlich durcheinandergebracht. Seit 2. November ist das Museum geschlossen, in dem ansonsten die aktuelle Ausstellung „Orange – Farbe und Lebensgefühl der 1960er-/1970er-Jahre“ zu sehen wäre. Gegenüber der BZ verrät Museumsleiterin Catharina Raible, wie sie und ihr Team mit der Zwangspause umgehen.

Bei der Orange-Ausstellung wurde der ursprüngliche Ausstellungszeitraum vorsorglich bis zum 12. September verlängert, in der Hoffnung, dass nach dem Ende des „Lockdowns“ genügend Zeit für die Besucher bleibt, sich diese anzusehen. „Wir hoffen, dass sich die Lage bald verbessert und wir unsere Ausstellung bald wieder zeigen können“, sagt Raible. Um ein Jahr verschoben werden musste hingegen eine ursprünglich für Mai geplante Sonderausstellung über den japanischen Künstler Kawanabe Kyosai und Erwin von Baelz. Sie soll nun ab 16. Mai 2022 zu sehen sein.

Sollte die Orange-Ausstellung nicht noch über den 12. September hinaus verlängert werden müssen, ist für den 17. Oktober die nächste Eröffnung geplant. Es handelt sich um die Sonderausstellung „Feuer – Flucht und Segen. Stadtbrände in Bietigheim“, die derzeit in Kooperation mit dem Stadtarchiv erarbeitet wird. „Es geht um Stadtbrände und wie sie die Stadt verändert haben und natürlich auch um die Feuerwehr“, so die Museumsleiterin zum Inhalt.

Im Mai soll außerdem ein neuer Ausstellungsraum in der Dauerausstellung eröffnet werden. „Idealerweise am Internationalen Museumstag. Mit Aktionen im Freien“, hofft Catharina Raible. In dem Raum werden die Epochen Steinzeit bis Mittelalter anhand archäologischer Funde präsentiert. Zwei Monitore zeigen die Rekonstruktion des Gutshofs „Weilerlen“, der in den 1980er- und 1990er-Jahren ausgegraben und erforscht wurde. „Derzeit sind Schreiner, Elektriker, Restauratoren, Grafiker und natürlich das Museumsteam fleißig, um den neuen Raum in der zweiten Etage einrichten zu können.“

Weil die Entwicklung der Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen schlecht abzusehen ist, ist die Planung neuer Ausstellungen derzeit generell schwierig. „Wir versuchen die Entwicklungen und die damit verbundenen Möglichkeiten vorherzusehen und machen meist mehrere Pläne“, so Catharina Raible zu ihrer Vorgehensweise. „Veranstaltungen planen wir derzeit erst wieder ab April, idealerweise im Freien – natürlich aber mit Plan B.“

Ansonsten gelte, dass hinter den Kulissen des Hornmoldhauses immer sehr viel zu tun sei, egal ob das Museum für die Öffentlichkeit zugänglich sei oder nicht. Raible: „Ausstellungen müssen schon Monate vorher vorbereitet werden. Wenn im Oktober eine Ausstellungseröffnung ansteht, dann müssen wir spätestens im Januar damit beginnen, das heißt wir sind schon mitten in den Ausstellungsvorbereitung für Herbst. Auch das Begleitprogramm für den Sommer wir gerade organisiert und fertiggestellt.“

Neuer Standort für Objekte

Unabhängig von Corona wurde im November ein Depot umgezogen. Das bedeute, dass mehrere Tausend Objekte einen neuen Standort in anderen Räumlichkeiten finden müssen, erläutert Raible. „Sie müssen verpackt und inventarisiert werden. Manches muss restauriert werden. Da ist sehr viel zu tun.“ Das Museumsteam (fünf Mitarbeiterinnen) werde aber vom Bauhof und freiberuflichen Restauratoren unterstützt. Ein paar Aufsichtskräfte seien nun ebenfalls mit Aufgaben im Depot betraut.

Ansonsten werde auch mehr digitalisiert, nennt Catharina Raible eine weitere Auswirkung der Corona-Zeit. Dies geschehe zum Teil im Homeoffice.

 
 
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