Der SGV Freiberg schlägt auch Linx 7:0 Sieben auf einen Streich

Von Andreas Eberle
Vorbereiter David Müller, Kapitän Marco Grüttner und Torschütze Dominik Salz (von links) bejubeln die Freiberger 1:0-Führung gegen Linx. Der Treffer fiel bereits nach 100 Sekunden. ⇥ Foto: Avanti/Ralf Poller

Zum zweiten Mal in Folge gewinnt der SGV Freiberg in der Oberliga mit 7:0. Diesmal ist der SV Linx das Opfer der wie entfesselt aufspielenden Wasen-Elf.

Der SGV Freiberg hat sich offenbar das tapfere Schneiderlein aus Grimms Märchen zum Vorbild genommen und verfährt nach dem Motto „Sieben auf einen Streich“. Zum zweiten Mal hintereinander gewannen die Oberliga-Fußballer vom Wasen mit 7:0. Dem Kantersieg eine Woche zuvor beim 1. Göppinger SV ließ der Spitzenreiter am Samstag einen weiteren Siebenerpack gegen den SV Linx folgen. Freibergs Coach Evangelos Sbonias erhielt von seinem Team einen Tag nach dem 38. Geburtstag also stolze sieben Tor-Geschenke nachträglich – und dazu noch ein Extralob von Sportdirektor Dr. Christian Werner: „Er macht einen total super Job, arbeitet ungemein akribisch und bereitet die Mannschaft extrem gut auf die Spiele und den Gegner vor.“

Kurzfristig fiel beim SGV Johnathan Zinram aus – der Mittelfeldstratege hatte sich im Abschlusstraining am Oberschenkel verletzt. Zudem verzichtete Sbonias auf William Rodrigues de Freitas, der unter der Woche Vater geworden war und daher zwei Übungseinheiten versäumt hatte.

Nach exakt 100 Sekunden zappelte der Ball zum ersten Mal im Linxer Netz. David Müller hatte den Ball steil in die Gasse gespielt, und der in die Startelf zurückgekehrte Dominik Salz überwand SVL-Keeper Sinan Süme mit einem platzierten Flachschuss ins rechte Eck. Die Gastgeber blieben in der Anfangsphase dominant. Bereits nach 13 Minuten hatte der SGV eine Handvoll Ecken verbucht. Die fünfte köpfte Lukas Hoffmann an die Unterkante der Latte, und den Nachschuss jagte Volkan Celiktas übers Tor. Dann aber kehrte der Schlendrian ins Freiberger Spiel ein. Der Favorit agierte selbstgefällig und verspielt. Die ungewohnt vielen schlampigen Zuspiele ließen die erfolgsverwöhnten Fans auf der Haupttribüne immer wieder aufstöhnen. „Da hat jeder versucht, sein eigenes Ding zu machen, wollte jeder den besonderen Ball spielen. Das gehört nicht zu unserem Spiel“, monierte auch Sbonias.

Die kritischen Worte in der Pause nahmen sich seine Kicker zu Herzen. Und wie! Der zweite Durchgang begann wie der erste mit einem schnellen Treffer. Diesmal drückte Marco Grüttner eine Hereingabe von Yannick Thermann am langen Pfosten aus drei Metern in den Kasten (47.).

Gutes Auge für den Nebenmann

Anstatt wie in der ersten Hälfte im Schongang weiterzukicken, zündete der SGV nun den Turbo und blieb gierig nach Toren. Mit viel Tempo und gefälligen Kombinationen nahmen die Freiberger den überforderten Abstiegskandidaten aus Südbaden auseinander. Das 3:0 erzielte erneut Grüttner nach einem Querpass von Salz (63.). Eingeleitet hatte den Treffer Keeper Sven Burkhardt, dessen langer Ball die Linxer Abseitsfalle aushebelte. Nach Vorarbeit von Salz und Grüttner war Thermann zum 4:0 erfolgreich (67.). Die Tore fünf und sechs gingen auf das Konto von Einwechselspielern: Neuzugang Mario Ebenhofer führte sich bei seinem Debüt mit dem 5:0 ein, nachdem ihm Grüttner den Ball fein durchgesteckt hatte (77.). Und Patrick Fossi machte mit einem Flachschuss das halbe Dutzend voll (83). Den 7:0-Endstand besorgte Celiktas mit einem abgefälschten Freistoß, der unter der Latte einschlug (87.). Bei mehreren Treffern berücksichtigten die Freiberger Angreifer den noch besser postierten Nebenmann, statt selbst zu vollstrecken.

„Es ist nicht selbstverständlich, dass man in der Oberliga zwei Spiele hintereinander mit 7:0 gewinnt. Das ist das Produkt harter Arbeit, Fokussierung und im Plan bleiben“, sagte Sbonias zufrieden, gab aber zu: „Ich gewinne lieber siebenmal 1:0 als einmal 7:0.“

 
 
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