Der Träger wechselt in Häfnerhaslach Kindergarten kommt in neue Hände

Von Michael Soltys
Der Kindergarten in Häfnerhaslach ist nur mäßig belegt. Ein Wechsel des Trägers bietet organisatorische Vorteile.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Der evangelische Kirchenbezirk ist künftig für die Kitas in Ochsenbach und Häfnerhaslach zuständig.

Der Kindergarten Sterntaler in Häfnerhaslach bekommt einen neuen Träger. Das beschloss der Sachsenheimer Gemeinderat in seiner letzten Sitzung. Ab dem 1. Januar wird der Kindergarten, der bisher in Regie der Stadt geführt wurde, vom evangelischen Kirchenbezirk Vaihingen-Ditzingen betrieben.

Mit diesem Beschluss wird das langfristige Überleben des Kindergartens gesichert, wurde in der Sitzung des Gemeinderates deutlich. Denn während in Groß- und Kleinsachsenheim und im Kirbachtal die Kapazitäten ausgelastet sind und neue Kita-Gruppen gebaut werden müssen, ist der Kindergarten in Häfnerhaslach nur mäßig besucht. Von den 22 Plätzen für Kinder von zwei bis sechs Jahren sind gerade einmal sieben belegt. Das wird sich in den kommenden Jahren kaum ändern.

Nicht zu rechtfertigen

Die Stadt bietet die Plätze als Ausweichquartier für Kinder aus anderen Stadtteilen an. Aber „für die Eltern ist das keine sinnvolle Option“, sagte Sven Kaiser, bei der Stadt zuständig für Bildung und Betreuung. Der Kindergarten sei deshalb „betriebswirtschaftlich kaum zu rechtfertigen“. Das Personal für eine voll besetzte Kindergartengruppe müsse vorgehalten werden.

Doch erhaltenswert ist der Kindergarten allemal, wie Kaiser und nach ihm auch die Sprecher der Fraktionen betonten. Kinder und Erzieherinnen beteiligten sich am Ortsgeschehen, „er ist aus dem Ort nicht wegzudenken“, sagte Kaiser, der Erhalt sei „aus infrastruktureller Sicht“ anzustreben.

Der Wechsel zum evangelischen Kirchenbezirk ist für Kaiser eine praktikable Lösung mit vielen Vorteilen. Denn im benachbarten Stadtteil Ochsenbach betreibt der Kirchenbezirk den Kindergarten Sonnenblume. Beide Betreuungseinrichtungen sollen zwar nicht fusioniert werden, aber die Leitung wird zusammengelegt. Bei Engpässen könnte das Personal flexibel eingesetzt werden, auf Schwankungen in der Belegung könne schnell und flexibel reagiert werden. Der Vertrag mit dem Kirchenbezirk soll zu den üblichen Bedingungen abgeschlossen werden. Der Kirchenbezirk trägt die Betriebskosten, sofern sie nicht durch die Gebühren gedeckt sind. Die ungedeckten Betriebsausgaben übernimmt die Stadt zu 100 Prozent. Für Personal- und Sachausgaben überweist sie einen Zuschlag von fünf Prozent, das sind etwa 15 000 Euro jährlich.

Grüne stimmten nicht zu

Dies ist der Grund, warum Teile der Grünen-Fraktion dem Vorhaben nicht zustimmen konnten. Diese Mehrkosten seien in der schwierigen finanziellen Situation der Stadt nicht zu rechtfertigen, führte Günter Dick von der Grünen-Fraktion aus. Eine eigenständige Kita mit nur wenigen Kindern zu betreiben, sei allerdings noch teurer, wandte Bürgermeister Holger Albrich ein, schon allein wegen der doppelten Personalleitung. „Außer dem Trägerwechsel kommt für uns nichts in Frage“, machte der Häfnerhaslacher Ortsvorsteher Valentin Stuber in der Sitzung deutlich. Es sei die beste Lösung, findet auch Lars Weydt von der CDU. „Wir wollen den Ort lebendig halten“, sagte er. Der Erhalt habe oberste Priorität, so Helga Niehues von der SPD, „auch wenn es etwas mehr kostet.“

 
 
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