Deutscher Meister im Frisbee Gemmrigheim sichert sich den vierten Titel in Folge

Von Walter Christ
Grund zum Jubeln hatte das Frisbee-Team des VfL Gemmrigheim. Trotz einer Niederlage zum Auftakt gewann der VfL am Ende seinen vierten Meistertitel. Foto: VfL Gemmrigheim

Im Finale des Bundesliga-Turniers besiegt der VfL den TSV Unterföhring mit 15:12 und verteidigt so die Deutsche Meisterschaft

Ein cleverer Wurf auf Halblinks, 15:12 – und die Wasenhalle bebt: Mit diesem Sieg gegen den TSV Unterföhring sicherte sich der VfL Gemmrigheim den vierten Deutschen Meistertitel im Ultimate Frisbee nacheinander. Damit bleibt Gemmrigheim die absolute Hochburg im deutschen Frisbee-Sport.

Von Potsdam bis München waren übers Wochenende insgesamt acht Bundesligisten an den Neckar bei der 5000-Einwohner-Gemeinde gekommen, um den Besten zu ermitteln. Das Publikum war einmal mehr von der Schnelligkeit, hautengen Deckungsarbeit, hohen Fang-, Sprung- und Effet-geprägten Werfsicherheit mit der 175-Gramm-Scheibe und dem wendigen Antäuschen beeindruckt. Allem voran heißt es in dieser aufstrebenden Sport-Disziplin, die bemerkenswerterweise ohne Schiedsrichter auskommt, aber: rennen.

Diesmal kein Durchmarsch

Für die Gemmrigheimer gab es bei diesem Bundesliga-Turnier keinen lockeren Durchmarsch. So verlor der VfL am Samstag in der Vorrunde gegen den Mitfavoriten Marburg. Siege über Geretsried und Gießen reichten dann aber doch noch fürs sonntägliche Halbfinale. Und dort wiederum reichte es nach zeitweiligem Drei-Punkte-Rückstand nach taktischer Neuorientierung schließlich trotzdem noch zu einem hauchdünnen 12:10-Erfolg über bockstarke Heidelberger. Nervenkitzel vollends pur folgte im schwäbisch-bayrischen Finale Gemmrigheim gegen die Athleten aus der Medienhochburg Unterföhring aus dem Landkreis München. Fast dauernd lag Gemmrigheim zurück. Erst ein kräftiger Zwischenspurt nach dem 8:8 und schließlich ein hochmotivierter, konzentrierter und schier spielrauschähnlicher Endspurt führten zum Sieg. Getöse in der Halle, lange Gesichter bei den Oberbayern – ein Spielpartner auf Augenhöhe, der zuvor Marburg verdrängt hatte. Das Spiel um Platz drei zwischen Heidelberg und Marburg war dann eine einigermaßen klare Sache für die Kurpfälzer (15:10).

Bei der Siegerehrung wurden die VfL-Meister-Sportler Marc Pritsch, Robin Iniec, Steffen Döscher, Marcel Hartmann, Petros Georgiadis, Antonio Bonfiglio, Jan Schall, Florian Thiele und Nico Müller samt Team-Managerin Ramona Boes durch den Präsidenten des Deutschen Frisbee-Sport-Verbandes Dr. Volker Schlechter (Korntal) und den Vorsitzenden des rund 1000 Mitglieder großen VfL Gemmrigheim Hans-Michael Raiser geehrt. Tosenden Beifall des aufgestandenen Publikums gab es in der proppenvollen Wasenhalle aber insbesondere für Trainer Marco Müller. Der in Freiburg wohnende Frisbee-Guru hatte diesmal aus gesundheitlichen Gründen nicht auch noch selbst mitgespielt, sondern „nur“ gecoacht. Der Frauen-Nationaltrainer legt auch auf Bundesebene derzeit eine Pause ein.

 
 
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