DFB-Pokal Felix Hagmann träumt von Berlin

Von Niklas Braiger
Das vermeintliche 3:1 für Arminia Bielefeld bejubelt der Drittligist frenetisch. Mitten drin in dieser Spielertraube ist auch irgendwo Felix Hagmann.  Foto: Noah Wedel/imago-images

 Der gebürtige Bietigheim-Bissinger spielte in der Markgröninger Jugend. Inzwischen hat er den Sprung in den Profi-Bereich geschafft und steht mit Arminia Bielefeld im Pokal-Halbfinale.

Der Zweitligist Hannover 96, die Bundesligisten Union Berlin und SC Freiburg sowie am vergangenen Dienstag auch der SV Werder Bremen sind Opfer der Pokal-Schrecks Arminia Bielefeld geworden. Das Team von der Alm aus der Dritten Fußball-Bundesliga steht nach einem 2:1-Erfolg gegen die Werderaner im Halbfinale des DFB-Pokals. Eine Sensation, bei der ein junger Mann aus Bietigheim-Bissingen live dabei ist.

Felix Hagmann spielt seit dieser Saison für die Arminen. Der 21-jährige gebürtige Ellentäler spielte in seiner Jugend noch für den FV Markgröningen, ehe er sich der Jugendakademie der TSG Hoffenheim anschloss. Im Sommer 2024 kam dann der Wechsel aus der zweiten Mannschaft der Kraichgauer in der Regionalliga nach Bielefeld. „Es war absolut die richtige Entscheidung“, sagt Hagmann nun klar über den Transfer.

Latte und Entscheidung

Auch bei der Pokal-Überraschung war der Außenverteidiger live dabei. Von der Bank als Auswechselspieler aus hat er das Geschehen live verfolgt und musste in den Schlussminuten zittern: „Die Nachspielzeit hat sich ewig hingezogen. Ich dachte mir, wann pfeift er endlich ab.“

Nach einem Lattentreffer der Bremer und einem aberkannten Kontertor der Hausherren war dann nach fast 100 Minuten Schluss und Hagmann rannte mit dem Rest der Reservisten auf den Platz, um den Triumph zu feiern. „Das hat auf dem Platz schon angefangen, hat sich in die Kabine verlagert und dann sind wir durch die Stadt gezogen“, erzählt Hagmann am Tag danach von der langen und ausgiebigen Party. „Wir haben die Nacht zum Tag gemacht.“

Bruder und Freundin vor Ort

Dabei war er mit seiner Mannschaft nicht alleine. Denn neben zahlreichen Fans waren auch sein Bruder Max, Freunde und seine Freundin mit Familie auf der Alm. „Das sind so Highlightspiele, die möchte man nicht verpassen“, weiß der 21-Jährige, auch wenn ihn der Anhang nicht hat spielen sehen.

Meist kommt Hagmann als Joker zum Einsatz, so auch in der Liga. Dort sammelte er bereits 14 Einsätze, zuletzt auch zwei über die vollen 90 Minuten. Auch im K. o. -Wettbewerb durfte der junge Schwabe schon Minuten sammeln, in Runde zwei gegen Berlin und im Achtelfinale gegen Freiburg kam er in der zweiten Hälfte aufs Feld. Mit seiner Rolle ist er dennoch zufrieden. „Das hat der Verein klar kommuniziert, ich wusste, wo mein Platz ist. Ich komme als Herausforderer. Aber sie trauen mir einiges zu“, sagt Hagmann.

Wunschgegner Stuttgart

Nun hat er das große Ziel vor Augen: Das Pokalfinale in Berlin. Dabei bleibt er aber trotzdem realistisch: „Es ist noch nicht soweit, dass wir für das Finale planen. Als Underdog gehst du nie in ein Halbfinale rein und denkst, du holst das.“ Aber: „Es fängt schon langsam an, dass man anfängt, Witze zu machen.“ Der Lieblingsgegner für den Schwaben ist klar: Der VfB Stuttgart, der im Viertelfinale mit 1:0 gegen Augsburg gewann. Hagmanns Familie ist bereits am Zweifeln, für wen sie jubeln soll, auch für den Youngster wäre das Duell mit dem Vizemeister der bisherige Höhepunkt der Karriere. „Die Stuttgarter bringen geile Fans mit. Und da ich eben hier aus der Region komme, wäre es noch besser.“

Die Auslosung für das Halbfinale steht an diesem Sonntag an, dann entscheidet sich, ob es für Hagmann ein Duell mit dem großen Klub aus der Heimat gibt.

 
 
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