Die Basketball-Bundesliga will sich wieder der Normalität annähern Riesen stehen in den Startlöchern

Von Jan Simecek
Khadeen Carrington (rechts) im Duell mit Braunschweigs Garai Zeeb. Kehrt der Topscorer zur Fortsetzung der Saison noch einmal zu den Riesen zurück?⇥ Foto: Jan Simecek

Der Bundesliga-Zweite aus Ludwigsburg bereitet sich auf eine Fortsetzung der Liga  ab dem 6. Juni vor.

Von Normalität kann derzeit weder im Sport, noch im täglichen Leben gesprochen werden. Doch so, wie im Alltag durch Lockerungen der Corona-Bestimmungen langsam aber sicher die gewohnten Abläufe zurückkehren sollen, so bemüht sich auch die Basketball-Bundesliga (BBL) um eine Annäherung an den Normalzustand. Voraussichtlich ab dem 6. Juni soll der Deutsche Meister in München im Turniermodus ausgespielt werden. Darauf hatten sich zehn der 17 Vereine geeinigt. Auch die MHP Riesen Ludwigsburg wollen sich an dieser Saisonfortsetzung beteiligen und bereiten sich langsam wieder darauf vor.

Noch fehlt die Genehmigung der zuständigen Behörden für das von der BBL vorgelegte Konzept. Diese soll jedoch Anfang der kommenden Woche erteilt werden. Damit rechnet man fest bei der Liga und bei den Riesen. Ein Teil des Teams ist deshalb schon im Training. Ergänzt durch Spieler aus der Porsche Basketball-Akademie (BBA) sind meist etwa zehn Akteure in Kleingruppen in der Kugelberghalle in Hoheneck im Einsatz.

Im Laufe der Woche sollen dann auch die ersten Profis aus Übersee dazustoßen. „Die technischen Möglichkeiten dazu, wie die Flüge, sind vorhanden. Wir müssen jetzt nur schauen, wer auch tatsächlich kommen möchte“, verrät Riesen-Pressesprecher Lukas Robert. Bei Jaleen Smith, Tanner Leissner, Thomas Wimbush und ganz besonders Marcos Knight stünden die Zeichen positiv. „Wir hoffen natürlich, dass alle sieben kommen“, so Robert. „Unser Coach John Patrick leistet gerade noch Überzeugungsarbeit.“ Denn prinzipiell würde man lieber mit Spielern weitermachen, die man bereits kennt, auch wenn noch die Möglichkeit bestünde, zwei Akteure nachzuverpflichten.

Prinzipiell sind die Spielerverträge nur ausgesetzt, laufen also mit der Fortsetzung der Saison einfach ganz normal wieder an. „Wir können und wollen aber niemanden zwingen, zurückzukommen“, erklärt Robert. Eine mögliche Klage vor dem Arbeitsgericht sei auf keinen Fall angedacht, falls ein Spieler partout nicht wieder über den Atlantik kommen wolle – nicht nur, weil die Aussicht auf Erfolg wegen der aktuellen Ausnahmesituation nicht garantiert sei.

So oder so muss auf jeden Fall bald Planungssicherheit herrschen, wenn es tatsächlich am 6. Juni losgehen sollte. Denn die Teams müssen vorher noch 14 Tage in Quarantäne. „Ein Teil davon soll mit den Untersuchungen am jeweiligen Heimatstandort stattfinden. Die letzten Tage bis zum möglichen Finalrückspiel am 28. Juni verbringen dann alle Teams im selben Hotel in München“, verrät der Riesen-Presseprecher. Das Problem, das beispielsweise Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach hat, der einen Mannschaftskoch braucht, der mit in Quarantäne geht, haben die Basketballer durch die Hotelunterbringung nicht.

Anreise mögliches Problem

Probleme könnte allerdings in einzelnen Fällen die Anreise nach München mit sich bringen. Teams mit weiterer Anfahrt, wie beispielsweise Oldenburg, können den Trip sicherlich nicht ohne Pause absolvieren, bei der dann aber wieder potenziell die Gefahr von Kontakt nach außen besteht.

Diese Probleme hat Ludwigsburg nicht. „Zur Not bekommen wir die Fahrt nach München auch mal am Stück hin“, sagt Robert. Zudem steht das Hygnienekonzept und ist mit den Ärzten abgestimmt. Auch die Spieler sind über die Situation und die nötigen Maßnahmen informiert. Insofern steht der Fortsetzung der bislang besten Saison der Riesen kaum noch etwas im Weg. Fehlt nur noch die Zustimmung der Behörden.

 
 
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