Die Landtagskandidaten aus dem WK 14 zum Thema: Was muss am Verkehr besser werden?

Von Frank Ruppert
Was kann im Bezug auf den Verkehr in Baden-Württemberg verbessert werden? Hier etwa in Bietigheim-Bissingen. Foto: Helmut Pangerl

Die BZ befragte die Landtagskandidaten aus dem Wahlkreis 14 zum Thema Verkehr.

Corona hat beim Thema Verkehr für zwischenzeitliche Entspannung gesorgt, denn unter anderem wegen Homeoffice-Regelungen sind die sonst oft verstopften Straßen leerer und es gibt auch weniger überfüllte Busse und S-Bahnen. Mittelfristig wird aber der alte Zustand wieder herrschen. Die Frage ist, wie man den ÖPNV verbessern, das Autofahren verträglicher machen und gleichzeitig weitere Alternativen – etwa mit dem Fahrrad oder E-Bike – attraktiver gestalten kann. Die BZ hat den Kandidaten der bereits im Landtag vertretenen Parteien die Frage gestellt, was sich im Bereich Verkehr verbessern muss.

Die Themenseite Verkehr bildet den Auftakt dieser Reihe. Im weiteren Verlauf bis zur Wahl gibt diese Zeitung den Kandidaten auch noch die Gelegenheit zu Themen wie Wohnungsmangel, Bildung, Umwelt und Wirtschaft Stellung zu beziehen.

Das haben die Kandidaten geantwortet:

Tayfun Tok (Die Grünen): "Ich setze mich ein für die Reaktivierung der Bottwartalbahn von Marbach bis Heilbronn. Diese Bahnverbindung durchs Bottwartal würde eine rasche, komfortable und umweltfreundliche Anbindung der Talschaften an den modernen öffentlichen Nahverkehr bieten. Die Zahlen zeigen außerdem, dass diese Verbindung eine super Alternative zur Entlastung der Straßen wäre. Engere Takte bei Bahnen und Bussen sind bei uns in der Region sehr wichtig. Im Jahresticket soll der öffentliche Verkehr vor Ort nicht mehr als einen Euro pro Tag kosten und im Tarifverbund der Region nicht mehr als zwei Euro. Für die Radschnellverbindung Bietigheim nach Stuttgart werde ich mich entschlossen einsetzen."

Tobias Vogt (CDU): "Auf unseren Straßen staut sich der Verkehr. Dringend benötigte Umgehungsstraßen und die digitale Steuerung des Verkehrsflusses sind Teil der Lösung. In den letzten zehn Jahren sind zudem viele Bahnpendler zwischen Heilbronn und Stuttgart zurück zum Auto gewechselt. Das ist eine Bankrotterklärung der Verkehrspolitik. Der ÖPNV muss attraktiver werden, in dem er die nötige Kapazität bietet, pünktlich und zuverlässig ist. Mit einer Petition an Minister Hermann setze ich mich mit über 2600 Unterstützern aktiv ein, die Fehlentscheidung der radikalen Streichung von Zughalten rückgängig zu machen."

Daniel Haas (SPD): "Der ÖPNV muss für alle bezahlbar und barrierefrei sein und als attraktive Alternative dabei helfen, den Individualverkehr zu reduzieren – nicht zu verbieten. In Großstädten wie Ludwigsburg oder Bietigheim-Bissingen soll der 5-Minuten-Takt die Regel sein, in Verdichtungsräumen und ländlichen Gegenden der 15-Minuten-Takt. ÖPNV muss erschwinglich sein: Ob für Pendler, Azubis, Studierende, Schüler, Rentner oder Freizeitfahrgäste. Das gelingt mit der Einführung des 365 Euro-Jahrestickets für alle. Weiter sollen vorhandene Straßen saniert und mehr Kreisverkehre gebaut werden, um den Individualverkehr flüssiger zu machen. Ein flächendeckendes Netz an Radwegen und Radstraßen muss weiter ausgebaut werden."

Nikolaos Boutakoglou (AfD): "Im Bereich ÖPNV-Nutzung muss an der Pünktlichkeit der Züge besser geplant werden, damit die Bürgerinnen und Bürger wieder pünktlich ihre Termine beziehungsweise Arbeitszeit wahrnehmen können. Es muss mehr Geld in die Sanierung der Straßen um Bietigheim bis zu den ländlichen Regionen im Landkreis investiert werden. Dies wurde in den letzten Jahren von der Landesregierung bestehend aus Grünen und CDU massiv vernachlässigt. Sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Gebieten im Landkreis muss mehr in Planung und Umsetzung von markierten Fahrradwegen investiert werden. Dieser Aufgabe ist die Landesregierung bestehend aus Grünen und CDU nicht hinreichend nachgekommen."

Elvira Nägele (FDP): "Die Anbindung des ÖPNV auch zwischen den Kreisen und Verbindungen an Randzeiten (Abends/Nachts) muss verbessert werden. Wenn der Nahverkehr gut funktioniert, preisgünstig ist, ist der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel interessant. Der stetige Aus- und Weiterbau des Radnetzes, zum Beispiel Abstellmöglichkeiten für Gepäck, zielgerichtete schwellenfreie Strecken ohne Umwege und so weiter sind zu schaffen. Der Autoverkehr muss auf die wirklich notwendigen individuellen Fahrten reduziert werden (Minimierung von Elterntaxi), Konzepte für Fahrgemeinschaften (App-Entwicklung) sollten rasch weiterentwickelt werden, etwa auch kostengünstigeres Carsharing insbesondere im ländlichen Raum."

 

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