Die Landtagskandidaten des WK 13 zum Thema: Wie können wir unsere Umwelt schützen?

Von Heidi Vogelhuber
Zum Umweltschutz kommt auch, innovative Technologien zu integrieren. Ein Balkonkraftwerk im Garten etwa trägt zur Senkung der Stromkosten im Haushalt bei. Foto: dpa

Die BZ befragte die Landtagskandidaten des Wahlkreises 13 (Vaihingen) zum Thema Umweltschutz.

Streuobstwiesen, Steillagen, Artenschutz, Landwirtschaft, Feinstaubbelastung und Fahrverbote – die Liste mit der für den Landkreis Ludwigsburg besonders relevanten Umweltthemen ließe sich noch lange fortsetzen. Vor fünf Jahren hat wohl auch der Gedanke an einen besseren Umgang mit den Ressourcen bei vielen Bürgern die Grünen an die Spitze in der Wählergunst gespült.
Seit die Pandemie ausgebrochen ist, beklagen Klimaaktivisten, dass diese auch den Umweltschutz überlagere. Zentrale Fragen bleiben aber: Wie gelingt es, die Umweltverschmutzung zu reduzieren? Wie kann man die Natur- und Kulturlandschaft in der Region nicht nur schützen sondern auch nachhaltig weiterentwickeln? Welche Maßnahmen kann jeder einzelne Bürger treffen? Und reichen Anreize dafür oder bedarf es gesetzlicher Ver- und Gebote? Welchen Energieträgern gehört die Zukunft und wie kann sich das Parlament in Stuttgart am besten für die Energiewende einsetzen?

Das sagen die Landtagskandidaten:

Dr. Markus Rösler (Die Grünen): "Wir Grüne stellen den Natur- und Klimaschutz weiter ins Zentrum unserer Politik. Vor dem Hintergrund des dramatischen Artensterbens wollen wir die Mittel für den Naturschutz nochmals deutlich erhöhen: Von derzeit gut 100 auf 150 Millionen Euro im Jahr 2021. Das „Sonderprogramm für Biologische Vielfalt“ wollen wir genauso weiterführen wie die finanzielle Unterstützung der Gemeinden – damit vor Ort der Biotopverbund gestärkt wird und naturschutzfachlich wertvolle Flächen im Landkreis Ludwigsburg erhalten bleiben. Besonders wichtig ist mir hierbei die Kooperation mit der Landwirtschaft, die unsere Lebensmittel erzeugt: Ich verstehe mich als Brückenbauer zwischen Naturschutz und Landwirtschaft."

Konrad Epple (CDU): "Ökonomie und Ökologie, Artenschutz und Landwirtschaft müssen Hand in Hand gehen. Dabei brauchen wir neue Technologien, vom Wasserstoff über Smart Home bis hin zu den klassischen nicht-fossilen Energieträgern. Auf Ackerland bietet Agri-Photovoltaik gerade bei uns im Süden eine gewinnbringende Option der Doppelnutzung und sorgt so gleichzeitig für regionale Lebensmittel und erneuerbaren Strom. Wer auf regionale Produkte setzt, stärkt nicht nur unsere Landwirte, sondern trägt aktiv etwas zum Klimaschutz und zur CO2-Reduktion bei. Eine Anekdote dazu: Bei mir wird kein Kugelschreiber, der aus Wahlkämpfen übriggeblieben ist, einfach weggeworfen. Die werden eingeschrieben und wieder verteilt, das ist für mich gelebter Umweltschutz."

Torsten Liebig (SPD): "Es wird nötig sein, bei allen Entscheidungen die Auswirkungen auf das Klima mitzudenken, etwa durch die Einberechnung eines fiktiven CO2-Preises. Ganz konkret wollen wir Solaranlagen auf allen Neubauten, da diese sich schon nach kurzer Zeit amortisieren. Auch für Bestandsgebäude bedarf es besserer Förderung. Der Mittelstand muss stärker bei der Durchführung von Energieeffizienzmaßnahmen unterstützt werden. Der Bau von Windkraftanlagen und die Wärmedämmung müssen vorangetrieben werden. Güterverkehr muss stärker auf die Schiene verlagert werden, damit wir weniger Lastwagen die Straßen verstopfen."

Friedemann Meyer (AfD): "Notwendig ist allgemeiner Naturschutz (zum Beispiel der Erhalt von Ökosystemen, Gewässerschutz und Luftreinhaltung) und in unserer Kulturlandschaft regionaler Landschaftsschutz. Hier ist vor allem die Zersiedelung und Bodenversiegelung zu begrenzen. Die Landwirtschaft sollte, wo möglich, sich an biologischen Anbau anlehnen. Ausschließlicher Bio-Anbau ist allerdings weder wirtschaftlich noch von der Versorgungssicherheit möglich. Da muss man Realist bleiben. Gleiches gilt für Windkraft. Die massiven Eingriffe in die Natur (zum Beispiel Flächenverbrauch, Vogelschlag, Infraschall) sind durch eine unsichere volatile Windenergie nicht gerechtfertigt."

Roland Zitzmann (FDP): "Zur Bekämpfung des Klimawandels ist eine konsequente Ausweitung des EU-weiten Zertifikatesystems, das dieses Label auch verdient, auf alle Bereiche notwendig. Eine Deckelung und zunehmende Verknappung der Zertifikate stellt sicher, dass der Gesamtausstoß zunehmend verringert wird. Zudem wollen wir den Wald klimafreundlich nutzen, Moorflächen als CO2-Senken und Biotope schützen, innerstädtische Grünflächen zum Erhalt der Artenvielfalt fördern dem Artenschwund durch Artenmonitoring begegnen und die Arbeit der sieben Naturparks und der zwei Biosphärengebiete stärker fördern."

 

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